Internationale Informationshilfe im Steuerverfahren

Um mit der zunehmenden Internationalisierung der Wirtschaft Schritt halten zu können, intensivieren die nationalen Steuerverwaltungen ihre zwischenstaatliche Zusammenarbeit. Dabei kommt der gemeinsamen Sachverhaltsaufklärung im Rahmen internationaler Informationshilfe eine zentrale Bedeutung zu. Diese Form der Zusammenarbeit stellt neben der internationalen Vollstreckungs- und der internationalen Zustellungshilfe die in der Praxis bedeutendste Variante zwischenstaatlicher Rechts- und Amtshilfe in Steuersachen dar. Das Rechtsgebiet ist geprägt von einer Normenflut. Neben zahlreichen völkerrechtlichen Auskunftsklauseln und nationalen Bestimmungen sind vor allem europarechtliche Vorschriften von Bedeutung. Dabei ist das Zusammenspiel der Regelungsbereiche häufig ungeklärt. Selbst Kenner der Materie konstatieren einen „Rechtswirrwarr“.Hier setzt die vorliegende Arbeit an. Sie verfolgt das Ziel, Strukturen aufzuzeigen und die Gemengelage der Bestimmungen zu entzerren. Die zahlreichen Rechtsgrundlagen innerstaatlicher, europarechtlicher und völkerrechtlicher Art werden systematisch aufbereitet und eingehend analysiert. Grenzen des Verwaltungshandelns werden abgesteckt. Dabei untersucht der Verfasser ausführlich neue Erscheinungsformen der Zusammenarbeit (z.B. Kooperation im Rahmen zeitlich abgestimmter Außenprüfungen, Hinzuziehung ausländischer Ermittlungsbediensteter, Online-Zugriff auf ausländische Datenbanken). Probleme der Rechtspraxis werden aufgezeigt und Lösungsmöglichkeiten angeboten.