STORM OF CHANGE - Konferenz Independent Musik 2005 Osteuropa
STORM OF CHANGE - Konferenz Independent Musik 2005 Osteuropa

STORM OF CHANGE - Konferenz Independent Musik 2005 Osteuropa

Kongress / Tagung


Veranstaltungsseite:

Sprache: Deutsch

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Kontakt

Veranstalter

Kultur Aktiv e.V.

Preis: k. A.

Workshop von Alexander Ertner zum Thema;
"Who knows them? Promoting artists in germany"
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Konferenz Independentmusik "Storm Of Change" 2005

Mit der Konferenz "Storm of Change" verfolgten wir folgende Ziele:

  • nachhaltige Vernetzung unserer Partner
  • bessere Wahrnehmung der Musik aus Mittel- und Osteuropa
  • öffentliche Präsentation der Musik aus Mittel- und Osteuropa, auf dem Festival

Bilanz:

Die Konferenz ist überaus positiv zu bewerten. So konnten wir 44 Teilnehmer aus 14 Ländern in Dresden begrüßen. Angesichts der Tatsache, dass die meisten der 140 geladenen Partner gerade am Wochenende Veranstaltungen organisieren, eine große Zahl. Die am darauffolgenden Wochenende in Berlin stattfindende Musikmesse PopKomm hatte dabei recht unterschiedliche Wirkungen: zum einen ermöglichte sie manchem die Teilnahme durch Kombination beider Veranstaltungen, zum anderen entschieden sich einige für einen der beiden Termine.

Eröffnungsrede:

Die Eröffnungsrede hielt der Leiter des Dezernats für internationale Beziehungen der Stadt Dresden Herr Timm. Gefolgt vom Vertreter des Auswärtigen Amtes, Herrn Zuchan und dem Leipziger Europaabgeordneten Holger Krahmer. Die Redner betonten die Wichtigkeit der Konferenz für Europa und die zuweilen unterbelichtete Rolle des Kulturaustausches im Bereich der Subkultur.

Bericht Workshops:

Anschließend berichteten die Teilnehmer in 17 Workshops über ihre Arbeit und stellten sie ihren Kollegen vor. Zumeist reichte jedoch die Zeit nicht aus, um eingehend alle Fragen zu klären. Ebenso wirkte sich die parallele Panelstruktur nicht immer günstig aus. So kamen viele Referenten zu Wort, wobei die Workshops mit etwa 10 Teilnehmern zwar intensive Gespräche ermöglichten, jedoch nicht jeder Teilnehmer die Chance hatte, seine Kollegen kennenzulernen. Das Abschlussseminar machte deutlich, dass die Teilnehmer großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit ihren Partnern in anderen Ländern haben, jedoch der Kulturaustausch auf dem Gebiet der nichtkommerziellen Musik immer wieder an den selben strukturellen Problemen scheitert. Da die Partner fast ausschließlich ohne Fördergelder arbeiten und somit auf die (in Mittel- und Osteuropa geringen) Eintrittsgelder angewiesen sind, können den Künstler aus anderen Ländern kaum die Fahrtkosten gezahlt werden, ganz abgesehen von Honoraren. Die Mittelknappheit beschränkt auch die Möglichkeit effektiver Werbung, um hernach mehr Eintrittsgelder verbuchen zu können. Die Teilnehmer einigten sich darauf, dass es durchaus Aufgabe der EU sein könne, derartige Lücken zu schließen. Entsprechende Maßnahmen sollen unter Federführung des Kultur Aktiv eingeleitet werden.

Projektplanungen:

Neben dem gegenseitigen Kennenlernen standen vor allem konkrete Projektplanungen im Mittelpunkt.

So wurde ein umfangreiches Austauschprojekt mit Armenien angeschoben, an dem 10 Projektpartner aus vier Ländern und unterschiedlichen Bereichen bis Juli 2006 arbeiten.

