Nachhaltigkeit hat seit dem "Rio-Gipfel" 1992 breiten Eingang in gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Bereiche gefunden: das Kyoto-Protokoll, der Klimavertrag von Paris, die seit 2017 geltende, gesetzliche Pflicht zur transparenten Offenlegung der eigenen Nachhaltigkeitsleistung für große Unternehmen und die insgesamt zunehmende Sensibilisierung der Gesellschaft für diese Thematik. Untersuchungen zum Klimawandel, Umweltforschung oder die Entwicklung neuer Produkte und Technologien - Forschung trägt in vielen Bereichen Ergebnisse zum Verständnis und Lösungen zur nachhaltigen Entwicklung bei.
Aber wie "nachhaltig" sind Forschung und Forschungsarbeit eigentlich selber?
- Laborarbeit ist ressourcenintensiv: Laborgebäude verbrauchen aufgrund ihrer technischen Ausstattung drei- bis viermal so viel Energie wie normale Gebäude, ein -80°C-Freezer verbraucht, je nach Alter, so viel wie ein Einfamilienhaus, ...
- Chemikalien und Lösungsmittel kommen zum Einsatz, die toxisch, umweltgefährdend bzw. gesundheitsschädlich sein können
- Allein die Forschungslaboratorien erzeugen 1,8% des weltweiten Plastikabfalls ...
Verschiedene Hebel existieren, um vor allem Ressourcenverbräuche zu verringern oder weniger toxische, gesundheits- und umweltgefährdende Alternativen und Methoden zu nutzen.
In diesem Seminar werden Best Practice-Beispiele, Ideen und Anregungen gegeben, wie die Teilnehmer ihre Leistung verbessern können. Sie werden ihre eigene Laborarbeit und -prozesse analysieren sowie Ansatzpunkte für eigene Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Umsetzung: oft versanden gute Ideen, denn die Etablierung ist ein Prozess und braucht Zeit. Innerhalb des Seminars wird deshalb darauf eingegangen, wie ein solcher "Nachhaltigkeitsprozess" angestoßen und am Leben gehalten werden kann: Wie können andere motiviert werden, welche Rolle spielt Kommunikation, was braucht es zur Umsetzung einer guten Idee und wie kann eine "Kultur der Nachhaltigkeit" etabliert werden.