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Online-Glücksspiel: Neue Chancen für Arbeitnehmer in Deutschland?

Das Online-Glücksspiel zählt zu den Branchen, die besonders stark wachsen und deren Zukunftsaussichten auch auf lange Sicht hervorragend sind. Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag und der Legalisierung des Online-Glücksspiels haben sich die Möglichkeiten noch einmal erweitert. Nun könnten künftig auch Arbeitnehmer in Deutschland profitieren, denn mit jeder neuen Branche entwickeln sich neue Arbeitsplätze. Dieser Artikel schaut sich das Thema genauer an und erklärt, warum aufstrebende Branchen Arbeitsplätze schaffen. 

Abbildung 1: Die Glücksspielbranche bietet hierzulande künftig viele neue Arbeitsmöglichkeiten. Vom ITler bis zur Werbefachkraft ist alles dabei. Bildquelle: @ Arif Ryanto / Unsplash.com

Aufstrebende Branchen: Fast immer wird Personal benötigt

Wenngleich jede Neuerung auf den Ideen weniger fußt, so kann die Umsetzung im seltensten Fall allein bewältigt werden. In der Folge sind Arbeitskräfte notwendig. Aus der Vergangenheit gibt es bereits zahlreiche Beispiele: 

  • Mobilfunk – als der Mobilfunk in den 90er-Jahren richtig in Schwung kam, konnten die Unternehmen nicht anders, als Mitarbeiter neu einzustellen: Techniker, Servicemitarbeiter, Callcenter-Mitarbeiter. Der neu dazugekommene Aufwand war schlichtweg zu groß, um ihn mit dem bisherigen Mitarbeiterbestand zu bewältigen. Zugleich mussten Funkmasten errichtet und gewartet werden, was die Techniker mit ins Boot holte. 
  • Digitalisierung – ja, heute ist es so, dass ein Internetanschluss bestellt wird und der Kunde übernimmt die notwendigen Handlungen allein. Jeder weiß heute, wie ein Router anzuschließen ist und wie die Geräte ins Netz kommen. Zu Beginn der Internetzeit war der Anschluss aber tatsächlich ›Neuland‹. Boris Becker mag in seinem Werbespot nur eine CD eingelegt und einen Knopf gedrückt haben, doch benötigten in der Tat viele Haushalte erst einen Techniker, der ihnen den Weg ins Neuland zeigte: LAN, Modem, Splitter – das waren Wörter aus einer anderen Zeit. 
  • Erneuerbare Energien – wenngleich die Windenergie aus Deutschland kaum noch Gültigkeit hat, dafür aber in China die Arbeitsplätze schafft, so bietet die Solarenergie viele Arbeitsplätze und Möglichkeiten. Berater, Servicemitarbeiter, Techniker, Handwerker – das Feld ist riesig und wird natürlich von den Bereichen Dämmen und Heizen komplettiert. 

Auch im Bereich der Online-Casinos werden künftig Stellen vakant sein. Wer nun glaubt, er brauche ein gutes Glücksspielvorwissen, der irrt sich. Die Branche schafft Plätze für jedermann. Arbeitnehmer scheinen also vom Glücksspielwachstum in Deutschland zu profitieren. Die Jobs sind gut bezahlt und bieten mit neuer Glücksspiellizenz langfristig Sicherheit.

  • IT – das ist mit die Hauptsparte, denn sie sorgt letztendlich dafür, dass es Arbeitsplätze gibt. Doch sind IT-Profis eben für die Programmierung und den Unterhalt der Seite zuständig, nicht aber für die weiteren Bereiche. 
  • Kundenservice – das Glücksspiel ist ein Geschäft, welches rund um die Uhr geht. Somit müssen Servicemitarbeiter dauerhaft erreichbar sein. Dies wird ein großes Arbeitsfeld werden. 
  • Werbung – umso größer eine Sparte in einem Land wird, desto eher drückt die Konkurrenz den Umsatz. Werbefachkräfte werden also ebenfalls benötigt. 

Natürlich sollte sich niemand zu stark auf das Glücksspiel konzentrieren. Es kann immer geschehen, dass Teile der Branche wieder abwandern, wie sich deutlich in der Wind- und Solarenergie zeigt. Während die Windenergie fast ausschließlich außer Lande stattfindet, werden im Solarbereich zwar die Paneele in China gefertigt, doch die Installation und der Verkauf finden natürlich weiterhin mit in Deutschland statt. 

