Analyse des Reifegrades Strategischer Frühaufklärungssysteme in multinationalen Unternehmen
Analyse des Reifegrades Strategischer  Frühaufklärungssysteme in multinationalen Unternehmen

Analyse des Reifegrades Strategischer Frühaufklärungssysteme in multinationalen Unternehmen

Beitrag, Deutsch, 14 Seiten, Springer Gabler

Autor: Prof. Dr. René Rohrbeck

Herausgeber / Co-Autor: M. Reimann, S. Fiege

Erscheinungsdatum: 16.11.2009

ISBN: 3834916110

Quelle: Perspektiven des Strategischen Controllings

Seitenangabe: 259-272


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Aus unserer Bestandsaufnahme zu SF-Fähigkeiten großer multinationaler Unternehmen zeigt sich ein geteiltes Bild. Zwar haben viele Unternehmen ihre Informationsaufnahme-Fähigkeiten ausgebaut und haben somit eine gute Grundlage für die Erkennung von Umbrüchen gelegt, jedoch ist die Interpretationsfähigkeit wenig entwickelt und die Reaktionsfähigkeit zumeist nicht existent. Dies zeigt sich insbesondere an drei Werten: • Nur 54% wählen die Methoden der Frühaufklärung gezielt aus, was auf eine geringe Fähigkeit komplexe Sachverhalte zu analysieren schließen lässt. • Nur 23% geben an die Informationen effektiv im Unternehmen zu kommunizieren, was vermuten lässt, dass wichtige Informationen nicht die relevanten Entscheider erreichen. • Nur 28% überprüfen regelmäßig fundamentale Annahmen, so dass die Gefahr bestät, dass disruptive Umbrüche nicht für relevant befunden werden und wahrscheinlich ist, dass zu spät reagiert wird.

Ähnliche Schwächen wurden auch in unserer vorangegangen Fallstudien-Untersuchung identifiziert. Die methodische Schwäche führt häufig dazu, dass die gesammelten Informationen in aggregierter bzw. gefilterter Form weitergegeben werden, wobei eine gezielte Interpretation, die es ermöglichen würde Entscheidungen vorzubereiten, ausbleibt. Diese wenig interpretierten Informationen sind dann auch nur begrenzt weiter zu kommunizieren. Tatsächlich zeigt sind dass umfangreiche Präsentationen oder textuelle Berichte, nach wie vor die Regelformate für die Weitergabe strategischer Informationen sind. Die Nutzung von IT-basierten Informationsverarbeitungs- und -weitergabe-Systemen, wie sie bei der British Telekom im Rahmen der SF zum Einsatz kommen, bilden die Ausnahme.

Es ist folglich auch nicht überraschend, dass sich die oberen Führungskräfte auf Grundlage solcher Berichte schwer tun ihre grundlegenden Annahmen über die Regeln der Märkte zu überdenken. Vergleicht man unsere Bestandsaufnahmen mit den Ergebnissen früherer Untersuchungen stellt man fest, dass sich der Aufbau von SF-Systemen zwar weiter fortgesetzt hat, jedoch das Ziel, Systeme zu installieren, die das Erkennen und Reagieren auf Umbrüche sicher stellen, noch nicht erreicht ist. Geht man von einer Drei- Schritt-Logik eines SF-Prozesses aus, in dem die Unternehmen Umbrüche (1) Erkennen, (2) Interpretieren und (3) systematisch Maßnahmen auslösen, so hat die Mehrzahl der Firmen im zweiten Schritt noch deutliche Schwächen und den dritte Schritt noch kaum implementiert.

Prof. Dr. René Rohrbeck

DK, Århus V

Aarhus School of Business Aarhus University

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