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Nachhaltigkeit und Co. - E-Commerce-Trends des Jahres 2022

Laut Daten des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (BEVH) nahmen in der Bundesrepublik die Umsätze im Onlinehandel 2021 um 19 Prozent. Der Bruttoumsatz der Branche lag damit bei 99,1 Milliarden Euro. Prognosen gehen davon aus, dass dieser Umsatzrekord 2022 erneut gebrochen wird. „E-Commerce wird immer mehr als das Normale und Übliche empfunden. Sein Wachstum stabilisiert sich auf hohem Niveau“, kommentiert BEVH-Präsident Gero Furchheim.

Eine Studie des Unternehmens checkout.com zeigt nun die wichtigsten Trends des Onlinehandels für das neue Jahr. An der Umfrage nahmen neben 1.000 europäischen E-Commerce-Unternehmen auch 8.500 Verbraucher aus verschiedenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) teil.

1.)    Nachhaltigkeit wird wichtiger

In Europa achten Konsumenten zunehmend auf die Nachhaltigkeit von Produkten. Fast drei Viertel (73 %) bevorzugen beim Shoppen im Internet inzwischen Unternehmen, die möglichst ökologisch handeln. Auch das Unternehmen pack7.de berichtet, dass ihre Kunden aus dem Bereich E-Commerce zunehmend nachhaltige Verpackungsmaterialien einkaufen.

Die befragten Unternehmen an zum Teil (41 %) an, dass das Konsumverhalten ihrer Kunden dazu geführt hat, dass sie 2020 Investitionen in die Nachhaltigkeit und ethische Lieferketten priorisieren. Außerdem erklärten die Unternehmen (20 %), dass der Klimawandel für ihren Geschäftsbetrieb ein erhebliches Risiko darstellt und dass Brände oder Überschwemmungen eine Bedrohung für sie sind.

2.)    Optimierte Zahlungsabwicklung  

2021 verzeichnete fast ein Drittel (31 %) der Unternehmen Umsatzeinbußen, weil ihre Zahlungslösungen nicht optimiert waren. Laut der Umfrage investiert ein Großteil (68 %) der E-Commerce-Händler deshalb in eine Optimierung der Zahlungstechnologien. Ein Fünftel (20 %) gab an, dass es sich dabei um die wichtigste Herausforderung des aktuellen Jahres handelt.

Auch die Lokalisierung von Zahlungen ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Mehr als die Hälfte der Kunden (60 %) bricht ihren Einkauf ab, wenn die bevorzugte Zahlungsmethode in einem Onlineshop nicht angeboten wird. Beim Hinzufügen neuer Bezahlmethoden setzen Händler (20 %) inzwischen auf Buy now, pay later (BNPL)-Optionen, Digital Wallets und Kryptowährungen wie Bitcoin.

3.)    Investitionen in Cybersicherheit

Laut Schätzungen entstand E-Commerce-Unternehmen 2020 durch Kreditkartenbetrug ein Schaden von 35,5 Milliarden Dollar. Während der Covid-19-Pandemie nahm diese Art des Betrugs weiter zu. Ein Viertel (25 %) der Unternehmen berichtete, dass in den letzten zwölf Monaten die oft kostspieligen Betrugsversuche bei ihnen erheblich zugenommen haben. Es ist deshalb nicht überraschend, dass viele Unternehmen (41 %) Betrug und andere Cyberrisiken als eine der zentralen Herausforderungen sehen und deshalb mehr in die Cybersicherheit investieren.

4.)    Marktplätze wie Amazon, eBay und Co.

Ein Großteil der Verbraucher (65 %) kauft im Internet am liebsten auf Marktplätzen wie Amazon, eBay und Co. ein. Ein Viertel (25 %) der Onlinehändler fürchten daher Marktanteile zu verlieren, weil Kunden auf den großen Plattformen statt in ihren Onlineshops einkaufen. Mehr als ein Drittel (35 %) sieht in dieser Entwicklung jedoch auch eine Chance, weil sie sich höhere Umsätze durch das Anbieten ihrer Artikel auf Plattformen von Drittanbietern erhoffen.

5.)    Social-Commerce gewinnt an Stellenwert

In vielen Ländern, darunter etwa China und Südkorea, erzielen Onlinehändler seit einigen Jahren Rekordumsätze über Social-Commerce. Auch in Europa will mehr als die Hälfte (63 %) der Konsumenten in Zukunft häufiger über soziale Kanäle einkaufen. Die Händler (40 %) möchte im laufenden Jahr deshalb in die Verbesserung ihres Social-Commerce-Angebots investieren.

Ein Teil von ihnen (27 %) befürchtet jedoch auch, dass ihre Reputation im Zusammenhang mit sozialen Medien leiden könnte. Dem stimmt auch fast die Hälfte der Verbraucher (49 %) zu, laut denen man Empfehlungen von Influencern in sozialen Medien nicht vertrauen kann.