Leasing / Factoring: Geschenkt und trotzdem teuer

Der Leasing- und Factoringbranche hat die Unternehmensteuerreform 2008 einen erheblichen Nachteil beschert. Ihre Kunden können nur noch 75 Prozent der Finanzierungskosten von der Gewerbesteuer absetzen. Der Gesetzgeber will, dass Leasing- und Factoringleistungen den gleichen Regelungen unterliegen wie Kreditfinanzierungen. Dabei wurde aber nicht berücksichtigt, dass Banken ihrerseits gewerbesteuerliche Privilegien genießen. Die Regelungen führen dazu, dass die Refinanzierung des Bankgeschäfts weitgehend nicht mit Gewerbesteuer belastet wird. Diese Möglichkeit haben Leasing- und Factoringunternehmen bislang nicht. Vielmehr wurden steuerlich vorteilhafte Refinanzierungen dieser Unternehmen erheblich beschränkt.

Das soll sich nun mit dem Jahressteuergesetz 2009 ändern. Hierzu liegen erste Entwürfe vor. Vorgesehen ist eine Entlastung vor allem für Unternehmen, die ausschließlich Finanzdienstleistungen im Leasing und Factoring erbringen. Doch die Vergünstigungen haben ihren Preis: Diese Unternehmen sollen künftig ebenfalls einer gesetzlichen Finanzaufsicht unterliegen - wenn auch in geringerem Umfang, als es bei der Kreditwirtschaft der Fall ist. Einzelheiten hierzu müssen aber noch konkretisiert werden.

Der Autor ist Steuerberater und Partner bei ERNST & YOUNG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft AG in Eschborn/Frankfurt. Er ist in der Financial Services Organisation Tax tätig und auf die steuerliche Beratung von Kreditinstituten und Finanzdienstleistern spezialisiert.

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