Buch, Deutsch, 88 Seiten, Deutsches Institut für Altersvorsorge GmbH, Köln
Autor: Adrian B. H. Ottnad
Herausgeber / Co-Autor: Stefanie Wahl
Erscheinungsdatum: 2005
ISBN: 393444623X
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Trotz steigender Belastungen für die Beitragzahler und sinkender Leistungen für die Rentner weisen verschiedene Studien für die gesetzliche Rentenversicherung nach wie vor noch positive, wenn auch fallende Renditen aus. Das Buch untersucht die dahinter stehenden Annahmen und Methoden und legt eigene Berechnungsergebnisse vor. Diese zeigen: Bei nüchternern Einschätzung tendieren die realen Renditen gegen Null.
Viele Renditeberechnungen orientierten sich bislang an den Vorgaben der Bundesregierung, die seit Jahren regelmäßig verfehlt werden. Zudem wurden die langfristigen Folgen des demografischen Wandels teilweise ausgeblendet. Die vorliegende Studie berücksichtigt deshalb neben einer solchen optimistischen Variante auch ein mittleres (realistisches) und ein unteres (stagnatives) Szenario,. Schon im mittleren Szenario müssen (ledige) Männer etwa ab dem Geburtsjahrgang 2000 mit realen Verlusten rechnen. Sie erhalten dann nicht einmal den vollen Kaufkraftwert ihrer Beiträge als Rente zurück. Auch die länger lebenden Frauen erhalten nur noch eine geringe reale Verzinsung.
Noch wesentlich ungünstiger ist die Renditeentwicklung bei den gesetzlichen Renten, wenn auch die steuerfinanzierten Bundeszuwendungen (mittlerweile 37 Prozent der Rentenausgaben) in die Betrachtung einbezogen werden. Diese Mittel werden zu einem großen Teil von den Versicherten aufgebracht und erhöhen ihren Aufwand für die gesetzliche Rentenversicherung. Dies lassen andere Renditeberechnungen regelmäßig unberücksichtigt mit der Begründung, die Bundeszuwendungen dienten ausschließlich der Finanzierung versicherungsfremder Leistungen. Das trifft jedoch für die Zukunft nicht mehr zu. Langfristig wird der größte Teil der Steuerfinanzierung in beitragsbezogene Leistungen fließen.
Selbst wenn der steuerfinanzierte Bundeszuschuss bei der Renditeberechnung erst ab 2021 und auch dann nur schrittweise berücksichtigt wird, fallen die Renditen noch deutlich niedriger aus. Kaufkraftbereinigt erhält ein Rentner des Jahrgangs 1940 noch 1,52 Euro für jeden eingezahlten Euro, der 2000 geborene nur noch 94 Cent. Eine Rentnerin des Jahrgangs 1940 erhält noch 2,01 Euro pro eingezahlten Euro, eine 2000 geborene Frau nur noch 1,21 Euro.
DE, Sankt Augustin
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