Studie, Deutsch, 6 Seiten, Universität des Saarlandes
Autor: Dr. Oliver Ludwig
Erscheinungsdatum: 01.03.2013
Quelle: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Seitenangabe: 77-82
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Verlag
Universität des Saarlandes Sportwissenschaftliches Institut
Telefon: +49-6821-932756
Preis: Kostenlos
Problemstellung:
Neue sensomotorische Einlagenkonzepte postulieren, über integrierte Druckpunkte auf die Sehnen der Fuß- und Wadenmuskulatur Änderungen der Muskelaktivität bewirken zu können. Allerdings liegen bislang keine Wirkungsnachweise vor. Ziel der Studie war daher die Untersuchung einer möglichen Aktivitätsänderung des M. peroneus longus durch sensomotorische Einlagen.
Methoden:
Bei 32 gesunden Probanden wurde die EMG-Aktivität des M. peroneus longus in mehreren Teilversuchen beim Gehen in Neutralschuhen mit sensomotorischen Einlagen und mit Dummy-Einlagen gemessen. Als Versuchsdesign wurde ein doppelt verblindetes, randomisiertes Cross-Over-Design gewählt.
Ergebnisse:
Beim Tragen der sensomotorischen Einlage war eine statistisch signifikant erhöhte Aktivität des M. peroneus longus in der mittleren Stützphase zu beobachten. Diese begann im Mittel bei 17,51 ±4,30% der Stützphasendauer und erreichte ihr Maximum bei 29,67 ±4,51% mit Maximalwerten von 21,56 ±10,03% MVC (Dummy 16,09 ±7,06% MVC). Der Unterschied war statistisch hochsignifikant (p<0,001).
Diskussion:
Der in die sensomotorische Einlage eingearbeitete Weichschaumkeil übt unter Belastung einen Druck auf die Haut über der Sehne des M. peroneus longus aus, der die afferenten Informationen beeinflusst. Die Wirkung erfolgte daher nur in der Mitte der Stützphase und beeinflusste nicht die Muskelaktivität zu Beginn und gegen Ende der Stützphase. Eine stärkere Aktivierung zum Zeitpunkt der Lastübertragung kann geeignet sein, eine zusätzliche Stabilisierung des Fußes zu bewirken. Dies könnte therapeutisch und vorbeugend bei Sprunggelenkinstabilitäten hilfreich sein.
Die vorliegende Studie hat zum ersten Mal zeigen können, dass eine gezielte Muskelaktivierung über sensomotorische Einlagenkonzepte möglich ist.
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