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Kreditkosten minimieren: Mit diesen 6 Tipps klappt’s

Die Darlehensaufnahme kann Träume erfüllen und zusätzlichen finanziellen Spielraum verschaffen. Doch unüberlegte Kreditabschlüsse bergen eine Kostenfalle. Wer Zinsen und Gebühren nicht vergleicht, zahlt womöglich zu viel. Diese 6 Tipps helfen, damit niemand in die Kreditkosten-Falle tappt.

Das gehört alles zu den Kreditkosten

Wer ein Darlehen beansprucht, muss nicht nur die geliehene Kreditsumme zurückzahlen, sondern noch viel mehr. Die Gesamtkosten umfassen Zinszahlungen, Provisionen sowie Nebenkosten und gegebenenfalls Auslagen. Jedes Kreditinstitut beziffert die Nebenkosten individuell, sodass sie sich im direkten Darlehensvergleich auch deutlich unterscheiden.

Der Traum von der eigenen Immobilie geht für viele häufig nur durch eine Darlehensunterstützung in Erfüllung. Aber gerade bei längeren Laufzeiten und höheren Kreditbeträgen können sich nur wenige Prozentpunkte Differenz spürbar auf die Gesamtkosten auswirken. Die nachfolgenden Tipps helfen, die Kosten im Blick zu behalten und gezielt zu reduzieren.

1. Die Zinsen gegenüberstellen

Für die Bereitstellung eines Darlehens verlangt die Bank Zinsen. Um die Kosten für Ihren Kredit gering halten zu können, sollte der Blick zunächst auf deren Höhe fallen. Schon wenige Prozentpunkte entscheiden darüber, wie teuer oder günstig der Kredit tatsächlich wird. Wer beispielsweise ein Darlehen in Höhe von 11.000 Euro mit einer Laufzeit von 48 Monaten und einem Zinssatz von 4 Prozent p.a. aufnimmt, muss Kosten in Höhe von ca. 928 Euro zahlen. Liegt der Zinssatz bei 5 Prozent, sind es schon mehr als 1.144 Euro. Je höher die Zinsen, desto kostspieliger wird das Darlehen.

Um die Zinsangebote der Banken möglichst effizient zu vergleichen, ist eine Online-Unterstützung empfehlenswert. Statt bei jeder lokalen Bank einzeln vorstellig zu werden, spart die Onlinesuche Zeit. Außerdem werden hier Anbieter berücksichtigt, die vielleicht nicht im näheren Wohnumfeld ansässig sind (beispielsweise ausschließlich online Darlehen anbieten).

Um beim Kredit langfristig zu sparen, ist ein kostenloser Kreditvergleich mit Blick auf Zinsen und Gebühren hilfreich.

2. Den genauen Darlehensbetrag bestimmen

Je höher der Darlehensbetrag, desto höher die Kosten. Wer mehr Darlehen aufnimmt, als eigentlich benötigt wird, zahlt Zusatzkosten. Eine genaue Kalkulation der erforderlichen Darlehenssumme ist ein wesentlicher Schritt bei der Finanzplanung. Um den Darlehensbetrag zu ermitteln, gibt es verschiedene Herangehensweisen. Eine besteht darin, die monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen und die maximal leistbare Ratenhöhe zu ermitteln.

Immer mehr Bürger entscheiden sich zum Immobilienkauf statt Miete. Der Preis beim Erwerb einer Bestandsimmobilie ist meist vorgegeben. Eine gute Grundlage, um den Finanzierungsbedarf zu bestimmen. Bringen Käufer Eigenkapital mit oder muss der gesamte Kaufpreis durch eine Finanzierung realisiert werden?

Tipp: Vor allem bei Immobilienfinanzierungen besonders präzise planen, um kostspielige Anschlussdarlehen zu vermeiden!

Der Finanzierungsbedarf zur Erfüllung des Immobilientraums sollte mit besonders spitzem Bleistifte kalkuliert werden. Neben dem eigentlichen Immobilienpreis fallen auch sogenannte Baunebenkosten an. Hierzu gehören beispielsweise Gebühren für Grundbucheinträge und andere Behördengänge. Auch die Zahlung der Grundsteuer oder die Entrichtung einer Maklercourtage zählt dazu. Die Gesamthöhe der Baunebenkosten beträgt erfahrungsgemäß zwischen 15 und 20 Prozent. Wer sich den Immobilientraum einer Finanzierung erfüllen möchte, sollte nicht nur den Kaufpreis, sondern gegebenenfalls auch die Baunebenkosten in die benötigte Summe kalkulieren. Eine spätere Nachfinanzierung ist zwar in einigen Fällen möglich, jedoch mit deutlich mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden.

3. Recht auf kostenloser Sondertilgungen sichern

Geht es um ein cleveres Kreditmanagement, ist maximale Flexibilität bei den Zahlungen gefragt. Die Rückzahlung erfolgt zwar maßgeblich durch eine fest vereinbarte monatliche Rate, doch womöglich ergibt sich ein zusätzlicher Geldsegen. Wer beispielsweise Einnahmen durch Prämienzahlungen, Erbschaften oder andere Quellen hat, kann diese in die Kreditablöse stecken. Sondertilgungen sind zwar bei vielen Krediten möglich, jedoch häufig nicht kostenlos oder in der Quantität limitiert.

Eine vorzeitige Rückzahlung des Darlehens bedeutet im besten Fall geringere Kosten. Deshalb kann es sich lohnen, Sonderzahlungen zu leisten. Jedoch geht die Rechnung nur auf, wenn die Sondertilgung keine Mehrkosten verursacht. Bei der Darlehensauswahl ist deshalb der Blick auf die Konditionen für außerordentliche Tilgungen besonders interessant.

