Wirkung kompetenzorientierter Strategien auf den Unternehmenswert

Mit dem Bemühen um die Steigerung des Unternehmenswertes einher geht die Frage nach der Gestaltung der Unternehmensstrategie. Gegenwärtig steht die Fokussierung auf Kernkompetenzen im Mittelpunkt der Strategiegestaltung der Unternehmen. Führungsentscheidungen werden extern u. a. beeinflußt durch die Aktionärsinteressen, die Globalisierung, die institutionellen Anleger, den Markt für „take overs“ und die Rechnungslegungsstandards. Ausdruck der Bestrebungen, den Ansprüchen dieser Interessengruppen gerecht zu werden und im Wettbewerb langfristig erfolgreich tätig zu sein, ist die in den Geschäftsberichten häufig anzutreffende Aussage, wonach durch eine Konzentration auf Kernkompetenzen die Kompetenzführerschaft und in Folge eine überdurchschnittliche Steigerung des Unternehmenswertes erreicht werden soll. Bei eingehendem Studium der entsprechenden Literatur ist festzustellen, daß diverse Autoren uneinig darüber sind, ob das eine das andere bedingt. Ziel dieser Arbeit war es, diesen Zielkonflikt herauszuarbeiten und Grundlagen für dessen Auflösung zu ermitteln.

Drei Paradigmen finden Eingang in die Untersuchung: die wertorientierte Unternehmensführung, der ‚Resource-based View of the Firm’ und System Dynamics. Als Maßstab für den Erfolg kompetenzorientierter Strategien wird der Ressourcenbasierte Unternehmenswert definiert; dieser berücksichtigt finanzielle, materielle und immaterielle Ressourcen in der strategischen Bewertung eines Unternehmens. Zur Analyse wird ein simulationsfähiges mathematisches Modell formuliert. Dessen Aufbau und Anwendung sind in der vorliegenden Arbeit ausführlich dargestellt. Die Simulationsergebnisse zeigen Ansatzpunkte zur Überwindung des Widerspruchs zwischen dem Streben nach Kompetenzführerschaft und der überdurchschnittlichen Steigerung des Unternehmenswertes.