Franchise Finanzierung
Franchise Finanzierung

Franchise Finanzierung

Selbstständigkeit mit Rückendeckung

Beitrag, Deutsch, 4 Seiten, Kai Schimmelfeder Coaching und Beratung

Autor: Kai Schimmelfeder

Erscheinungsdatum: 01.12.2006


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Franchise – Finanzierung; Idee, Umsetzung und Finanzierung

Die deutsche Franchise-Wirtschaft wächst kontinuierlich. Während der Jahre 1995 bis 2005 ist die Zahl der am Markt platzierten Franchise-Systeme in Deutschland von 530 auf 870 gewachsen. Nimmt man die Prognosen für bare Münze, werden es immer mehr und das Wachstum ist für die nächsten Jahre weiter vorhanden.


Was ist eigentlich Franchise?

Beim Franchise-System „vermietet“ ein Franchise-Geber seine Geschäftsidee inklusive Name, Marke, Know-How und Marketing.

Der Deutsche Franchise Verband e.V. definiert Franchise wie folgt:

"Franchising ist ein vertikal-kooperativ organisiertes Absatzsystem rechtlich selbstständiger Unternehmer auf der Basis eines vertraglichen Dauerschuldverhältnisses. Dieses System tritt auf dem Markt einheitlich auf und wird geprägt durch das arbeitsteilige Leistungsprogramm der Systempartner sowie durch ein Weisungs- und Kontrollsystems zur Sicherstellung eines systemkonformen Verhaltens.

Das Leistungsprogramm des Franchise-Gebers besteht aus einem Beschaffungs-, Absatz- und Organisationskonzept, dem Nutzungsrecht an Schutzrechten, der Ausbildung des Franchise-Nehmers und der Verpflichtung des Franchise-Gebers, den Franchise-Nehmer laufend und aktiv zu unterstützen und das Konzept ständig weiterzuentwickeln. Der Franchise-Nehmer ist im eigenen Namen und auf eigene Rechnung tätig; er hat das Recht und die Pflicht, das Franchise-Paket gegen Entgelt zu nutzen. Als Leistungsbeitrag liefert er Arbeit, Kapital und Information.“


Welche Vorteile hat der Franchise-Nehmer?

Grundsätzlich ist der Gründer eines Franchise Unternehmens in einem Netzwerk – meist praxiserprobter Unternehmen. Somit stehen dem Franchise Gründer eine Fülle von Sicherheiten zur Verfügung, mit deren Hilfe er die überwiegend wirtschaftlichen Anforderungen bestehen kann. Diese Hilfe und Sicherheit wird von dem Franchise Geber zur Verfügung gestellt.
Der Franchise Nehmer kann sich also das Know-how und die Erfahrung des Franchise-Gebers zu nutze machen. Dadurch verringert sich oft das Risiko, mit einem eigenen „einmaligen“ Unternehmenskonzept im Markt bestehen zu müssen bzw. es vom Grunde auf zu entwickeln. Man könnte es auch als einen „Warmstart“ bezeichnen. Viele Fehler wurden schon von Franchise Geber gemacht, und bei anderen Franchise Nehmern korrigiert. Diese Vorgehensweise reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass nötige Investitionen in der Versenkung verschwinden und damit Gelder, die an anderer Stelle gebraucht würden, verloren gehen.

Des Weiteren erhält der Franchise-Nehmer (meistens):
 Unterstützung für die unternehmerischen Alltag
 Zugang zur Teilnahmen an den Synergieeffekten
 betriebswirtschaftliche und fachliche Beratungen
 Schulungen
 Einkaufsvorteile
 Markttests
 andere Service- und Dienstleistungen



Welche Vorteile hat der Franchise-Geber?

Natürlich sucht auch der Franchise-Geber seine Vorteile. In den meisten Fällen will der Franchise-Geber im erheblichen Maß von der schnelleren Expansionsmöglichkeit profitieren. Jeder Franchise-Nehmer trägt sein eigenes Risiko und doch sorgt er mit seinem Anteil an Marketing für das wirtschaftliche Wohl aller Beteiligten. Es ist also eine Geben und Nehmen Verantwortlichkeit. Der Franchise-Geber kann mit vergleichsweise geringem Risiko die Verantwortung auf den Franchise-Nehmer übertragen. Er konzentriert sich auf das Wachstum und nicht auf das tägliche Geschäft. Das somit frei gewordene Potenzial kann dann für ein schnelleres Wachstum genutzt werden.

