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7 typische Fehler bei der Existenzgründung

Sind Sie zurzeit arbeitslos oder nicht zufrieden mit Ihrer jetzigen Arbeitsstelle, haben aber eine gute Idee, wie Sie sich selbstständig machen könnten? Dann wäre die erste Station auf dem Weg zu Ihrer Selbstständigkeit die „Existenzgründung“. Was versteht man überhaupt unter diesem Begriff? Darunter versteht man die Gründung eines eigenen Unternehmens. Laut Statistiken aus dem Jahr 2020 haben sich in Deutschland trotz der Corona-Krise insgesamt mehr als 600.000 Menschen (knapp 60.000 mehr als das Jahr zuvor) getraut, die eigene Geschäftsidee zu Geld zu machen.

Viele Menschen träumen davon, ihr eigenes „Geschäftsimperium“ aufzubauen, ihr eigener Chef zu sein und dabei noch gutes Geld zu verdienen. Das ist aber viel komplizierter, als es auf den ersten Eindruck scheint. Eine Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen, nimmt viel Zeit in Anspruch. Sie müssen bereit sein, einen Großteil Ihrer Zeit ins Lernen und Recherchieren zu investieren, aber auch sich nicht davor zu fürchten, Risikos einzugehen. Falls Sie damit schon Erfahrung haben, dann wissen Sie wovon wir sprechen. Dieser Artikel ist vor allem für Einsteiger in die Selbständigkeit und die „brutale Geschäftswelt“ gedacht. Wir präsentieren Ihnen 7 typische Fehler, die bei der Unternehmensgründung häufig begangen werden und die Sie auf jeden Fall vermeiden sollten.

1. Inkompatibles Gründerteam

           Viele Geschäftsideen entstehen heutzutage bei einem spontanen Gespräch unter Freunden oder Familienmitgliedern. Nur weil Sie mit jemandem befreundet oder verwandt sind, bedeutet das nicht gleich, dass Sie imstande sind, gemeinsam ein Unternehmen zum Erfolg zu führen. Es ist wichtig, von Anfang an objektiv und (selbst)kritisch zu sein. Man sollte immer die eigenen, aber auch die Stärken und Schwächen anderer Menschen objektiv einschätzen können, um eventuellen Problemen so früh wie möglich vorzubeugen. Wenn Sie nicht besonders kompromissfreudig sind, dann werden Sie sich diese Eigenschaft ganz bestimmt aneignen müssen, da wegen Kommunikationsproblemen nicht nur Geschäftsbeziehungen sondern auch langjährige Freundschaften scheitern können.

2. Mangelhafte Vorbereitung

           Man sagt nicht umsonst, dass die Vorbereitung die halbe Miete ist. Bevor Sie sich dazu entscheiden, mit dem Gründungsprozess zu beginnen, müssen Sie erstmal sich selbst ein paar wichtige Fragen stellen: Bin ich überhaupt ein „Unternehmertyp“? Bin ich wirklich bereit, mein Geld und meine Zeit in diese Idee zu investieren? Befinde ich mich zurzeit in einer guten Lebenssituation, sodass ich mich der Arbeit völlig widmen kann? Habe ich die volle Unterstützung meiner Familie und Freunde? Die Fragen, die man sich hierbei stellen kann, sind unzählig.

           Erst nachdem Sie sichergestellt haben, dass Sie dazu bereit sind, das Risiko einzugehen, sollten Sie mit dem Gründungsprozess beginnen. Recherchieren Sie, lesen Sie im Internet, fragen Sie Experten um Hilfe und sammeln Sie so viele Erfahrungen wie möglich. Jede neue Erkenntnis könnte Ihnen eines Tages viel Mühe und Zeit sparen. Falls Sie Stammkapital brauchen und sich dazu entscheiden, einen Kredit bei einer Bank aufzunehmen, müssen Sie sich gut auf das Gespräch vorbereiten. Bereiten Sie ein ausführliches Geschäftskonzept vor, sodass am Ende keine Frage des Bankangestellten unbeantwortet bleibt. 

