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Automatisierung im Lager

Laut einer Studie werden in den kommenden Jahren die globalen Umsätze mit Technologie zur Lagerautomatisierung auf 69 Milliarden US-Dollar steigen. Dass Menschen und Roboter typische Lagerarbeiten wie ein Palettenregal zu befüllen gemeinsam ausführen, wird in Zukunft also keine Seltenheit mehr sein.

Definition eines automatisierten Lagers

Ein automatisiertes Lager ist definiert als Lager, dessen Effizienz durch automatisierte Systeme und Maschinen optimiert wurde. Diese unterstützen Lagerarbeiten oder übernehmen Teilaufgaben in der Warenannahme, Lagerung, Auftragsvorbereitung oder beim Versand.

Gründe für die Lagerautomatisierung

Inzwischen haben sich fast alle größeren Unternehmen dazu entschieden, Technologien zur Lagerautomatisierung zu verwenden. Gründe hierfür sind vor allem:

·       Höhere Kosten für Personal und Lagerflächen

·       Höhere Komplexität der Auftragsverwaltung

·       Kundenerwartungen hinsichtlich der Lieferzeiten, Fehlerinakzeptanz und Personalisierung

Vorteile der Lagerautomatisierung

Inzwischen eignen sich automatisierte Lager für fast alle Produkte, unabhängig davon, ob diese auf Paletten, in Kisten oder anderweitig angeliefert und gelagert werden. Die größten Vorteile der Lagerautomatisierung sind:

·       Höhere Präzision bei der Auftragsverwaltung

·       Höhere Geschwindigkeit bei der Auftragsabwicklung

·       Reduzierung von Personal und Lagerflächen durch höhere Auslastung

·       Verbesserung der Sicherheit für das Personal

Insgesamt erhöht die Lagerautomatisierung somit die Gesamtproduktivität bei einer gleichzeitigen Einsparung von Betriebskosten.

Nachteile der Lagerautomatisierung

Der Einsatz der Technik für die Lagerautomatisierung birgt jedoch auch eine Reihe von Nachteilen:

·       Höherer Wartungsaufwand der technischen Systeme

·       Relativ hohe Anschaffungs- und Schulungskosten für die Lagerautomatisierungstechnik
        und das Personal

·       Abhängigkeit von IT-Systemen

Anhand der Nachteile wird deutlich, dass die Lagerautomatisierung sich aktuell hauptsächlich für größere Unternehmen und Konzerne eignet. Aufgrund der hohen Komplexität der Technik und der Anschaffungskosten verzichten die meisten kleineren und mittelständischen Unternehmen (KMUs) derzeit noch auf ein hohes Automatisierungslevel in ihrem Lager.

Die drei Stufen der Lagerautomatisierung

Die Lagerautomatisierung lässt sich in zwei Bereiche untergliedern. Dies ist zum einen der Transport von Wareninnerhalb des Lagers und zum anderen die Entscheidungsfindung, also etwa die Aufteilung von Aufgaben an die Lagerarbeiter oder die Auswahl der Lagerposition in den Palettenregalen. In der Definition zur Lagerautomatisierung sind beide Teilbereiche enthalten, weil diese durch eine Kombination aus mechanisierten automatischen Systemen wie Robotern und Lagerverwaltungssystemen (LVS), also Softwarelösungen, das Automatisierungslevel und damit die Effizienz eines Lagers erhöhen. In der Praxis gibt es dabei die folgenden Automatisierungsstufen.

1.)   In manuellen Lagern und Lagern mit geringem Automatisierungsgrad werden Regale und die übrigen Lagerplätze durch Menschen bedient. Auch die Entscheidungsfindung erfolgt fast ausschließlich durch Mitarbeiter, die unter anderem über die Routen bei der Materialeinlagerung und -entnahme entscheiden. In der Regel erfolgt die Abwicklung dabei über Einlager-  und Kommissionierbelege in Papierform, selten erfolgt aber auch die beleglose Abwicklung zum Beispiel über mobile Terminals.

2.)   In größeren Lägern erfolgt fast immer die Automatisierung der Entscheidungsfindung mittels Lagerverwaltungssystemen (LVS). Dies ist nötig, weil die Arbeiten in großen Lagern häufig zu komplex für eine Entscheidungsfindung durch Mitarbeiter sind. Viele Unternehmen haben sich deshalb für eine Automatisierung der zentralen Vorgänge entschieden. Dazu delegiert ein automatisches System die einzelnen Arbeitsschritte an das Personal. Meistens erfolgt dies in Kombination mit weiterer Automatisierungstechnik, die den Fortschritt der Arbeiten zum Beispiel mittels Funkfrequenzleser oder über Kommissioniersysteme wie Pick-to-Light überwacht.

3.)    Die erweiterte Automatisierung ist aktuell das höchste Level der Lagerautomatisierung. Gemeint sind damit Anlagen, die selbstständig den Transport und das Sortieren der Waren in die Regale des Lagers koordinieren. Dies erfolgt in der Regel über das Ware-zum-Mann-Kommissioniermodell, bei dem unter anderem Regalbediengeräte, Ketten- und Rollenförderer, Pallet-Shuttle-Wagen und Miniload-Systeme zum Einsatz kommen.