Krisenmanagement: Schweinegrippe: Zeit für Notfallpläne
Krisenmanagement: Schweinegrippe: Zeit für Notfallpläne

Krisenmanagement: Schweinegrippe: Zeit für Notfallpläne

Interview, Deutsch, Eine Seite, Axel Springer SE Berlin

Autor: Carsten Baeck

Herausgeber / Co-Autor: Nikolaus Doll

Erscheinungsdatum: 17.08.2009

Quelle: Berliner Morgenpost

Seitenangabe: 1


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KRISENMANAGEMENT

Schweinegrippe: Zeit für Notfallpläne


Die Unternehmen in Berlin und Brandenburg sind nur unzureichend auf eine Pandemie, also die rasche Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie die Schweinegrippe und ihre Folgen, vorbereitet.
Das geht aus einer Umfrage des Arbeitskreises Unternehmenssicherheit der beiden Länder (AKUS) hervor, die der Berliner Morgenpost vorliegt.
Demnach hat nur gut jedes zweite Unternehmen einen Pandemie-Plan, in dem festgelegt ist, wie die Firma im Fall der Ausbreitung von Krankheiten und der Erkrankung zahlreicher Mitarbeiter reagiert. Aber nur jeder zweite dieser Pläne ist an die aktuelle Schweinegrippe angepasst.

BESSERE VORBEREITUNG IN DEN USA
In den USA sind die Unternehmen weiter als die deutschen Firmen. "Dort ist die Zahl der Betriebe, die Pandemie-Pläne haben, höher", sagt AKUS-Chef Carsten Baeck. Die Gründe für die bessere Vorbereitung liegen auf der Hand: Die USA liegen im Fall der Schweinegrippe näher am Pandemie-Zentrum Mexiko . Zudem sind die Haftungsrisiken in den USA weitaus größer als in Deutschland. Vorstände von Unternehmen, die sich nicht auf mögliche Ausfälle von Mitarbeitern vorbereitet haben, drohen sogar Haftungsstrafen.

Dennoch hat laut Umfrage des AKUS derzeit weniger als ein Drittel der Firmen in Berlin und Brandenburg ein bereits bestehendes Krisenmanagement aktiviert.

"Dabei wäre das wichtig, damit Maßnahmen greifen können, bevor sich eine Krankheit ausbreitet", so Baeck. "Es wäre jetzt an der Zeit, Notfallpläne zu aktualisieren und entsprechende Übungen abzuhalten." Das Management soll nach Meinung des AKUS-Chefs vor allem Pläne für den Ausfall der Kernmannschaft aufstellen. "Unternehmen mit hohem Spezialisierungsgrad ihres Personals drohen hohe Umsatzeinbußen", sagt Baeck.

Baeck warnt allerdings vor Panik oder Aktionismus. "Es gibt keinen Grund zur Panik, aber vorbeugen ist besser als heilen. Nur getestete Strukturen werden funktionieren." Verhaltensmuster seien nur durch regelmäßiges Training veränderbar. "Wie oft waschen Sie sich am Tag die Hände? Bestimmt zu selten. Und wie oft geben Sie jemandem die Hand? Zu oft, sonst gelten sie als unhöflich", sagt Baeck. Aber genau bei solchen Gelegenheiten haben es die Erreger leicht, sich weiter auszubreiten.

Carsten Baeck

DE, Berlin

Geschäftsführender Gesellschafter

DRB Deutsche Risikoberatung GmbH

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