Studie zu demografiebedingten Herausforderungen für das Personalmanagement

Mittelständler im Ländle hinken bei Demografie hinterher

  
Freiburg, 29. September 2009 - Baden-württembergische Mittelständler unterschätzen die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf ihr Geschäft: Nur 29 Prozent der Unternehmen haben ein demografieorientiertes Personalmanagement als strategisches Ziel formuliert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach, an der sich 131 überwiegend mittelständische Unternehmen beteiligt haben. Die Leiter dieses Projekts sind Gerhard Wiesler von der Personalberatung Kienbaum in Freiburg und Günter Monjau von der RMC Unternehmensberatung.
 

Analyse und Budget in Sachen Demografie fehlen
Vielen Unternehmen fehlt es bereits an der Voraussetzung für ein strategisches Vorgehen in Sachen Demografie: Nur gut ein Viertel der befragten Firmen analysiert ihre Mitarbeiterstruktur im Hinblick auf die demografische Entwicklung und legt die künftige Zusammensetzung der Belegschaft fest. Häufig fehlt es darüber hinaus an einem adäquaten Budget für Maßnahmen, um das Unternehmen demografiefest zu machen. „Die Unternehmen benötigen intelligente Personalkonzepte, die in Strategie und den Unternehmenswerten verankert sind, um die Herausforderungen der demografischen Entwicklung zu meistern. Vor allem die Art und Weise der Mitarbeiterführung und das Controlling müssen darauf ausgerichtet werden“, sagt Gerhard Wiesler, Personalexperte und Leiter des Kienbaum-Büros in Freiburg.

Lebenslanges Lernen ist weit verbreitet
Wenn Unternehmen Maßnahmen mit Blick auf die demografische Entwicklung ergreifen, tun sie das in erster Linie in den klassischen Bereichen des demografieorientierten Personalmanagements: Sie bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, lebenslang zu lernen, kümmern sich darum, das ihre Belegschaft gesund bleibt und haben altersgerechte Anreizsysteme wie Sabbaticals oder Homeworking eingeführt. Innovative Maßnahmen wie Demografie-Controlling und Diversity Management werden hingegen nur selten ergriffen. Auch Trainings, um Führungskräfte in der Führung einer durch die demografische Entwicklung geprägten Belegschaft zu schulen, bieten ebenfalls nur wenige Unternehmen in Baden-Württemberg an.

Größere Unternehmen sind besser gewappnet für demografische Entwicklung
Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern schneiden bei der Studie durchschnittlich besser ab als kleinere Mittelständler. Ihre Geschäftsprozesse sind meist strukturierter und strategisch fundiert. Deshalb erzielen sie bessere Ergebnisse als kleinere Firmen insbesondere bei der strategischen Verankerung, führen häufiger Analysen zur Mitarbeiterstruktur durch und arbeiten neue Mitarbeiter besser ein. Hingegen punkten kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern besonders beim Übertragen anspruchsvoller und abwechslungsreicher Tätigkeiten an die Mitarbeiter. Außerdem bieten sie gleiche Karrierechancen für alle und haben ein fundiertes Wissen über das geschäftskritische Human- und Beziehungskapital. „Trotzdem gibt es gerade bei den kleinen Unternehmen noch großen Nachholbedarf. Verbesserungspotenziale liegen in einer stärkeren Sensibilisierung für die Herausforderungen, die die demografische Entwicklung mit sich bringt, in einer besseren strategischen und normativen Verankerung des Themas im Unternehmen und der Entwicklung spezifischer Instrumente für das Personalmanagement in kleinen und mittelständischen Firmen“, sagt Gerhard Wiesler.


Die Studie „Demografische Exzellenz – Herausforderungen im Personalmanagement“ steht zum Download bereit unter http://www.bdu.de/presse_438.html. Für Rückfragen steht Ihnen Gerhard Wiesler gerne zur Verfügung. Fon: +49 761 45 98 88-18, E-Mail: gerhard.wiesler@kienbaum.de.


Kienbaum ist in Deutschland Marktführer im Executive Search und im HR-Management und gehört zu den führenden Managementberatungen. Mit seinem integrierten Beratungsansatz begleitet Kienbaum Unternehmen aus den wesentlichen Wirtschaftssektoren bei ihren Veränderungsprozessen von der Konzeption bis zur Umsetzung. Kienbaum verbindet ausgewiesene Personalkompetenz mit tiefem Wissen in Strategie, Organisation und Kommunikation.