Neuer Glücksspielstaatsvertrag bereitet der Zukunft den Weg

Echte Möglichkeiten hat die Glücksspielbranche erst seit Juli 2021. Zuvor erzielte sie zwar hohe Umsätze, war aber aus rechtlichen Gründen nicht in Deutschland zugelassen und konnte nur in einer Grauzone agieren, die durch das EU-Recht geebnet wurde. Mit der Neufassung des Glücksspielstaatsvertrags haben entsprechende Unternehmen nun die Chance, eine echte Konzession in Deutschland zu beantragen und somit auch ihren Firmensitz nach Deutschland zu legen. Dieser Fakt ist wichtig, denn: 

  • Firmensitz – der Sitz ist mit dort, wo eine Konzession bewilligt wurde. Bislang mussten die Casinos mit Lizenzen aus Malta agieren, was natürlich den Firmensitz ebenfalls in Malta festschrieb. 
  • Arbeitsverträge – bislang konnten durchaus schon Deutsche für ein Online-Casino arbeiten. Sie waren jedoch in Malta angestellt und lebten oft auch dort. Eine Ausnahme waren die Casinos, die bereits Lizenzen für Schleswig-Holstein hatten. Mit der Neuregelung entfällt diese Problematik und Casinos können auch offiziell um Mitarbeiter werben. Ganz wichtig ist, dass die Arbeitsverträge nun dem deutschen Recht unterliegen: Sozialversicherungsabgaben, Mindestlohn, vom Lohn abgeführte Steuern und die Vorschriften rund um die Arbeitssicherheit sind nun fest vorgeschrieben. 
  • Neueinsteiger – mit den neuen deutschen Lizenzen wird es auch aus Deutschland heraus neue Casinos geben. Mitunter könnten hier ganz neue Ideen aufkommen, die das Online-Glücksspiel noch einmal revolutionieren. Schon jetzt überlegen beispielsweise die großen Spielbanken des Landes, ob sie nicht eine Kooperation eingehen oder ein eigenes Online-Casinos zusätzlich betreiben. Die Idee ist, mittels Augmented Reality und VR Projekte zu schaffen, die selbst auf der heimischen Couch das Casino zum Anfassen und Durchstöbern erlauben. All diese Überlegungen sind zwar nicht neu, doch selbst die Spielbanken der Bundesländer durften rechtlich bislang nicht das Online-Spiel anbieten. 

Jeder Punkt zieht wiederum neue Arbeitsplätze mit sich. Muss ein Casino, welches bislang seinen Sitz in Malta hatte, Gehaltsabrechnungen nach dem deutschen Recht erstellen, werden wiederum Lohnbuchhalter benötigt. Es müssen Steuern abgeführt werden, was eine zusätzliche Belastung für die Buchhaltung ist – neue Stellen werden geschaffen. Wird mit dem AR- und VR-Bereich gearbeitet, sind Fachkräfte notwendig, die die Ideen umsetzen und letztendlich natürlich den Kunden erklären. 

Abseits dieser Thematik dürften sogar Lieferdienste von dem Casinoboom profitieren. Lieferdienste fahren sehr häufig zu Gamern, also werden sie künftig auch mehr Online-Casino-Zocker beliefern. 

Ein Bild, das drinnen enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Abbildung 2: Durch die Regulierung in Deutschland eröffnen sich auch für Unternehmen ganz neue Möglichkeiten, Kapazitäten in Deutschland aufzubauen. Bildquelle: @ Jonathan Petersson / Unsplash.com

Fazit - mit Schwung in das neue Arbeiten

Tatsächlich zeigte und zeigt die Coronakrise wunderbar, wie viele Arbeitsplätze eigentlich an einer einzigen Tätigkeit oder Branche dranhängen. Momenten sind es der Chipmangel und die Staus in den chinesischen Häfen, die hierzulande für stehende Bänder und ewige Wartezeiten sorgen. So ist es auch bei Online-Casinos: Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde nur gezockt und ein wenig Code geschrieben. Doch Spieler müssen verwaltet, beraten, gebucht und überprüft werden. Im Hintergrund wollen Arbeitnehmer ebenso monatlich ihr korrekt berechnetes Gehalt, wie der Staat Steuern und der Spieler seine Gewinne. Und ganz zuletzt kommt sogar die IT-Security ins Spiel, denn eine gewinnträchtige Branche wie das Online-Glücksspiel ist über kurz oder lang auch ein beliebtes Ziel von Hackern.