Buch, Deutsch, 125 Seiten, Eigenverlag Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) Rothenburg
Autor: Prof. Dr. Dieter Müller
Herausgeber / Co-Autor: Müller/Schönebeck/Lindner
Erscheinungsdatum: 2006
ISBN: 3938015101
Quelle: Band 31 der Reihe Rothenburger Beiträge
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Die meisten Begegnungen zwischen Kraftfahrzeugführern und Wild auf den Straßen verlaufen unproblematisch, weil entweder das Wild rechtzeitig entweicht oder Kraftfahrzeugführer rechtzeitig und richtig reagieren. Tausende Wildunfälle auf unseren Straßen bezeugen jedoch alljährlich, dass diese Begegnungen trotz allem erhebliche Sicherheitsrisiken für Mensch und Tier in sich bergen, die von den Trägern der Verkehrssicherheitsarbeit in ihrer täglichen Arbeit berücksichtigt werden müssen.
Als oft multikausale Ursachen für Wildunfälle können grundsätzlich die Fehlerfaktoren Fahrzeugführer, Wild und der Verkehrsraum angesehen werden. Es wird in den meisten Fällen nicht gelingen, einem der genannten Faktoren das alleinige Verschulden für das Zustandekommen eines Wildunfalls anzulasten. Oft fühlt sich das Wild in der Begegnung mit einem herannahenden Kraftfahrzeug instinktiv überfordert, reagiert panisch und rennt in die Fahrspur des Kraftfahrzeugführers, der seinerseits auf eine solche Begegnung nicht vorbereitet ist und mit seinem Fahrzeug mit dem Wild kollidiert. Die Unfallfolgen reichen bei den beteiligten Kraftfahrzeugführern von Sachschäden leichten bis mittleren Ausmaßes bis hin zu Verkehrsunfällen mit schwerwiegenderen Folgen wie Verletzungen und Todesfällen. Das Wild seinerseits überlebt Kollisionen mit Kraftfahrzeugen in den meisten Fällen nicht.
Wie sollen nun die Verantwortlichen für die Verhütung solcher Unfallgeschehen auf diese grundsätzliche Spannungslage reagieren?
Keineswegs genügen darf die zwar wichtige, aber bei weitem nicht ausreichende Sensibilisierung der Kraftfahrzeugführer durch die Medien. Am Beginn einer modernen Verkehrssicherheitsarbeit zum Unfallgeschehen Wildunfälle steht eine wissenschaftliche Aufarbeitung der tatsächlichen Lage in einem genau bestimmten Bereich. Ausgehend von dieser aktuellen Datenbasis, bei deren Erhebung bereits die ersten Fehler begangen werden können, kann das wirkliche Ausmaß erkannt, mit anderen Unfallursachen in ein Verhältnis gesetzt und in der Zusammenschau bewertet werden.
Genau an diesem Punkt setzen die beiden einen modernen verkehrswissenschaftlichen Ansatz konsequent verfolgenden Arbeiten von Susanne Schönebeck und Thomas Lindner an. Auch wenn die beiden Autoren Zeiträume betrachten, die nun bereits einige Jahre zurückliegen, befinden sich ihre Arbeiten aufgrund ihrer systematischen Aufarbeitung der Thematik nach wie vor auf einem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion.
Es wird eine vordringliche Aufgabe der staatlichen Verkehrssicherheitsarbeit sein, auf die neuen Erkenntnisse der beiden Autoren adäquat zu reagieren.
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DE, Bautzen
Hochschullehrer
Institut für Verkehrsrecht und Verkehrsverhalten IVV Bautzen GbR
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