Die Umsetzung der Kapital-, Verschmelzungs- und Spaltungsrichtlinie der EG in das nationale deutsche Recht

Der europäische Integrationsprozess ist auf dem Gebiet des Gesellschaftsrechts bereits weit fortgeschritten. Allein zwischen 1968 und 1989 wurden neun Richtlinien erlassen und weitere Richtlinien werden vorbereitet oder sind bereits erlassen. Die Arbeit von Lösekrug untersucht am Beispiel der Kapital-, Verschmelzungs- und Spaltungsrichtlinie die Umsetzung gesellschaftsrechtlicher Richtlinien in das deutsche Recht und arbeitet Auslegungsschwierigkeiten sowie Umsetzungsdefizite heraus. Zunächst werden die europarechtlichen Grundlagen für eine Angleichung der nationalen Gesellschaftsrechte dargestellt, wobei hier insbesondere auf das Verhältnis zwischen Richtlinien und nationalem Recht eingegangen wird. Anschließend wird für jede der drei Richtlinien der jeweilige Inhalt sowie die Umsetzung in das deutsche Recht dargestellt und ausführlich geprüft, ob das nationale Recht und dessen Auslegung in Rechtsprechung und Literatur den Richtlinienvorgaben entsprechen. Behandelt werden hierbei sowohl klassische Streitfragen wie etwa die Vereinbarkeit der verdeckten Sacheinlage mit der Kapitalrichtlinie als auch bislang nur am Rande oder gar nicht wahrgenommene Probleme wie etwa die - den Vorgaben der Spaltungsrichtlinie widersprechende - Ausnahme von der Pflicht zur Erstellung des Spaltungsberichts bei Besitz sämtlicher Anteile nach §§ 127 S. 2, 8 III 1, 2. Alt. UmwG. Daher bietet die Arbeit von Lösekrug sowohl für den Gesetzgeber als auch für den Rechtsanwender wertvolle Anregungen.