Führungspositionen ohne Klinsmann-Syndrom
Führungspositionen ohne Klinsmann-Syndrom

Führungspositionen ohne Klinsmann-Syndrom

Keine neue Krise zulassen

Buch, Deutsch, 200 Seiten

Autor: Jörg Becker

Erscheinungsdatum: 2009

ISBN: 3839106443


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Preis: 49,90 €

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Wenn es zu den herausragenden Aufgaben des Personalmanagements gehört, dafür Sorge tragen, dass immer die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz für wirtschaftliches Handeln die Verantwortung trägt, so wäre angesichts der Finanzkrise die Antwort hierauf wohl mit einem oder mehreren dicken Fragezeichen versehen. In kaum einem Wirtschaftsteil seriöser Zeitschriften war hierzu ein Ja ohne Vorbehalt aufzuspüren. Demnach stellt sich zwangsläufig die Frage: was ist falsch gelaufen und was läuft vielleicht immer noch verkehrt ? Man mag noch so viel nach den Ursachen und Gründen für die Krise forschen. Sie ist keine Naturkatastrophe, sondern sie ist von Menschen gemacht und zu verantworten. Mögen auch falsche oder fehlende Regeln oder gar eine verfehlte Wirtschaftsordnung vorgeschoben werden. Denn auch diese sind kein Produkt der Natur sondern einzig und allein von Menschen gemacht. Will man also an die Wurzel allen Übels gehen, wird man zwangs-läufig immer wieder nur zu Menschen und ganz bestimmten Personenkreisen kommen. Denn wer sonst als Personen in verantwortlichen Führungspositionen sollten an Geschehnissen im Zusammenhang mit der Krise beteiligt gewesen sein ? Wer also sonst könnte für das Ende einer Krise und die Begleichung ihrer Folgen sorgen ? Nun hat nicht jede Generation mehr die Zeit, dass sie die zehn Jahre oder mehr auf die Schadensbeseitigung warten könnte. Nicht jede folgende Generation wird einfach dazu bereit sein, Schulden ihrer Väter-Generation abzutragen und für eine Krise zu bezahlen, mit der sie nichts gemein hat. Womit man bei den Auswahlverfahren und -kriterien für Positionen wäre, die während der Krisenentstehung die verantwortlichen Stellhebel in Beschlag gehalten haben. Wenn man sich die grundsätzlich einfache Frage stellt: hätte man sich an diesen Stellhebeln andere Personen mit anderen Verhaltensweisen vorstellen können, mit und unter denen eine solche weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise vielleicht nicht so entstanden wäre ? Wenn eine Bejahung dieser Frage den Horizont der Vorstellungskraft nicht übersteigen würde, könnte dies eigentlich nur heißen, einmal grundsätzlich alle Auswahlverfahren und Selektionsmechanismen zu überdenken, die in der Vergangenheit die offenbar suboptimale Belegung dieser möglicherweise krisenbewirkenden Stellhebel zugelassen oder sogar befördert haben. Wie komplex die Krise in allen ihren Einzelheiten oder Facetten auch immer sein mag. Wie unwahrscheinlich auch ein einzig gangbarer, aus der Krise direkt herausführender Königsweg auch immer sein mag. Ohne den Versuch zu einer ganzheitlich und damit vernetzten Denkweise sowie zur Entwicklung einer in sich geschlossenen und bruchfreien Methodik wird man kaum zum Kern des Problems vordringen. Innerhalb von immer mehr Informationsüberflutung und daher oft auch Informationsverschmutzung könnte die vereinfachende Besinnung auf Grundsätzliches hilfreich sein. Ich habe den Versuch unternommen, mich auf diesem schmalen Grat zwischen den Ansprüchen einer oft unüberschaubaren Wirtschaftswelt und eher trockenen Überlegungen zu einer systematischen Vorgehensweise zu bewegen. Auch ohne einen direkten Weg zur Krisenbeschreibung sollte es diesen Versuch allemal wert gewesen sein.

Jörg Becker

DE, Friedrichsdorf

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