Facebook vs. Google+: Wer gewinnt das Rennen?
Facebook vs. Google+: Wer gewinnt das Rennen?

Facebook vs. Google+: Wer gewinnt das Rennen?

Social Media & Web 2.0

Beitrag, Deutsch, ADENION GmbH

Autor: Melanie Tamble

Erscheinungsdatum: 2011


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Seit fünf Jahren befindet sich Facebook, als meist genutztes Netzwerk, unangefochten auf Platz eins der Social Networks. Experten sind sich jedoch einig, dass Google mit Google+ nun einen ernst zu nehmenden Herausforderer an den Start gebracht hat.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der bereits bei Google+ angemeldet ist, hat seinen Konkurrenten fest im Blick. Zuckerberg ist sich allerdings sicher, das Facebook auch in Zukunft die Nase vorn hat.
Die Google+ Befürworter sind natürlich entgegengesetzter Meinung. Ihrer Ansicht nach hat Google+ das Potenzial, Facebook zu übertrumpfen.

Welches Social Network hat die besseren Features?
Zwischen den beiden Social Network Kontrahenten ist bereits eine Art Feature-Wettrüsten entbrannt. Im steten Wechsel bringen sowohl Facebook als auch Google+ neue Funktionen für ihre Mitglieder an den Start. Entscheidend wird sein, welches Netzwerk zukünftig mit den besseren Features überzeugt. Da sich viele Anwendungen sehr ähnlich sind, lohnt sich ein Vergleich.

  • Pinnwand: Wall vs. Stream

Die Mitglieder von Facebook und Google+ haben gleichermaßen die Möglichkeit ihre Statusmeldungen, wie Kommentare oder Bilder auf ihrer Pinnwand zu posten. In diesen Nachrichten-Strom laufen auch Neuigkeiten und Kommentare von Freunden ein. Auf diese Weise können sich die Netzwerker auf dem Laufenden halten und direkt auf die Inhalte von Freunden reagieren.

  • Freundeskreise: Listen vs. Circles

Sowohl Facebook als auch Google+ bieten den Netzwerkern die Option, Kontakte in verschiedene Personenkreise einzuordnen. Google+ nennt seine Anwendung ‚Circles’. Der Nutzer kann im Drop-Down Verfahren oder über die Eingabe der E-Mail-Adresse, beliebig viele Circles, mit beliebig vielen Personen anlegen. Die Google+ Mitglieder können so einen bestimmten ‚Verteiler’ auswählen, um Inhalte weiterzuleiten. Vor jedem Hochladen kann der Nutzer entscheiden, für welche Circles der Inhalt freigegeben werden soll. Auf diese Weise ist eine sehr direkte Steuerung der Daten möglich. Facebook hingegen geht davon aus, dass jeden Freund potenziell alle Inhalte etwas angehen. Facebook-Mitglieder können erst nach dem Hochladen bestimmen, wer welche Texte oder Bilder sehen darf. Hierzu gibt es die Freundeslisten. In diesem Zusammenhang fanden Facebook-Nutzer heraus, dass trotz der Sperrung von Inhalten für bestimmte Freunde, diese dennoch darauf zugreifen konnten.

  • Chat: Chat vs. Hangouts und Huddel

Beide Social Networks stellen ihren Mitgliedern zwei verschiedene Chat-Features zur Verfügung. Google+ ‘Hangouts’ hat viel Ähnlichkeit mit der Video-Chat-Funktion von Facebook. Hier ist eine Face-to-Face Kommunikation – bei Google+ mit bis zu 10 Personen – möglich. Der Austausch via Textnachrichten ist bei Facebook über die Funktion ‚Chat’ möglich. Google+ nennt seine Text-Chat-Anwendung Huddel.

  • Multimedia: Spotify und Netflix vs. YouTube

In den Social Networks gewinnen Multimedia-Features immer mehr an Bedeutung. Facebook gibt seinen Mitgliedern mit ‘Spotify’ einen Musikdienst und mit ‚Netflix’ einen Videoplayer an die Hand. Gerade in Bezug auf die Video-Anwendung liegt Google+ hier ganz klar vorne. Google+ ist direkt mit YouTube, dem meist genutzten Videoportal, verknüpft.

  • Suchfunktionen: Facebook-Suche vs. Google-Suche

Die Social Networks enthalten große Mengen, stetig wachsender Inhalte. Jeden Tag posten die Mitglieder Unmengen von Daten. Um hier bestimmte Beiträge zu finden, ist es wichtig, eine umfassende Suchfunktion zu haben. Google, als Suchmaschine Nummer eins, spendiert seinem Social Network eine ausgereifte Such-Anwendung. Während in Google+ Personen, Beiträge oder Begriffe suchbar sind, können Facebook Nutzer noch nicht nach bestimmten Themen recherchieren. Auf diesem Gebiet hat Google klar die Nase vorn.

  • Direct Message: Nachrichten vs. Googlemail

Sowohl auf Facebook als auch über Google+ ist die Versendung von E-Mails oder Direct Messages möglich. Der Vorteil liegt hier jedoch eindeutig bei Google+. Mit Google-Mail bietet das Social Network ein ausgereiftes und einfaches Mail-Feature an.

