Kostensenkung bei der Bank
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WIE SIE SELBER IHRE KREDITZINSEN SENKEN

Beitrag, Deutsch, 3 Seiten, Kai Schimmelfeder Coaching und Beratung

Autor: Kai Schimmelfeder

Erscheinungsdatum: 01.09.2005


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Kostensenkung bei der Bank – wie Sie selbst Ihre Kreditzinsen senken.

Um auch in Zukunft am Markt bestehen zu können und konkurrenzfähig zu bleiben werden viele Fitnessunternehmen auf Kredite der Banken angewiesen sein. Kredite werden beispielsweise für neue Geräteinvestitionen, für Expansionsvorhaben oder für Umfinanzierungen bereits bestehender Kredite benötigt.

Die Bank vergibt Kredite jedoch nicht kostenlos, sondern verlangt dafür ein Entgelt in Form von Zinsen. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen (siehe auch Tabelle 1):
Fitnesstudiobesitzer A hat von seiner Bank einen Kredit in Höhe von 100.000 Euro zu einem Zinssatz von 10% = 10.000 Euro Zinsen pro Jahr bekommen.
Fitnesstudiobesitzer B hat von seiner Bank ebenfalls einen Kredit in Höhe von 100.000 Euro erhalten. Fitnesstudiobesitzer B zahlt allerdings nur einen Zinssatz in Höhe von 8% = 8.000 Euro Zinsen pro Jahr. Somit zahlt Fitnesstudiobesitzer B 2.000 Euro weniger Zinsen im Jahr als Fitnesstudiobesitzer A.


Wenn Sie wissen möchten wie man Kreditzinsen bei der Bank einsparen kann, dann lesen Sie bitte diesen Artikel zu Ende.

Bis vor kurzem haben die Banken die Zinshöhe für Kredite anhand des aktuellen Marktzinses berechnet und gegebenenfalls um einen Risikoaufschlag von ca. 0,5% erhöht. Seit dem 1.April 2005 hat die KfW-Mittelstandsbank ein risikogerechtes Zinssystem für die Vergabe gewerblicher Förderkredite eingeführt. Der Zinssatz ist nun nicht mehr starr, sondern flexibel und orientiert sich an den Unternehmensdaten des Kreditantragstellers. Der Zinssatz des zukünftigen Kredites wird demnach maßgeblich von zwei Faktoren bestimmt:

1. von den wirtschaftlichen Verhältnissen des Unternehmens (Bonität)

2. von der Werthaltigkeit der gestellten Sicherheiten (Werthaltigkeit des Besicherung)

Quickinfo KfW-Mittelstandsbank: Die KfW Mittelstandsbank bietet mittelständischen Unternehmen, Gründern, Freiberuflern und Start-ups Unterstützung bei Krediten, Nachrangdarlehen, Eigenkapital und Beratung.

Da die Hausbank das Risiko eines Kreditausfalls mittragen muss, legt die Hausbank die Höhe des Zinssatzes fest. Dabei gilt:

Je besser die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens (Kreditantragsteller) und je werthaltiger die gestellten Sicherheiten, desto niedriger der Zinssatz.

Die Hausbank geht bei der Ermittlung des risikogerechten Zinssatzes in drei Schritten vor (siehe Abbildung 1):

1.Schritt:
Beurteilung der Bonität des Unternehmens (Kreditantragsteller) mit Hilfe ihres Ratingverfahrens und Einordnung in eine Bonitätsklasse.
Dazu werden z.B. Jahresabschlüsse, betriebswirtschaftliche Auswertungen oder gegebenenfalls Einnahme-Überschuss-Rechnungen zur Bewertung herangezogen.

2. Schritt:
Einschätzung der Besicherung des Förderkredits nach den internen Verfahren der Hausbank und Zuordnung zu einer Besicherungsklasse.
Hier werden die zur Verfügung gestellten Sicherheiten des Unternehmens (Kreditantragsteller) wie z.B. Grundschulden oder Sicherungsübereignungen geprüft.

3. Schritt:
Ermittlung des kundenindividuellen Angebotszinssatzes durch Kombination von Bonitäts- und Besicherungsklasse zu einer Preisklasse. Jede einzelne der insgesamt sieben Preisklassen (A bis G) deckt eine Bandbreite ab, innerhalb derer der kundenindividuelle (Angebots-) Zinssatz der Hausbank liegt. Die KfW gibt die maximalen Obergrenzen für den Zins einer Preisklasse vor. Der von der Hausbank gewählte Zins darf nicht höher liegen als die Konditionenobergrenze der Preisklasse der KfW.


