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E-Commerce im Foodsektor: die Logistik macht den Unterschied

E-Commerce im Foodsektor

E-Commerce erobert in Deutschland zunehmend auch den Food-Sektor. Diese Entwicklung wurde von Fachleuten bereits vor einigen Jahren prognostiziert, denn als Begleiterscheinung des boomenden Online-Shoppings entwickelte sich auch die Logistikbranche weiter, geringe Kosten und schnelle Reaktions- sowie Bearbeitungszeiten ermöglichen den Versand von frischen Lebensmitteln zu Marktpreisen. Ein besonderer Vorteil von Supermarktketten: bestehende Logistiksysteme für die Belieferung können auch im Endkundengeschäft genutzt werden. Welche Perspektiven hat der Lebensmittelhandel im Internet?

  
Supermarktketten mit eigenem Lieferservice  

Herkömmliche Supermärkte wie Rewe oder Edeka haben zumindest in den deutschen Ballungszentren seit einiger Zeit einen Online-Versandmodus im Portfolio. Der Einkauf kann digitalisiert werden; wer nicht auf ein eigenes Auto zurückgreifen kann oder seine Zeit gerne anders nutzt, greift einfach auf die kostengünstige Liefervariante zurück. Der Versand ist zumeist auch nicht teurer als in anderen Branchen üblich, zudem sprechen die meisten Versender eine Liefergarantie für ein bestimmtes Zeitfenster aus - selbstverständlich am selben Tag. Sofern also die eigene Wohnung in der Reichweite eines solchen Lieferdienstes liegt, kann es sich heute schon um eine interessante Alternative zum langwierigen Wocheneinkauf handeln. In Anbetracht der Tatsache, dass der Einkauf mit dem eigenen Auto auch nicht kostenlos ist, wird die Nutzung einer solchen Dienstleistung auch in monetärer Hinsicht interessant. 


Interessante Marktentwicklung: Newcomer konkurrieren mit Supermärkten

Bemerkenswert ist die jüngste Entwicklung noch aus einem ganz anderen Grund: neben klassischen Supermärkten mit Ladengeschäften ermöglicht das beliebter werdende Segment auch den Markteintritt von Wettbewerbern, die erst einen Einstieg in den Lebensmittelmarkt vornehmen wollen. Lange Zeit handelte es sich nur um ein Gerücht, dass Amazon auch als Lebensmittelversender aktiv werden möchte; mittlerweile ist Amazon Fresh sogar in Deutschland verfügbar - wenngleich auch nur in Hamburg. Branchenexperten bewerten den Markteintritt mit Spannung, denn Amazon könnte schlicht und ergreifend aufgrund des immensen Kapitals und der eingespielten Logistikketten tatsächlich echte Vorteile für sich verbuchen und den ohnehin schon umkämpften Markt aufwirbeln - die Umsatzrendite liegt auch bei den etablierten Anbietern bei weniger als 4 %, weitere Konkurrenz ist folglich nicht erwünscht.

Einen Schritt weiter als Amazon ist der Newcomer AllyouneedFresh, der durch die Kooperation mit dem Transportdienstleister DHL bereits auf flächendeckendes Logistiknetz zurückgreifen kann - und auf die Logistik kommt es Experten zufolge an.

  

Immer mehr Restaurants kooperieren mit Lieferdiensten

Auch immer mehr Restaurants kommen den gestiegenen Kundenanforderungen entgegen und liefern ihre Produkte bis an die Haustür. War das Liefergeschäft vor einigen Jahren noch China-Imbissen und Pizza-Lieferanten vorbehalten, liefern Kuriere wie Foodora heute sämtliche Lebensmittel aus. Dabei muss also nicht die Website eines bestimmten Restaurants ausgewählt werden, über die App kooperieren verschiedene Restaurants mit dem jeweiligen Anbieter.

Wie der Service genau genutzt werden kann, erfahren Interessenten im Lieferdienst-Vergleich. In München zeigen sich die Kunden allerdings bis jetzt noch vergleichsweise konservativ: wie der Lieferdienst Deliveroo in einer eigenen Erhebung feststellte, werden die meisten Speisen am Samstagabend bestellt - soweit nicht überraschend.

Hinsichtlich der Gerichte landen Burger, Pizza und Pasta auf den ersten drei Plätzen. Möglicherweise ist es genau diese Tatsache, die auch die Burgerkette McDonalds dazu motiviert hat, die eigenen Produkte per Kurier an die Kundschaft auszuliefern. Über Jahre hatte sich der Marktführer geweigert, einen Lieferservice mit ins Portfolio aufzunehmen. Erst seit November letzten Jahres können Kunden ihre Bürger auch online bestellen - womöglich ein cleverer Schachzug, denn der Erfolg des E-Commerce ist auch im Food-Sektor nicht mehr aufzuhalten.