Der Franchise-Geber nutzt weitere Vorteile in diesem System:
 er hat eine hohe individuelle Marktnähe durch die einzelnen Franchise-Nehmer
 er hat eine hohe Partnernähe die allen zu Gute kommt um das System weiter zu entwickeln.
 der Marktzugang für den Franchise-Geber wird vereinfacht, weil der Franchise-Nehmer das Risiko und die Kosten trägt. Dieser kauft ja meist die Franchise-Idee.



Nachteile des Franchisings?

Aus dem Vorteil eine bereist vorhandene Geschäftsidee im Markt zu verstärken, entsteht oft der Nachteil, dass der „Macher“ – also der Unternehmer, in seinem „TUN“ eingeschränkt ist. In Abstimmung mit der Franchise-Idee wird der Arbeitsablauf abgewickelt. Grundidee ist ja: „“Einmal erdacht – hundertmal gemacht!“ – so die Äußerungen der Franchise Geber.
Der Franchise-Geber bestimmt die Vorgaben im Franchise-Unternehmen. Es ist nicht Sinn und Zweck, dass Franchise-Nehmer Ihre eigenen Wege gehen. Gerade das kann oft zu Risikoentscheidungen führen, die dem Unternehmen ein Ende bereiten. Das Know-how des Franchise-Gebers soll Schutz und Rückhalt für den Franchise-Nehmer sein. Daraus ergibt sich, dass Entscheidungen aus der Franchise Zentrale auch bei negativen Auswirkungen akzeptiert werden müssen.

Ein wichtiger Faktor, auch gerade für die Bank ist folgender: Der Franchise-Nehmer kann nach Vertragsende in der Regel nicht frei über seinen Betrieb verfügen. Der Franchise-Geber behält sich oft vor, Käufer oder Erben abzulehnen bzw. ein eigenes Vorkaufsrecht wahrzunehmen.


Franchise und Finanzierung?

Für den Einstieg in ein bestehendes Franchise-System benötigt der Franchise-Nehmer entsprechendes Eigenkapital und ein passendes Finanzierungskonzept. Wichtig hierbei ist, dass das gewünschte Finanzierungsmodell vom Franchise-Nehmer bei der Bank „abgefordert“ wird. Der Franchise-Nehmer sollte keine Vorschläge von der Bank erwarten. Die Bank kann erwarten, dass sich der Franchise-Nehmer damit schon ausführlich beschäftigt hat und die Möglichkeiten von Finanzierungswegen, Fördermitteln, Bürgschaften, etc. selber erarbeitet hat.

Bei der Finanzierung von Franchise-Konzepten ist auch die Kontaktfähigkeit von Franchise-Geber und einer möglichen Hausbank ein wichtiger Punkt auf dem Weg zur erfolgreichen Finanzierung. Genaue Finanzierungsdaten und sonstige Belastungen müssen transparent aufgelegt werden. Der Franchise-Nehmer muss in enger Zusammenarbeit mit dem Franchise-Geber den vollständigen Businessplan unabhängig erarbeitet haben. Berechnungen beziehen sich zwar auf den Erfahrungswerten des Franchise-Gebers, doch der Antragsteller für den nötigen Kredit ist der Franchise-Nehmer. Der Franchise-Nehmer muss „sein“ Konzept vor der Bank vertreten und argumentieren können. Er ist verantwortlich für die Unternehmensführung und die betriebswirtschaftlichen Stellschrauben im späteren Unternehmen.


Warum scheitern Finanzierungsanfragen für Franchise-Nehmer?
 Mangelnde persönliche Qualifikationen des Franchise-Nehmers
 Fehlende Kenntnisse über Markt und Wettbewerbsverhältnisse
 Unpassende Standortwahl trotz Franchise-Konzeptanforderungen
 Kein Überblick über Finanzbedarf und Eigenkapital
 Nicht überzeugende Präsentation
 Unklar, unverständlich, nicht überschaubare Idee der Umsetzung
 Zu allgemeine Darstellungen
 Förderunfähige Vertragsgrundlagen des Franchise-Gebers (z.B. Wettbewerbsverbot, überhöhte Konventionalstrafen, …)
 Überhöhte Franchise Gebühren
 Überhöhte Grundverpflichtungen des Franchise-Nehmers

Mehr Info zur Finanzierung:

Aus Sicht der Finanzierung handelt es sich um ein Dauerschuldverhältnis. Die daraus entstehenden Pflichten des Franchise-Nehmers müssen nachvollziehbar im Finanzierungskonzept tragbar sein. Der Franchise-Geber erhält ja in der Regel eine einmalige Gebühr sowie laufend zwischen 1 % und x % des Umsatzes von dem Franchise-Nehmer.