Risikoeinschätzung Ermittlung des Begrenzung des Zinses durch
der Hausbank Angebotszinssatzes entsprechenden KfW-Zinssatz




Bankeigenes Ratingverfahren



Bankinterne Bewertung der
Sicherheiten



Für den "Unternehmerkredit" der KfW mit 10 Jahren Laufzeit heißt das beispielsweise: In der günstigsten Preisklasse kostet das Darlehen max. 3,89 % eff. p.a., in der teuersten max. 6,93 % eff. p.a. (Stand 07.04.2005). Die Differenz zwischen dem teuersten und dem günstigsten Zinssatz beträgt damit 3%.

Beispielrechnung:

Bei einem Kreditvolumen in Höhe von 300.000 Euro entsprechen 3% p.a = 9.000 Euro Zinsen pro Jahr. Bei einer Finanzierung auf 10 Jahre wären dies insgesamt 90.000 Euro Zinsen, die der Kreditnehmer im schlechtesten Fall mehr zahlen müsste.

Die Höhe des Zinssatzes für gewerbliche Kredite ist also abhängig von den wirtschaftlichen Verhältnissen und von den gestellten Sicherheiten des Kreditantragstellers.
Folgende Maßnahmen können Fitnessunternehmen jedoch selbst treffen, um bei der Kreditvergabe ihre individuelle Zinsklasse zu verbessern:

a. Ausbau der Geschäftsführungs- und Managementfähigkeiten durch Fortbildungen, Einstellung von qualifizierten Personal.

b. Streuung der Mitgliederstruktur (z.B. Mitglieder aus Firmenfitness, Mitglieder über Kooperationen mit Krankenkassen, Angebote für neue Kundengruppen)

c. Zusammenarbeit mit zuverlässigen Lieferanten

d. Abheben von der Konkurrenz

e. Durchführung einer strategischen Unternehmensanalyse und -planung mit dem Ziel der Umsatz- und Gewinnsteigerung

f. Langfristige Erhöhung der Eigenkapitalquote

g. Einführung eines strategischen Finanzmanagements

h. Regelmäßiger Informationsaustausch mit der Bank.

i. Aufbau einer vertrauensvollen Geschäftsbeziehung zu der Bank.

j. Professionell aufbereite Unterlagen (Fortführungsprognose) für die Bank und regelmäßige Aktualisierung der Daten.

k. Regelmäßiges Controlling und Informationsweitergabe an die Bank.

Insbesondere eine professionell aufbereitete Fortführungsprognose bereitet vielen Unternehmen aus der Fitnessbranche Schwierigkeiten.
Viele Fitnessbetriebe verfügen über keine detailliert und bankgerecht dargestellte Fortführungsprognose für ihr Unternehmen. Die Bank kann dann oftmals nicht erkennen in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln soll und ob die gesetzten Zwischenziele erreicht worden sind. Das Fehlen einer Fortführungsprognose entzieht damit die Basis für eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung mit der Bank.
Durch eine bankgerecht aufbereite Fortführungsprognose kann der Fitnessstudiobetreiber aber zudem seine Bonität steigern und dadurch einen günstigeren Zinssatz für Kredite von der Hausbank bekommen.

Quickinfo Fortführungsprognose: in der Fortführungsprognose werden die zukünftig geplanten Umsatz- und Kostenpositionen, der geplante Cash-Flow und die Liquiditätsentwicklung für die nächsten 3-5 Jahre dargestellt. Die Fortführungsprognose ist für das Unternehmen das Controlling-Werkzeug. Für die Bank dient die Fortführungsprognose in erster Linie dazu, die geplante Entwicklung des Unternehmens nachvollziehen zu können.

Eine Fortführungsprognose sollte aber nicht nur für anstehende Kreditverhandlungen mit der Bank angefertigt werden, sondern generell für die tägliche kaufmännische Arbeit im Fitnesstudio zur Verfügung stehen. Die Fortführungsprognose dient gleichzeitig als Controlling-Werkzeug und zeigt dem Unternehmer an, inwiefern die erzielten Ergebnisse (Ist-Werte) mit den in der Fortführungsprognose aufgestellten Planzahlen (Soll-Werte) übereinstimmen. Sind Abweichungen von den Planzahlen festzustellen, kann der Unternehmer sofort durch die Einleitung von Maßnahmen gegensteuern.

Das risikogerechte Zinssystem sollte demnach als Chance für die Fitnessunternehmen angesehen werden, den eigenen Geschäftsbetrieb zu optimieren.
Es besteht z.B. die Möglichkeit sich durch einen unabhängigen Rating Advisor auf das Rating der Banken vorbereiten zu lassen. Dadurch können eventuelle Schwachstellen offen gelegt und beseitigt werden, die für den risikogerechten Zinssatz bei der späteren Kreditvergabe ausschlaggebend sein können.


Autoren: Kai Schimmelfeder

Kai Schimmelfeder

DE, Hamburg

Geschäftsführer

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