Buch, Deutsch, 362 Seiten, N.G. Elwert Verlag Marburg
Herausgeber / Co-Autor: Prof. Dr. jur. Dieter Meurer
Erscheinungsdatum: 1990
ISBN: 3770809343
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Seit langem ist bekannt, dass Medikamten die Leistungsfähigkeit von Kraftfahrern erheblich beeinträchtigen können. Bereits geringe Leistungsdefizite können daher zu gravierenden Folgen führen. Die zu diesem Thema weit verstreute, überwiegend medizinische und juristische Literatur wird zusammengestellt und kritisch ausgewertet. Aufgrund der kontroversen Interpretation des Rauschmittelbegriffs in der Rechtsprechung und Literatur war es erforderlich, eine sowohl juristisch wie auch medizinisch haltbare Definition des Begriffes zu schaffen, die gleichzeitig den Bezug zu dem im Gesetzestext als Beispiel genannten Alkohol herstellt.
Rauschmittel sind nach den hier entwickelten Grundsätzen als zentralwirksame Substanzen zu definieren. Mittels dieser Definition wurden anhand eines erstellten Kriterienkataloges die 1.000 meistverordneten Pharmaka auf ihre Wirkung als Rauschmittel hin untersucht. Nach dieser Analyse weisen 39,31 % der 1.000 untersuchten Medikamente Wirkungen eines Rauschmittels auf.
Epidemiologische Studien kommen zu dem Ergebnis, dass bei 25 bis 30 Prozent aller wegen Alkoholeinfluss auffällig gewordenen Kraftfahrer eine Kombination von Alkohol und Medikamenten vorliegt. Dieser Personenkreis kann jedoch nicht als repräsentativ für die lediglich durch Medikamente beeinträchtigten Fahrzeugführer gelten.