Warum führen Unternehmen auch bei geänderten Problemlagen die einmal eingeführte Frühverrentung fort, obwohl diese aufgrund des Erfahrungsabflusses häufiger hohe Folgekosten nach sich zieht? Es deutet einiges darauf hin, dass Unternehmen im Frühverrentungsprozess teilweise ihre Steuerungsfähigkeit verloren haben. Dieser Frage wird mit Hilfe der Neuen Institutionenökonomie nachgegangen. Hauptthese ist, dass die kognitiven Beschränkungen begrenzt rationaler Akteure zu einer pfadabhängigen Entwicklung und einer Persistenz von Politiken führt. Bei der Frühverrentung kann man von einem lock-in der Personalpolitik sprechen. Empirisch werden die theoretischen Erkenntnisse anschließend mit Fallstudien in Banken und Versicherungen auf ihre Aussagekraft hin getestet und Politikmaßnahmen abgeleitet.