Ebenso wurde das Projekt "S.O.S. – Save Our Songs" zwischen der deutschen und der weißrussischen Seite diskutiert. Die schwierige Arbeit unter den diktatorischen Umständen in Belarus zwingt einerseits zum Handeln, beschränkt allerdings auch die Möglichkeiten, hierbei konnte jedoch auf die Erfahrungen des ukrainischen Partners zurückgegriffen werden.

So konnte auch dem Kulturaustausch mit den Partnern aus St. Petersburg Anschub verliehen werden. Bereits im November 2005 wird je eine Band aus Dresden und St. Petersburg in der anderen Stadt spielen.

Aus Anlass des 800. Jubiläums der Stadt Dresden soll dieser Austausch sogleich fortgesetzt werden. Doch nicht nur die deutschen Partner profitierten von dem Treffen, so werden in Zukunft die Kontakte zwischen Tschechien und Polen sowie den baltischen Ländern intensiviert.

Feedback:

Insgesamt äußerten die Teilnehmer ein sehr positives Feedback. Dabei standen vor allem zwei ineinander wirkende Punkte im Mittelpunkt:
  • die deutliche Abgrenzung zu kommerziellen Messen wie die PopKomm sowie

  • die herausragende Möglichkeit direkte, intensive Kontakte zu knüpfen

Die nachhaltige Vernetzung unserer Partner wurde somit erreicht.

Öffentlichkeitsarbeit:

Die bessere Wahrnehmung der Independentmusik aus Mittel- und Osteuropa konnte vor allem durch eine intensive Pressearbeit hergestellt werden. Immerhin 10 Journalisten besuchten die Pressekonferenz im Vorfeld, in Zeiten von Internet und Mobiltelefonen ein beachtliches Ergebnis. Insbesondere lokal konnte eine große Beachtung erreicht werden, so berichteten die wichtigsten Kulturmagazine, Wochen- und Tageszeitungen in zum Teil großen Artikeln. Die sächsischen Radios als wichtigste Musikmassenmedien einschließlich der öffentlich-rechtlichen Sender ignorierten die Konferenz völlig. Dies ist jedoch kaum überraschend, sondern im leider schon signifikant. Das Lokalfernsehen Dresden drehte auf der Pressekonferenz. Bundesweit gelang die Platzierung eines Artikels in der Süddeutschen Zeitung. Die insgesamt verstärkte Berichterstattung hat jedoch der Wahrnehmungsverbesserung erheblich gedient, so zeigten zwei Veranstaltungen des Kultur Aktiv mit Musikern aus Mittel- und Osteuropa in den Folgemonaten eine deutlich bessere Publikumsresonanz als noch zuvor.

positive Ergenisse durch die Konferenz:

Auch die Abendveranstaltungen im Rahmen des Festivals "Polka von Murmansk bis Varna" waren im Vergleich überdurchschnittlich besucht. Trotz der etwas abseitigen Lage des Schlosses, schlechter Verkehrsverbindungen und schwerer Gewitter kamen je 100 Besucher, um 7 Bands und eine Lesung mit Künstlern aus 7 Ländern zu erleben. Im Anschluss reisten einige der Bands nach Freiberg, Berlin, Leipzig und Zürich, um auch dort aufzutreten. Insgesamt wurden unsere Erwartungen übertroffen. Überdies leisteten die Konzerte auch dem Kulturaustausch Vorschub, so überzeugte die slowakische Band Chikiliki Tu-A nicht nur die russischen Partner.

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Wirkung der Konferenz auf die über 50 ehrenamtlichen Helfer, die wohl kaum sonst so intensiv mit Organisatoren und Künstlern aus Mittel- und Osteuropa in Kontakt kommen konnten.

Zusammenfassend lässt sich die überaus positive Bilanz in allen drei Zielen messen. Wenngleich es weiterer kontinuierlicher Arbeit bedarf, um das Netzwerk zu erweitern und zu vertiefen und zugleich die Außenwirkung zu erhöhen. Der Storm of Change von 2005 ist ein Anfang für zukünftige Projekte und ein musikalisch farbenfrohes Europa.
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