Kulturkomparatistik und Wertungskriterien
Kulturkomparatistik und Wertungskriterien

Kulturkomparatistik und Wertungskriterien

Beitrag, Deutsch, 11 Seiten, Verlag Traugott Bautz

Autor: Oliver Kloss, M. A.

Herausgeber / Co-Autor: Hamid Reza Yousefi / Heinz Kimmerle

Erscheinungsdatum: 2012

ISBN: 388309112X

Quelle: Philosophie und Philosophiegeschichtsschreibung in einer veränderten Welt: Theorien - Probleme - Perspektiven

Seitenangabe: 251-262


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Verlag Traugott Bautz

Preis: 50,-- €

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Oliver Kloss wirbt im Anschluss an Friedrich Nietzsche für eine Kulturkritik, die sich der eigenen Physis bedient, um die Zuträglichkeit gesellschaftlicher Verhältnisse zu testen. Kulturkomparatistik ist unvermeidlich.

Im ›Zeitalter der Vergleichung‹ (Friedrich Nietzsche) bedarf es eines Kriteriums für die Wertung von Kulturen:
An der individuellen psychischen Funktionalität seien alle Phänomene der Tradition zu messen.
Der Methode genealogischer Rekonstruktion kommt dabei die Aufgabe zu, Kulturphänomene in der Funktionalität ihres Entstehens zu verstehen.

Am Beispiel des Ahnenkultes kann gezeigt werden, dass es lediglich der Anwendung der Grenznutzen-Ökonomie bedarf, um die lebensdienliche Funktion des Ahnenkultes für "Ökonomien mit sehr geringer Produktivität" (Elsenhans) zu erkennen. Unter günstigeren Lebensumständen erwiese sich das Festhalten am Ahnenkult allerdings als psychisch dysfunktional.

Liberaler Universalismus und individualistische Vernunftkritik werden als Beiträge Europas zu menschheitlichen Errungenschaften gewertet.
Für Isaiah Berlins ›Paradoxon kollektiver Selbstbestimmung‹ wird mittels der Theorie der Notgemeinschaft und der Psychologie des Ressentiments eine Lösung unterbreitet.

Wie Ressentiment zu Unduldsamkeit führt, so böte die sich global ausbreitende kapitalistische Wohlfahrtsstaatlichkeit die beste Prävention wider das Ressentiment und die Ressentiment-Konflikte. Das wäre die Grundlage für einen über bloße Toleranz hinausgehenden ›Willen zur Anthropodiversität‹, der die Varietäten menschlicher Typen als Bereicherung begriffe, sofern die negative Freiheit unverletzt bleibt.

Oliver Kloss, M. A.

DE, Leipzig

M. A. (Politikwissenschaft / Psychologie / Philosophie)

Kritik und Kreation | K & K Text- und Medien-Gestaltung

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