Russland sucht nach neuen Investoren – Ein Lockruf ohne Antwort?
Russland sucht nach neuen Investoren – Ein Lockruf ohne Antwort?

Russland sucht nach neuen Investoren – Ein Lockruf ohne Antwort?

Aufsatz, Deutsch, 2 Seiten, Reussen Consulting GmbH

Autor: Jürgen Gärtner

Erscheinungsdatum: 2010


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Die ausländischen Investoren verlassen Russland trotz großer Anstrengungen der russischen Regierung, die Bedingungen für ausländische Investitionen deutlich zu verbessern. Als Gründe werden die üblichen Probleme Russlands angegeben: Bürokratie, Korruption und fehlende Infrastruktur. Vor der Krise schienen diese Probleme jedoch nicht so wichtig gewesen zu sein. Damals waren deutlich mehr Investitionen zu verzeichnen. Nach Angaben der russischen Statistikbehörde Rosstat machte der reine Kapitalabfluss (Differenz zwischen dem Kapitalabfluss und -zufluss) im ersten Quartal dieses Jahres 12,9 Milliarden US-Dollar aus. Im vergangenen Jahr lag diese Kennzahl bei 56,9 Milliarden US-Dollar. Das ist zwar niedriger als im Krisenjahr 2008 (133,9 Milliarden US-Dollar), dennoch ist das ziemlich viel.

 

Die Befürchtungen hinsichtlich der Wiederherstellung der russischen und der globalen Wirtschaft sind nicht der einzige Grund für die Zurückhaltung. Die Investoren begründen ihr Vorgehen mit Korruption, bürokratischen Hürden, zweideutigen Gesetzen, fehlender Infrastruktur, unzureichender Qualifikation des Personals und dem geringen Vertrauen zwischen dem Staat und den Unternehmern. Solange diese Probleme weiter existieren, ist ein ernsthafter Investitionszufluss kaum zu erwarten.

 

Die oben genannten Probleme hat es in Russland natürlich auch vor der Krise gegeben. Die wirtschaftliche Situation war damals aber durch das rasante Wirtschaftswachstum und die hohe Nachfrage russischer Konsumenten gekennzeichnet. Derzeit beeinflussen die instabile Makroökonomie und der labile Währungskurs sehr stark den Kapitalabfluss. Zudem führten hohe Zinssätze dazu, dass Investoren ihr Kapital ins Land brachten.

 

Während der Krise bevorzugen die Investoren ruhigere „Häfen", obwohl sie nicht so gewinnbringend sind. Wenn die Wirtschaftszahlen wiederhergestellt, attraktive Aussichten für das Kapitalwachstum zu erkennen und die Versprechen der russischen Regierung nach komplexer Modernisierung der russischen Gesellschaft ansatzweise umgesetzt sind, kommen die Investoren wohl wieder zurück nach Russland.

Jürgen Gärtner

DE, Schorfheide

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