  • Verknüpfungen: Extern vs. Intern

Auch die anderen Google-Anwendungen können mit Google+ verknüpft werden. So machen zum Beispiel die kostenlosen Büro-Anwendungen (Google-docs), Google-Maps und die Kalender-Funktion, Google+ auch professionell nutzbar. Die Facebook Nutzer können ihren Account ebenfalls mit weiteren Anwendungen verknüpfen. Im Gegensatz zu Google+ setzt Facebook jedoch auf externe Entwickler. Daher ist die Angebotspalette hier sehr vielfältig und umfangreich.

  • Profile: Firmenprofil vs. Personenprofil

Zur Zeit haben nur Personen die Möglichkeit, sich mit einem Google+ Account zu präsentieren. Ob und wann Firmenprofile möglich sein werden, hat Google noch nicht bekannt gegeben. Facebook hat hier derzeit noch einen klaren Vorteil, denn auch gewerblich genutzte Firmenprofile (Pages) sind möglich.

  • Gestaltung: Individuell vs. Statisch

Die Gestaltung des Accounts ist bei Google+, im Gegensatz zu Facebook sehr eingeschränkt. Facebook Nutzer können durch einige variable Einstellungsmöglichkeiten ihrem Account ein relativ individuelles Aussehen verleihen. Google legt hier mehr Wert auf die Verfügbarkeit von Informationen.

  • Facebook Extra: Timeline

Ein Extra, das Facebook Mitglieder in Anspruch nehmen können, ist die sogenannte ‘Timeline’. Die Timeline ist ein lebenslanges Tagebuch, das bei Facebook archiviert wird. Google+ bietet hierzu kein entsprechendes Feature an.

  • Google+ Extra: Themendienst Sparks

Über den Themendienst ‘Sparks’ haben die Nutzer von Google+ die Möglichkeit, auf ihre Interessengebiete zugeschnittenen RSS-Feeds zusammenzustellen. In diese Feeds laufen die aktuellsten Streams zu den jeweiligen Themen automatisch ein. Experten prognostizieren jedoch, dass hier über kurz oder lang individuell zugeschnittene Werbung veröffentlicht wird.

Beide Social Networks bieten ihren Mitgliedern eine große Feature-Auswahl an. Kritische Stimmen geben jedoch jetzt schon zu bedenken, dass diese Funktions-Vielfalt bei Facebook bereits zu Irritationen führt. Das Social Network ist so komplex, dass kaum jemand mehr den Überblick behalten kann.

Wer gewinnt?
Wie in nahezu jedem Konkurrenzstreit lässt sich auch hier die Frage, wer gewinnt, nicht eindeutig beantworten, zumal Google+ erst seit Kurzem für jedermann zur Verfügung steht. Jedoch hat Facebook zum ersten Mal echte Konkurrenz bekommen. Zwar betont Brad Horowitz, Google Vice-President Products, mit seinem Statement: „Google+ is Google itself“, dass Google+ primär nicht als Antwort auf Facebook zu verstehen ist, die Konkurrenz zwischen den beiden Netzwerken steht jedoch außer Frage.

Google+ hat jedoch einen großen Vorteil: das Social Network ist finanziell unabhängig. Während sich Facebook nur über Facebook finanziert, hat Google+ ein beständiges Finanzkonzept über Google-AdWords und AdSense. Die Inhaber von Google sind somit nicht darauf angewiesen, mit Google+ Geld zu verdienen. Hierdurch sind für das Social Network aus dem Hause Google völlig andere Weichen gestellt, als bei der Einführung von Facebook. Zum Beispiel stammt das Google+ Design aus der Feder von Andy Hertzfeld, der sich bereits bei Macintosh und Apple einen Namen gemacht hat. Auch die technische Umsetzung stammt von den besten Entwicklern. Hierdurch hat Google+ die besten Voraussetzungen, um Facebook vom Thron der beliebtesten Social Networks zu stoßen.

Dennoch sollte Facebook nicht unterschätzt werden. Zwar kritisiert etwa die Hälfte der Mitglieder die Datenschutz-Politik von Facebook, das ist jedoch kein Grund direkt in ein anderes Netzwerk zu wechseln. Hier spielt die sogenannte Trägheit der Masse mit hinein. Ganze 750 Millionen Menschen besitzen bereits einen fertig eingerichteten Facebook-Account. Diese Millionen von Menschen sind in Facebook vernetzt und benötigen eigentlich keinen Google+ Account, der überdies erst eingerichtet und die abweichende Handhabung erlernt werden muss.
Google+ muss daher einen deutlichen Mehrwert liefern, der die Facebook-Mitglieder dazu bewegt überzusiedeln. Die Messlatte liegt also entsprechend hoch.

Welches Social Network am Ende die Nase vorn hat, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass sich die Social Networker auf neue Features und Neuerungen freuen dürfen, denn Konkurrenz belebt das Geschäft und hat schon so manch anderen zu Höchstleistungen gebracht.

Unter folgendenden Links stehen weitere Informationen und eine interessante Diskussion zu diesem Thema zur Verfügung:
http://www.zeit.de/digital/internet/2011-09/facebook-google-vergleich
http://bit.ly/rStjuV
http://bit.ly/swvVGy
http://bit.ly/saUUaB

Melanie Tamble

DE, Grevenbroich

Geschäftsführer

ADENION GmbH

Publikationen: 286

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