Ein Paar zwei Kulturen.
Ein Paar zwei Kulturen.

Ein Paar zwei Kulturen.

So gelingt die Liebe in einer globalisierten Welt

Buch, Deutsch, 200 Seiten

Autor: Dr. Karin Schreiner, M.A.

Erscheinungsdatum: 15.09.2015

ISBN: 390307201X

Auflage: Verlag Fischer&Gann


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Preis: 18,-- €

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Kurzbeschreibung:
Interkulturelle Paare stehen vor zahlreichen Herausforderungen auf mehreren Ebenen: Sprache, unterschiedliche kulturelle Werte, religiöse Praktiken und Rituale sowie Gewohnheiten aufgrund unterschiedlicher Familientraditionen und sie verfügen über kein gemeinsames historisches Gedächtnis. In diesen Bereichen kann es in der Paarbeziehung zu Missverständnissen kommen.
Sprache: Viele interkulturelle Paare sprechen miteinander eine dritte Sprache, die für beide nicht die Muttersprache ist, oder sie sprechen die Sprache, die für nur einen der beiden die Muttersprache ist. Dabei kann es zu Frustrationen, sprachlichen Missverständnissen oder zum Gefühl der Sprachlosigkeit kommen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, in welcher Sprache mit gemeinsamen Kindern gesprochen wird und ob dabei die Sprachen beider Partner gleichberechtigt sind. Das Projekt Mehrsprachigkeit der Kinder ist für Eltern eine Herausforderung, um es erfolgreich durchzuführen.
Familienhintergrund: Die Stellung der Familie für beide Partner ist zentral und oft mit Konflikten behaftet. Für ein Paar ist es wichtig, sich innerhalb der Familiensysteme als neues System zu positionieren und eine gemeinsame Realität zu entwickeln. Solidarität, Loyalität und Vertrauen sind dabei wichtige Faktoren. Bei zahlreichen interkulturellen und interreligiösen Paaren treten in diesem Kontext verstärkt Familienkonflikte zutage, wenn Eltern zu großen Einfluss auf das Paar ausüben möchten.
Lebensmittelpunkt: Eine schwierige Frage besteht darin, in welchem Land das interkulturelle Paar lebt – wer folgt wem nach? Zieht ein Partner in das Heimatland des anderen, entsteht oft ein Ungleichgewicht in der Paarbeziehung, das nicht immer ausgeglichen werden kann. Für manche Paare ist es eine Lösung, in ein drittes Land für längere Zeit oder für eine begrenzte Zeit zu gehen.
Herkunftskultur: In den Interviews stellte sich auch heraus, wie wichtig es ist, der eigenen Ursprungskultur entsprechend Raum zu geben –Sprache, Gewohnheiten usw. Aktives Interesse am Heimatland des Partners ist nötig, um aus dem eigenen kulturellen Kontext herauszutreten und auf einander zuzugehen.
Historisches Gedächtnis: Eine große Herausforderung für interkulturelle Paare ist das unterschiedliche historische Gedächtnis. Die Partner haben keine gemeinsame Vergangenheit und keine gemeinsamen Bezugspunkte in wichtigen historischen und gesellschaftlichen Ereignissen. Dies kann zu einem Gefühl der Entfremdung führen.
Konflikte: Schließlich können nicht alle Konflikte gelöst werden. Mit der Zeit können Paare ein tieferes Verständnis für einander entwickeln und aufgrund einer fundierten Kenntnis des jeweiligen anderen kulturellen Kontextes einen Perspektivenwechsel vornehmen und unkonventionelle Lösungen entwickeln.
Interreligiöse Paare: Die Autorin führte auch einige  Gespräche mit christlich-muslimischen Paaren, denen im Buch ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Dieses Thema ist im öffentlichen Diskurs sehr unterrepräsentiert. Die Paare erzählten, dass es für sie nicht leicht ist, in der Öffentlichkeit offen mit dem Thema der Interreligiosität umzugehen. Für Kinder gebe es keinen entsprechenden Kindergärten, auch keine geeigneten Kinderbücher zB auf Arabisch. Liberale Muslime hätten keine geeigneten Moscheen, in die sie gehen könnten. In Wien gibt es einen einzigen Pfarrer, der muslimisch-christliche Trauungen zusammen mit einem Imam vornimmt.
                 
Die geführten Interviews zeigen auf, dass es in jeder Beziehung verschiedene Lösungen gibt, sofern die Bereitschaft vorhanden ist, sich mit sich selbst und dem anderen ernsthaft auseinanderzusetzen. Interkulturelle Kompetenz erweist sich in diesem Kontext als wichtige Kompetenz, eine interkulturelle, aber auch eine interreligiöse Beziehung erfolgreich zu führen.
 

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Dr. Karin Schreiner, M.A.

AT, Wien

Interkulturelle Trainerin und Coach

Intercultural Know How - Training & Consulting

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