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Bitcoin-Vertretung: Lugano eröffnet erste Botschaft

Mit der Einführung des Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel hat El Salvador einen verhaltenen Projektstart hingelegt. Nun soll die Schweiz als Rettungsanker für das Projekt dienen: Mit der ersten Botschaft aus El Salvador in Lugano erhofft sich die Politik einen neuen Aufschwung für die Pläne mit der Kryptowährung. 

In den letzten Jahren ist die Bedeutung von Bitcoin in der Schweiz stark gestiegen. Lugano, eine der wohlhabendsten Städte der Schweiz, bildet dabei keine Ausnahme. Als Heimat einer Vielzahl von Unternehmen, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren, hat sich der Standort in der Szene etabliert. Zudem ist die Stadt im Süden der Schweiz Standort einer der größten Bitcoin-Börsen der Schweiz, Bitcoin Suisse AG. Die Börse ermöglicht es Benutzern, Bitcoins zu kaufen, zu verkaufen und zu handeln. Bitcoin Suisse AG ist auch an vielen anderen Kryptowährungen beteiligt, darunter Ethereum oder Ripple.

Die Akzeptanz von Bitcoin in Lugano hat dazu geführt, dass mehrere Unternehmen Kryptowährungen akzeptieren. Einige dieser Unternehmen sind Xapo, ein führender Anbieter von Bitcoin-Wallets, ShapeShift, eine Kryptowährungstausch-Plattform, oder Coinify, ein dänisches Unternehmen, das es Händlern ermöglicht, Kryptowährungen zu akzeptieren und in ihre lokale Währung umzuwandeln. Obwohl der Einsatz der Coins nur online erfolgen kann und die Schweiz Kryptowährungen nicht als offizielles Zahlungsmittel akzeptiert, ist der Trend ansteigend. 

Testprojekte zeigen, dass sich das Land der neuen Währung nicht gänzlich verwehrt. Während der stationäre Handel die digitale Währung ablehnt, ist der Einsatz online durchaus gängig. Die besten Bitcoin Casinos der Schweiz beispielsweise ermöglichen es Nutzern, ihre Coins an den Slot-Automaten oder zahlreichen Tischspielen einzusetzen. Attraktive Boni für Erstanmelder, die mit Freispielen oder prozentualer Steigerung des Bitcoin-Einsatzes locken, bieten interessante Ansätze. Zudem ist eine schnellere Zahlung ohne Wartezeit – im Gegensatz zu Banküberweisungen oder Kreditkarten – gewährleistet. Eine weitere Möglichkeit, seine Bitcoins in Umlauf zu bringen, haben die Bewohner des Kantons Zug. Hier können Steuerzahler seit 2021 ihre Steuern mit Bitcoins begleichen. Für die Szene brachte diese Nachricht eine unerwartete Rückendeckung, denn die Akzeptanz einer offiziellen Seite sorgte für ein Umdenken.

Quelle: Pixabay

Lugano rückt in den Krypto-Fokus

Der Kanton Tessin hat verschiedene Initiativen ergriffen, um den Handel mit Bitcoin zu vereinfachen und zu fördern. Im Jahr 2018 wurde eine Partnerschaft mit dem Schweizer Finanzministerium bekannt gegeben, um die Entwicklung von Blockchain-Technologien und Kryptowährungen voranzutreiben. Die Initiative ermöglicht es Unternehmen, ihre Geschäfte reibungslos abzuwickeln und sichere Transaktionen durchzuführen. Aufgrund des starken Zulaufs an Investoren aus dem Ausland hat sich Lugano als eines der wichtigsten Finanzzentren für Bitcoin entwickelt. 

Um diesen Aspekt zu unterstreichen, eröffnet in Lugano die erste Botschaft für Kryptowährung aus El Salvador. Nachdem das mittelamerikanische Land mit seinem Versuch der offiziellen Zahlungsmitteleinführung gescheitert ist, erhofft es sich durch die Zusammenarbeit mit Lugano als europäische Hauptstadt des Bitcoins neuen Aufschwung. Auf der Krypto-Konferenz „Plan B“ verkündete Bitcoin-Honorarkonsul Josue Lopez, dass wirtschaftliche und kulturelle Synergien geschaffen werden sollen. Bald schon soll in Restaurants oder Hotels mit der Kryptowährung bezahlt werden können. Auch die Begleichung von Steuern – nach dem Vorbild von Zug – soll geplant sein.

Risiko ist einkalkuliert

Für Bürgerinnen und Bürger des Kantons Tessin können die Pläne eine wertvolle Ergänzung ihrer Investitionen darstellen.  Die Vorteile liegen auf der Hand: Transparenz, Unabhängigkeit, Anonymität und geringe Gebühren für Transaktionen machen die Währung interessant. Doch jede Sonnenseite birgt auch Schattenseiten: Die stetigen und massiven Schwankungen des Coin-Wertes generieren ein hohes Risiko für Besitzer und Anleger. Mit Stand 8. Dezember besitzt der Bitcoin einen Marktwert von ca. 16.000 Euro. Im Juni 2022 stand der Kurs noch bei 28.100 Euro. Eine kompetente Finanzberatung kann für Anleger und Interessenten durchaus wertvoll und nachhaltig sein.

Welche greifbaren Ziele für Lugano im Kontext der Kryptowährung zukünftig auf der Agenda stehen, werden die nächsten Jahre zeigen. Bleibt zu hoffen, dass sich die missglückten Bitcoin-Projekte aus El Salvador nicht wiederholen.