3. Übermut tut selten gut

           Natürlich ist es wichtig, optimistisch zu sein und an die eigene Idee zu glauben, aber, wie das bekannte Sprichwort so schön sagt: Übermut tut selten gut. Sie müssen in allen Situation sachlich bleiben. Als ein erfolgreicher Geschäftsführer müssen Sie zugeben können, wenn Sie etwas vermasselt haben, aber auch sich und die eigenen Mitarbeiter loben, wenn etwas gut gelaufen ist. Ein kurzes Gespräch mit einer außenstehenden Person könnte Ihnen helfen, objektiv an die eigene Arbeit heranzugehen. Sie müssen also den positiven Optimismus pflegen und jede Art nicht genügend durchdachter Aktionen vermeiden.

4. Soziale Inkompetenz der Führungskräfte

           Soft Skills spielen bei der Geschäftsführung eine genauso wichtige Rolle wie das fachliche Wissen und Erfahrung. Es ist von großer Bedeutung, dass Sie sowohl zu Ihren Geschäftspartnern und Investoren als auch den Kunden gute zwischenmenschliche Beziehungen pflegen. Wenn Sie als Unternehmensgründer mit anderen Gründern und den Investoren nicht alles detailgenau abgesprochen haben, was Ziele, Strategien und künftige Schritte betrifft, könnte es schnell zum Streit und letztendlich zum Unternehmensverfall kommen. Bewahren Sie immer einen kühlen Kopf und respektieren Sie die Meinung Ihrer Mitmenschen. Ein Unternehmen kann nicht erfolgreich sein, ohne Kontakte zu knüpfen, Netzwerke zu bilden und Bekanntschaften zu schließen.

5. Lückenhafte Marktforschung und Bedarfsanalyse

           Dies ist auch ein Teil der Vorbereitungsphase, mit dem Sie sich noch vor der Gründung eingehend beschäftigen sollten. Analysieren Sie sorgfältig den eigenen Markt, damit Sie sehen, ob überhaupt ein Bedarf an Ihrem Produkt und Ihrer Dienstleistung besteht. Machen Sie sich auch Gedanken über die Preisbildung und checken Sie die Konkurrenz ab, damit Sie aus erster Hand erfahren, wie bei anderen die Sachen funktionieren. Falls Sie dabei Hilfe benötigen, können Sie jederzeit einen Marktberater engagieren, der Ihnen Wissen zur Verfügung stellt, das man nicht einfach so im Internet auffinden kann. Ohne eine ausführliche Markt- und Bedarfsanalyse hat Ihre Unternehmensidee in den meisten Fällen keine Überlebenschancen.

6. Falsche Rechtsform

           Bei der Gründung eines Unternehmens machen sehr viele Menschen einen Fehler bei der Wahl der Rechtsform. Einzelgründern stehen z. B. Kleingewerbe und Teamgründern unter anderem Unternehmergesellschaften (Mini-GmbH), GmbHs und GbRs zur Verfügung. Jede Rechtsform hat ihre Vor- und Nachteile, darum ist es wichtig, sich darüber gut zu informieren. Lassen Sie sich auf jeden Fall von mehreren Seiten beraten und treffen Sie anhand der gesammelten Informationen die für Sie richtige Entscheidung.

7. Nicht genügend durchdachter Liquiditätsplan/Fehlkalkulationen

Der Liquiditätsplan ist der wichtigste Teil der Finanzplanung, der Angaben über alle erwarteten Einzahlungen (Umsatz, Privateinlagen, Fördermittel) und Auszahlungen (Einkauf, Personal, Investitionen) innerhalb einer festgelegten Zeit beinhaltet. Sie müssen jederzeit alle Zahlen kennen, damit Sie nicht in den sogenannten Liquiditätsengpass geraten, denn damit machen Sie den ersten Schritt in Richtung Insolvenz. Planen Sie alles sorgfältig mit Ihren Geschäftspartnern und Beratern, damit das Unternehmertum für Sie nicht nur zu einer „kurzen Geschichte“ wird. In gewissen Situationen kann auch ein Firmenkredit helfen, der über Online-Vergleichsportale wie Financer verglichen werden kann.