4. An der eigenen Bonität arbeiten

Die Bonität hat maßgeblichen Anteil an Zinshöhe und Entscheidung. Bei Darlehensbeantragung wird mit Zustimmung der Antragsteller eine SCHUFA-Abfrage getätigt. Diese und bei dem Antrag hinterlegten Informationen werden für die Bonitätseinschätzung genutzt. Je geringer die Kreditwürdigkeit, desto höher ist das Risiko für die Bank bei der Darlehensvergabe. Das Risiko kann, abhängig davon, wie hoch es tatsächlich ausfällt, zu einer vollständigen Ablehnung des Kredites führen.

Wird das Darlehen bewilligt, spiegelt sich das höhere Risiko vor allem in den Zinssätzen wider. Wer über geringe Bonität verfügt, muss häufig viel mehr zahlen. Hier hilft ein zweiter Darlehensnehmer, der das monatliche Haushaltseinkommen (zumindest für die Berechnung der Bank) steigert.

Auch der Blick auf die SCHUFA im Vorfeld hilft, um mögliche Bonitätshürden auszuräumen. Manchmal gibt es auch im Datensatz der Schutzgemeinschaft falsche Angaben, die sich nachteilig auf die Kreditwürdigkeit auswirken können. Einmal jährlich haben Bürger in Deutschland die Möglichkeit, eine kostenlose SCHUFA-Auskunft zu erhalten und die gespeicherten Angaben zu überprüfen. Gibt es Falschinformationen, können und sollten diese vor der Darlehensanfrage behoben werden.

5. Kredit mit Zweckbindung hilft beim Sparen

Kredit ist nicht gleich Kredit. Es gibt beispielsweise klassische Verbraucherkredite und Darlehen, die mit einem Verwendungszweck einhergehen. Was auf den ersten Blick weniger Flexibilität bedeutet, hilft beim Sparen. Kreditinstitute stellen beispielsweise spezielle Darlehen für den Kauf einer Immobilie, für deren Renovierungsarbeiten oder den Erwerb eines Kfz/Motorrad zur Verfügung. Diese Darlehen sind häufig viel günstiger und haben niedrigere Zinsen.

Die Ursache liegt in den Sicherheiten. Wird das Fahrzeug beispielsweise mit Bankunterstützung erworben, dient es als Sicherheit. Auch, wenn Kreditnehmer ihrer Raten nicht wie vereinbart zahlen könnten, haben Banken die Möglichkeit, das Fahrzeug zu veräußern. Diese erhöhte Sicherheit macht sich in den Darlehenszinsen bemerkbar, die im Vergleich zu nicht-zweckgebundenen Krediten höher sein können. Wer weiß, dass er seinen Kredit für den Kauf eines Fahrzeuges oder andere nutzungsgebundene Zwecke verwenden möchte, sollte gezielt auf die Suche nach diesen Krediten gehen.

6. Unnötige Versicherungen vermeiden

Bei Unterzeichnung des Kreditvertrages setzen viele Darlehensnehmer auch eine Unterschrift unter zusätzliche Versicherungen. Besonders beliebt ist die Restschuldversicherung. Sie soll Kreditnehmer absichern, wenn sie beispielsweise durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit monatlich vereinbarte Raten nicht mehr bedienen können. Dann springt die Restschuldversicherung ein, zumindest in der Theorie.

Doch viele Versicherungen zahlen erst nach einer gewissen Zeit und lohnen sich deshalb nicht immer. Wer plötzlich keine bzw. reduzierte monatliche Einnahmen hat, benötigt sofortige Hilfe. Zahlt die Versicherung erst nach mindestens einem Monat Arbeitslosigkeit, kann das schon das Aus für den Kreditvertrag bedeuten. Ob sich die Zusatzkosten für die Restschuldversicherung tatsächlich lohnen, hängt vom Einzelfall ab. Ist der Kreditnehmer die treibende Kraft bei monatlichen Einnahmen, ist eine Versicherung durchaus sinnvoll. Auch wenn das Darlehen mehrere Jahre läuft, kann eine Absicherung sinnvoll sein. Viele Banken reduzieren die Zinsen sogar bei Abschluss einer solchen Versicherung, denn sie dienen als Risikoreduzierung.

Eine zweckgebundene Nutzung bei Krediten (beispielsweise beim Autokauf) kann die Kosten reduzieren.

7. Keine weiteren kleinen Kredite

Die Kreditaufnahme in Deutschland steigt seit 2020 kontinuierlich. Wachstum ist vor allem bei kleineren Verbraucherkrediten erkennbar. Den neuen Fernseher, die neue Waschmaschine oder den langersehnten Urlaub durch einen Kredit finanzieren – so denken immer mehr Bürger. Auch wenn die monatlichen Belastungen durch die kleinen Kredite zunächst gering erscheinen, macht die Masse den Unterschied. Jedes noch so kleine Darlehen wird in der SCHUFA erfasst und kann zu einer Reduzierung der Bonität führen. Außerdem lassen die kleinen monatlichen Raten schnell den Überblick verlieren und überfordern die Haushaltskasse womöglich. Wer bereits mehrere Kleinkredite hat, sollte sie umschulden und zu einem monatlichen Betrag zusammenfassen. Das spart häufig nicht nur Darlehenszinsen, sondern verbessert auch den monetären Überblick.

Bilder

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