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Themenspecial

Fans und Fußball 

Fußball ist mit weitem Abstand der beliebteste Sport in Deutschland. Wochenende für Wochenende pilgern Tausende Menschen in die Stadien, um ihren Verein zu unterstützen. Für die überwältigende Mehrheit dieser Personen gilt, dass sie sich friedlich verhalten und ihren Unmut allenfalls verbal äußern. Doch leider kommt es auch immer wieder zu unschönen Vorfällen im Rahmen von Fußballspielen, in denen sogenannte Hooligans ihre Liebe zum Sport etwas eigenwillig interpretieren und anstelle von lautstarkem Support Randale anzetteln. Nicht selten sind dabei Sachbeschädigungen oder auch Verletzte zu beklagen. Zwar ist das Phänomen der Hooligans seit den 1980er Jahren deutlich zurückgegangen, doch gänzlich verschwunden ist es nicht. Gerade in Ostdeutschland bewegen sich im Dunstkreis rechter Gruppierungen wieder vermehrt Hooligans, die den Sicherheitsbehörden und den Verantwortlichen der Vereine das Leben schwer machen. 


Identifizierung von Problemfans

Die Sicherheit in den Stadien zu gewährleisten, darf getrost als Herkulesaufgabe bezeichnet werden. Problemfans draußen zu halten, gilt dabei als wichtigstes Prinzip. Personen, gegen die aus verschiedenen Gründen Stadionverbote ausgesprochen wurden, müssen natürlich am Zutritt ins Stadion gehindert werden. Elektrische Drehkreuze von Bebarmatic sind ein häufig benutztes Instrument zur Personenvereinzelung. Denn dadurch wird ein ordentlicher Zutritt zum Areal ermöglicht und das unkontrollierte Eindringen von einzelnen Fans oder größeren Gruppierungen verhindert. Drehkreuze erhöhen somit die Sicherheit, da sich niemand mehr den Kontrollen durch Sicherheitspersonal entziehen kann. Doch idealerweise sollten Personen, die als gewaltbereit gelten, schon vorher identifiziert werden und gar nicht erst bis zur Kontrolle gelangen. Um dies sicherzustellen, bedarf es etwas mehr als oft nur unzureichend ausgebildetes Securitypersonal. So sollen sich im Umfeld des Stadions szenekundige Polizeibeamte darum kümmern, Fans zu identifizieren, die bereits in der Vergangenheit negativ im Rahmen von Fußballspielen aufgefallen sind. 

Streitfall Pyrotechnik

Doch nicht nur Gewalt macht den Vereinsverantwortlichen zu schaffen, auch der Einsatz von Pyrotechnik im Stadion führt immer wieder zu lebendigen Diskussionen. Während die einen das Abbrennen von sogenannten bengalischen Feuern als leidenschaftlichen Ausdruck der Fankultur feiern, mahnen die Gegner die Gefahr der mehrere tausend Grad heißen Fackeln für die Sicherheit der Zuschauer an. Fest steht jedoch, dass die Verwendung von Pyrotechnik im Stadion aus Brandschutzgründen verboten ist. Der Verein übt hier das Hausrecht aus und bestimmt damit die Regeln. Wer sich nicht daran hält, muss mit den Konsequenzen leben. Stadionverbote sind daher häufig das Mittel der Wahl für die Vereine. Mittlerweile liegen aber auch Vorschläge auf dem Tisch, die ein kontrolliertes Abbrennen von Bengalos in gesonderten Bereichen des Stadions ermöglichen sollen. Damit könnte ein sinnvoller Kompromiss von Fankultur und Sicherheitsaspekten gefunden werden. 

Die Kosten für Sicherheit

Die Kosten für die Polizeieinsätze rund um Profifußballspiele sind in den letzten Jahren zunehmend zum Zankapfel geworden. Grundsätzlich ist der Staat für die Wahrung der Sicherheit und öffentlichen Ordnung zuständig und dementsprechend trägt auch der Steuerzahler die Kosten. Das Bundesverwaltungsgericht hat jedoch entschieden, dass die Kosten für Polizeieinsätze bei sogenannten Hochrisikospielen grundsätzlich teilweise an die Vereine oder die DFL (Deutsche Fußball-Liga) weitergegeben werden dürfen. Im konkreten Fall hatte die Stadt Bremen dem Dachverband der deutschen Proficlubs eine Rechnung über 400.000 Euro für den personell sehr aufwendigen Einsatz der Polizei beim Spiel gegen den Rivalen Hamburger SV ausgestellt. Wie die Aufteilung der Kosten künftig gehandhabt wird, ist jedoch aufgrund der völlig unterschiedlichen Ansichten der einzelnen Bundesländer noch längst nicht abschließend geklärt.