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Die legale Situation von Online Poker in Deutschland ab Juli 2021

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Lange gab es in Deutschland keine einheitlichen Gesetze im Hinblick auf Online Glücksspiel. Im Oktober 2020 haben die 16 Bundesländer endlich einen für ganz Deutschland gültigen Glücksspielstaatsvertrag ausgehandelt, der im Juli diesen Jahres endgültig in Kraft treten wird. Die neuen Regeln zielen in erster Linie auf den Spielerschutz ab. 

Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel auf, wie die Situation von Online Poker in Deutschland mit Eintritt des neuen Vertrages aussieht. 

Wie war es bisher?

Bisher war es so, dass in Deutschland Schleswig-Holstein als einziges Bundesland Lizenzen für Glücksspiel ausgestellt hat. Anders ausgedrückt: In 15 Bundesländern war es nicht erlaubt, Online Poker anzubieten. Trotzdem wurde überall in Deutschland Glücksspiel angeboten und gespielt, ohne dass sich eine der beiden Parteien strafbar gemacht hat.

Hintergrund ist die in der EU vorherrschende Dienstleistungsfreiheit. Das bedeutet, dass Unternehmen mit Sitz in der EU Ihre Dienstleistungen überall - auch in Deutschland - anbieten können.

Wie wurden die Anbieter bisher reguliert?

Die meisten seriösen Pokeranbieter in Deutschland haben eine Lizenz aus Schleswig-Holstein oder der Malta Gaming Authority (MGA). Die Regulierungsbehörden genießen aufgrund strikter Auflagen und Kontrollen einen guten Ruf. 

Beide Zulassungsstellen achten auf die Sicherheit und Schutz der Spielerdaten. Sämtliche übertragene Informationen werden per SSL-Verfahren verschlüsselt und sind damit unzugänglich für Dritte. Spielergelder genießen besonderen Schutz, indem Sie getrennt von den Firmengeldern aufbewahrt werden. Außerdem überprüfen die Regulierungsbehörden, ob alle angebotenen Spiele fair ablaufen. 

Eine weitere bekannte Regulierungsbehörde ist die Curaçao Gambling Commission. Aufgrund weniger strikte Aufnahmeverfahren und Kontrollen steht dieser Lizenzgeber nicht selten in der Kritik.

Was ändert sich mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag?

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag ist Online-Poker weiterhin erlaubt. Spieler können wie gewohnt bei Ihren vertrauten Anbietern spielen. Falls ein Anbieter neben der vorhandenen auch die deutsche Lizenz erwerben möchte, gibt es einige zusätzliche Auflagen, die auch Auswirkungen auf die Spieler haben. 

Die wichtigsten Änderungen

Melderegister: Künftig sollen alle Spieler, die sich bei Anbietern mit deutscher Lizenz anmelden, in ein zentrales Melderegister aufgenommen werden. Dort werden neben den persönlichen Daten mit Lichtbildausweis auch die getätigten Einzahlungen auf das Spielerkonto gespeichert.

Maximales Einzahlungslimit: Pro Spieler dürfen im Monat maximal 1000€ eingezahlt werden. Diese Grenze gilt übergreifend für Anbieter mit deutscher Lizenz und wird über das zentrale Melderegister überprüft.

Zentrales Sperrregister: Sollte auffälliges Spielverhalten beobachtet werden, können Spieler in ein zentrales Sperrregister aufgenommen werden. Dort geführt kann keine Anmeldung bzw. kein Spielen bei einem Anbieter mit deutscher Lizenz erfolgen. Sollten Spieler selbster eine Gefährdung verspüren, können sie sich auch zum Eigenschutz selber dort vermerken lassen.

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Die zusätzlichen Regelungen, die mit dem deutschen Glücksspielstaatsvertrag einhergehen, sollen in erster Linie zum Schutz der Spieler dienen. Durch strenge Kontrollen, Überwachung und Regulierung der Spieler soll das Risiko, eine Spielsuchtabhängigkeit zu entwickeln, reduziert werden. 

Fazit

Die Grauzone des Glücksspiels in Deutschland hat ein Ende. Ab Juli 2021 gilt für alle Bundesländer der neue Glücksspielstaatsvertrag. Ob Sie Online Poker bei Anbietern mit deutscher Lizenz oder anderen EU-Zulassungen spielen möchten, ist Ihnen freigestellt ‒ erlaubt ist beides. Der wesentliche Unterschied liegt in den strengeren Regeln und Auflagen, denen Anbieter mit deutscher Lizenz folgen müssen.