Um aber den Start möglich zu machen, braucht es oftmals erhebliche Investitionen für die Inbetriebnahme.

Nachfolgend ist beispielhaft dargestellt, welche Finanzierungsbausteine benötigt werden können:

Mögliche Franchise Finanzierung:

 Bankbürgschaft: für die Avalbürgschaft der Mietkaution
 Fördermittel: Unternehmerkredit Betriebsmittelvariante für die Anlaufkosten
 Haftungsfreistellung: für Unternehmerkredit Betriebsmittelvariante
 Fördermittel: Unternehmerkredit für die „Investitionen“
 Haftungsfreistellung: für Unternehmerkredit für die „Investitionen“
 Leasingbürgschaft ö.ä.

So gewappnet freut sich bestimmt jede Bank auf ein Gespräch. Nutzen Sie das Internet zur Recherche, und fragen Sie bestehende Franchise-Nehmer direkt nach Chancen und Risiken.

Viel Erfolg

wünscht Kai Schimmelfeder

















30 Fragen mit denen Sie Ihre Zukunftsaussichten bei einem Franchise-Geber herausfinden können:


1. Helfen Sie mir bei der Erstellung des Businessplans?
2. Haben Sie versteckte Kosten?
3. Welche Kosten kommen im Vorfeld auf mich zu?
4. Helfen Sie bei Vermietergesprächen?
5. Besprechen sie mit mir meine Standortwahl und helfen bei der Optimierung?
6. Was benötige ich an Eigenkapital vor Inbetriebnahme und was in der Startphase?
7. Welche Zeit muss ich überbrücken, von der Entscheidung bis zur Eröffnung?
8. Welche Fortbildungsmaßnahmen bieten Sie an und was kosten diese?
9. Was ist an Fortbildungskosten in meiner Franchise Gebühr oder der monatlichen Gebühren schon enthalten?
10. Welche Inhalte bieten Sie in der Fortbildung?
11. Wie hoch sind die Einmalgebühren des Systems und was sind die Kosten monatlich?
12. Bekomme ich eigene Marketingunterstützung aus der Zentrale oder gibt es regional nichts Individuelles?
13. Haben Sie Informationen zu bestimmten Gebieten aus denen ich Vorteile ziehen kann?
14. Welchen Support bekommen ich im Detail während der Eröffnungsphase und welchen nach der Eröffnung?
15. Können Sie mir Referenzen nennen die ich kontaktieren kann?
16. Kostet das Handbuch extra und kann ich es vor der Vertragsunterzeichnung lesen um Fragen schon früh zu stellen?
17. Haben alle Partner Erfolg und sind wirtschaftlich in den schwarzen Zahlen?
18. Welche Anforderungen haben Sie an Franchise-Nehmer?
19. Gibt es regionale Grenzen, damit man sich untereinander nicht bekämpft?
20. Haben Sie schon andere Interessenten aus meinem Wunschgebiet?
21. Was tun Sie, wenn Franchise-Nehmer das Unternehmen unqualifiziert repräsentieren?
22. Wer führt die Franchise Zentrale zu möglichen neuen Marktpotentialen?
23. Sind Ihre Franchise-Verträge schon mal bei einer Bank wegen Vertragsdifferenzen abgelehnt worden?
24. Haben Sie eine Bank mit der Sie immer zusammenarbeiten (müsste eigentlich vorhanden sein, denn es ist das gleiche Unternehmen an mehreren Standorten!!!)
25. Gibt es professionellen Beistand aus der Wirtschaft oder ähnlichen Bereichen, die das Franchise-System unterstützen?
26. Welches Potential gibt es nachweislich für das Franchise-System?
27. Wie sieht der Zeitplan aus?
28. Welche Netzwerke stehen zur Verfügung?
29. Was passiert, wenn ich mein Geschäft verkaufen will?
30. Kann ich mehrere Standorte besetzen bzw. Regelungen gibt es dazu?

Kai Schimmelfeder

DE, Hamburg

Geschäftsführer

Kai Schimmelfeder Coaching und Beratung

Publikationen: 14

Veranstaltungen: 4

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