Personaltag 2006 "Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz"

Viele Berater sind sich einig, dass mit dem am 18.08.2006 in Kraft getretenen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz das Thema Diskriminierung auch in der Bundesrepublik aufgrund der drohenden Haftung bald auf Platz 1 der Prioritätenliste im Personalbereich stehen wird. Das zeigt sich am Beispiel von Ländern, die seit Jahrzehnten mit arbeitsrechtlichen Antidiskriminierungsgesetzen auskommen müssen. Dort ist heute praktisch keine Personalmaßnahme mehr umsetzbar, ohne dass sie vorab auf eine mögliche Diskriminierung hin überprüft wird. In den USA wird gegenwärtig jede Auslandstochter eines deutschen Unternehmens etwa sieben Mal jährlich wegen Diskriminierung verklagt. Dabei entstehen statistisch Kosten in Höhe von 650.000 Dollar Schadensersatz und weitere 400.000 Dollar Gerichts- und Anwaltskosten. Aktuell wurde ein Tochterunternehmen einer deutschen Geschäftsbank in Großbritannien zur Zahlung von 5 Millionen Pfund verurteilt, weil die Unternehmensleitung nicht entschieden gegen Diskriminierungshandlungen der Arbeitskollegen vorgegangen ist. Dies ist Grund genug, dieses Thema in den Mittelpunkt des diesjährigen Personaltags zu stellen. Herr Dr. Bernd Dollmann, Fachanwalt für Arbeitsrecht, wird sich intensiv mit den Auswirkungen des Gesetzes auf die betriebliche Praxis auseinander zu setzen und den Teilnehmern Handlungsempfehlungen, zur Vermeidung von Schadensersatz- und immateriellen Entschädigungsklagen aufzeigen. Im Nachgang wird der gegenwärtige Umgang der regionalen Unternehmen und Einrichtungen mit dem neuen Diskriminierungsrecht diskutiert werden. Als weitere Diskussionsteilnehmer konnten die Veranstalter Frau Sandra-Carina Braun, Personalleiterin der ROTO Frank Bauelemente GmbH, und Herrn Guido Böhm, Personalleiter des Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim GmbH, gewinnen.

    Mit der Gestaltung wirksamer Arbeitsvertragsklauseln vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtsentwicklung wird sich Herr Stefan Fiebig, Richter am Arbeitsgericht Heilbronn, im zweiten Teil der Veranstaltung befassen. Der Referent will den Teilnehmern aufzeigen, welche gewohnten Vertragsklauseln einer richterlichen Inhaltskontrolle nach der Einbeziehung des Rechts der Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf arbeitsrechtliche Verträge nicht mehr standhalten. In einem Workshop sollen zulässige Musterformulierungen erarbeitet werden. Informationen und Anmeldungen unter 07931-970211 (Frau Scheuring).“