Eisberg voraus
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Eisberg voraus

Das Wirtschaftsschiff Deutschland in gefährlichen Gewässern

Beitrag, Deutsch, P.T. Magazin

Autor: Dr. Helfried Schmidt

Erscheinungsjahr: 2012


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Während ihre Kritiker unken, man jage einem Schreckgespenst hinterher, sagen renommierte Beratungsagenturen, wie etwa McKinsey bis 2025 einen erschreckenden Mangel an Fachkräften voraus: Bis zu 2 Millionen Spezialisten mit passendem Primäroder vergleichbaren Sekundärabschluss fehlten dann im Portfolio der „Wirtschaftswundernation“. Die Manpower Group zeichnet schon heute ein düsteres Bild – bis zu 42 Prozent der deutschen Unternehmen haben entscheidende Probleme bei der Besetzung von Fachstellen. Der Griff nach der „Demografie“-Schablone mag den Entscheidern dabei eine Teilantwort leisten, jedoch ist dies nur die halbe Wahrheit. „Deutsche Unternehmen setzen trotz aller Warnhinweise immer noch zu wenig Ressourcen für effizientes und zielgerichtetes Recruiting ein“ weiß Unternehmenscoach Bernd Krieg.

Offen, flexibel und angepasst an die jeweilige Situation: Das Recruiting der Zukunft

Unsere Gesellschaft ist im Wandel begriffen – wieder einmal, oder noch immer? Die Antwort ist: Ja! Leider nutzen viele Unternehmen starre und wenig offene Kriterien, um den geeigneten Mitarbeiter zu finden. Stimmt das Ausbildungssystem nicht mehr? Hat sich die Nachfrage derart verändert, dass man kein geeignetes Angebot mehr schneidern kann? Solchen Fragestellungen sieht man sich als Coach gegenüber – und gerade hier zeigt sich die Misere in deutschen Führungsetagen. In der Annahme, dass bewährte Modelle und der damit verbundene Erfolg in der Vergangenheit Grund genug seien, daran fest zu halten, bleibt den Machern der Blick auf die sich verändernden Bedingungen  auf dem Arbeitsmarkt verwehrt. Zu sehr ist das Recruiting auch heute noch eine
Einbahnstraße, in der die Voraussetzungen vom Unternehmen geprägt sind.

Dabei hat sich die Grundeinstellung des potentiellen Arbeitnehmers stark gewandelt. Dieser wünscht sich, nein, fordert einen sogenannten „Rückkanal“. Bedeutet: „Ich bringe Dir Leistung, Knowhow und Motivation – Du als Unternehmen bietest mir attraktive, flexible und an mich und meine Bedürfnisse angepasste Arbeitspakete“.

Der Arbeitnehmer als Individuum – neuer Personalprozess, dringend gesucht!

„Vakanzzeiten zwischen 55 und 90 Tagen sind Standard in Deutschland und bedeuten jährlich Milliardenverluste für unsere Wirtschaft“, so Bernd Krieg. Ein Umdenken in den Personalebenen tut daher dringend Not. Die Lösung liegt im Aufweichen des gesamten Prozesses. „Statt jahrelange Erfahrung voraus zu setzen und monatelang Energie darauf zu verschwenden, den 100 % passenden Mitarbeiter zu finden, sollten Entscheider heute lieber jungen und motivierten, aber auch älteren, wandlungsbereiten Menschen eine Chance geben“ und aufgabenorientierte Ausbildungs- und Entwicklungszeiten einplanen.

Der Arbeitnehmer ist heute mehr denn je Individuum und Mensch, als reine Ressource für das Unternehmen. Dies gilt es heraus zu arbeiten und das Miteinander daran auszurichten. Gibt man dem potentiellen Mitarbeiter die Chance, persönliche Bedürfnisse in das Arbeitsleben zu integrieren, zahlt sich das auch für den Arbeitsprozess aus. Bernd Krieg: „Die Beschneidung der privaten Belange, vor allem durch die Verschleppung der Arbeit in den Privatbereich, aber auch die Kürzung von Budgets für die Aus- und Weiterbildung des firmeneigenen Teams sind mittlerweile an einem kritischen  Punkt angelangt. Dies ist eine Sackgasse. Wenn ein Unternehmen dies nicht sieht, wird es künftig immer weniger das Ziel erreichen, sprich: Arbeitnehmer an sich binden können.

Der „Wohlfühlfaktor“ als kritischer Erfolgsfaktor für den Unternehmenserfolg   steht noch zu wenig im Mittelpunkt der Überlegungen. Eines ist indes sicher: Das Personalwesen alter Prägung hat definitiv ausgedient“.

Investition in angepasste Vergütung und ein flexibles Zeit-und Jobmanagement:

Die moderne Wertschöpfungskette eines Unternehmens in der Personalpolitik Mit der Aufteilung von Arbeitsabläufen in beherrschbare Arbeitspakete reduziert man die immer weiter um sich greifende und zu enormen Belastungen der Mitarbeiter führende Komplexität in den Unternehmen. Die Spezialisierung auf Teilgebiete ermöglicht zudem den besseren Blick auf die Qualität und den Reifegrad des Teilprozesses – Optimierungsmaßnahmen greifen gezielter und lassen sich im gegebenen Rahmen ohne erhöhten Personaldruck durchführen. Die Koordinationsfunktion, die entsprechenden Arbeitspakete zur Kundenlösung zusammen zu fügen übernehmen hierfür speziell ausgebildete Prozessmanager. Diese Mitarbeitertypen zu finden, ggf. aufgabenorientiert weiterzubilden, Mitarbeiter- und Unternehmensbedürfnisse so weit es geht zu harmonisieren, darin liegen die Herausforderungen im Personalwesen und Recruiting. In Zeiten des vielzitierten Fachkräftemangels müssen die Unternehmen zudem verstehen, dass der Arbeitsmarkt ein „Nachfragermarkt“ geworden ist. Um qualifizierte Mitarbeiter müssen sich die Unternehmen bewerben und nicht umgekehrt und dies aufgrund der demografischen Entwicklung auch zunehmend international.

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