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Viele Entscheider in großen Projektlandschaften versuchen, mit möglichst vielen Kennzahlen möglichst große Sicherheit zu schaffen: Aufwände abschätzen, Meilensteine überprüfen, Abweichungen erkennen, Budgets berechnen, Euro und Personentage erfassen. Kennzahlen werden oft mit aufwändigen Methoden erhoben und mit teurer Software ausgewertet, um Prioritäten zu setzen und Entscheidungen abzusichern.
Ganz entscheidende Faktoren bleiben aber unberechenbar, und viele Rahmenbedingungen sind keine vorhersehbaren, planbaren Größen. So wechseln Projektmitarbeiter das Team, Risiken eskalieren und unerwartete Konflikte lähmen die Zusammenarbeit, woraus wiederum Zusatzkosten entstehen. Märkte, gesetzliche Rahmenbedingungen und Wettbewerber verändern sich oft schneller, als die Projektplanung berücksichtigen kann. Nicht kalkulierbar bleibt auch die Motivation von Mitarbeitern, die plötzliche Entdeckung neuer Marktchancen und Abweichungen, hinter welchen sich vielleicht spannende Entwicklungen verbergen.
Wer Projektlandschaften ausschließlich in Kennzahlen abbildet, verpasst daher schnell Marktchancen und kann mit vielen Projekten im Verlauf scheitern. Vielmehr gilt es, sensibel „mitzuschwingen“, Wechselwirkungen in einer immer komplexeren Realität wahrzunehmen, Erfahrungen, Kompetenzen und Intuitionen zu nutzen. Gerade die Führung muss dann immer mehr Unsicherheiten aushalten, um im Multiprojektmanagement zu bestehen.
Wer nicht immer sofort klare Fakten zur Hand hat und sich davon leiten lassen kann, braucht also eine hohe Ambiguitätstoleranz – er muss in der Lage sein, Unsicherheit und mehrdeutige Situationen auszuhalten und zu meistern. Das ist insbesondere beim Projektmanagement eine Herausforderung, basiert es doch seit jeher auf der Maxime, mit den vielfach erprobten Methoden und Tools Klarheit und Struktur zu schaffen. Umso mehr gilt es, sich nicht durch widersprüchliche Informationen aus der Ruhe bringen zu lassen und auch Gefühle und Ahnungen als „Information“ zuzulassen: „Ich empfinde Skepsis – was macht mich skeptisch?“ Hilfreich für eine Einschätzung sind Skalen: „Wie zufrieden sind wir mit der Aufstellung des Projektportfolios, ausgedrückt auf einer Skala von 1 bis 10?“ Hier gilt es, die Realität der herrschenden Kräfte in die Entwicklung des Projekts einzubeziehen.
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