Berufsunfähigkeit als schwer versicherbares aber essentielles Risiko
Berufsunfähigkeit als schwer versicherbares aber essentielles Risiko

Berufsunfähigkeit als schwer versicherbares aber essentielles Risiko

Beitrag, Deutsch, 2 Seiten, Krankenkassen-Zentrale

Herausgeber / Co-Autor: Carolin Fink

Erscheinungsdatum: 2013


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Berufsunfähigkeit als schwer versicherbares aber essentielles Risiko


Seitdem 2001 der Schutz der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) bei Berufs- und Erwerbsunfähigkeit reduziert wurde, hat aus Verbrauchersicht die private Absicherung des Arbeitskraftverlustes zunehmend an Bedeutung gewonnen. Aus Anbietersicht bot sich ein erhebliches Marktpotential, das noch bei weitem nicht ausgeschöpft ist. Lediglich jeder dritte Deutsche hat bisher eine entsprechende BU-Absicherung in seinem persönlichen Versicherungsportfolio. Zwar haben die Versicherer die Vertragsbedingungen kontinuierlich verbessert, die Risikoquantifizierung bleibt für sie aber nach wie vor schwierig.
 

Bedingungs- und Preiswettbewerb zwischen den Anbietern

Nach einem jahrelangen Wettbewerb um die besten Bedingungen befinden sich die deutschen BU-Versicherungsverträge auf einem qualitativ sehr hohem Niveau. Seit einiger Zeit hat sich nun ein intensiver Preiswettbewerb und eine immer stärkere Berufsgruppenspezialisierung herauskristallisiert. Während einst lediglich zwischen handwerklichen und kaufmännischen Berufsgruppen unterschieden wurde, liegt heute eine Segmentierung der Kundenzielgruppen in bis zu zehn Berufsgruppen vor.
 

Risiko des Einzelnen schwer einschätzbar

Begründet wird die zunehmende Differenzierung u.a. mit dem schwer einschätzbaren Risiko des Einzelnen im Laufe seines Erwerbslebens seinem gelernten Beruf nicht mehr nachgehen zu können. Dies hängt von zahlreichen, einzeln oft nicht zu spezifizierenden Risikomerkmalen ab. Zudem herrschen zwischen dem Unternehmen und dem Versicherungsnehmer Informationsasymmetrien und spezifische Unsicherheiten. Der Anbieter kann beispielsweise oft nicht nachvollziehen, ob die Gesundheitsbeeinträchtigung tatsächlich eingetreten ist und gleichzeitig auch eine Berufsunfähigkeit zur Folge hat. Besonders schwierig wird es im Rahmen psychischer Erkrankungen.
 

Kampf um die “besten Risiken”

Die Folge: Die Versicherer versuchen ihre Informationsdefizite und Risiken möglichst zu begrenzen - und das nicht selten auf Kosten der Verbraucher. In Berufsgruppen mit erhöhtem statistischem Risiko wird der Versicherungsschutz so teuer, dass er kaum noch bezahlbar ist. Gleiches gilt für Menschen mit Vorerkrankungen. Chronisch Kranken wird die Absicherung nicht selten gänzlich versagt. Profitabel bleibt die Absicherung lediglich für die aus Anbietersicht “guten Risiken”, meist junge Versicherungsnehmer in Berufen mit niedrigem Risiko. Die für den Laien nicht immer nachzuvollziehenden Versicherungsbedingungen führen wiederum zu Unsicherheiten bei den Verbrauchern.
 

Berufsunfähigkeitsschutz bleibt nach wie vor wichtig

Trotz der Probleme lohnt es sich dennoch auf die Suche nach einer guten Berufsunfähigkeitsversicherung zu gehen, um die gesetzliche Versorgungslücke zu schließen. Entscheidend ist neben dem Vergleich der BU-Kosten eine eingehende Untersuchung der Versicherungsbedingungen. Von hoher Bedeutung sind dabei vor allem eine ausreichende Laufzeit, Nachversicherungsgarantien sowie Problemlösungen bei Zahlungsschwierigkeiten.
 

Fazit: Die Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherungen haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert, bleiben aber für diejenigen, die den BU-Schutz am dringensten benötigen, in vielen Fällen unbezahlbar. Ziel sollte ein verbessertes Risikomanagement seitens der Anbieter oder eine Förderung seitens des Staates sein, wie es derzeit bereits diskutiert wird.
 

Von Carolin Fink

 


 

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