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Shopware 5 oder Shopware 6 und worin sie sich unterscheiden

Das Shopware-System gibt es seit 2004 und somit hat es bald sein 20-jähriges Jubiläum. In dieser Zeit sind mehrere Versionen des Systems herausgekommen und mittlerweile gibt es schon die 6. Version, welche im Jahr 2020 auf den Markt kam. Momentan können die 5. und 6. Version erstanden und zum Aufbau eines Onlineshops verwendet werden. Worin sich Shopware 5 und Shopware 6 unterscheiden, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Shopware 5 vs. Shopware 6 – die Unterschiede der Versionen 

Shopware 5 kam 2015 auf den Markt und rund fünf Jahre später folgte Shopware 6. Beide Versionen charakterisieren selbstverständlich der für Shopware typische modulare Aufbau. Doch natürlich hat sich vor allem in technischer Hinsicht in diesem halben Jahrzehnt einiges getan und es gibt durchaus erhebliche Unterschiede zwischen beiden Versionen. Entwickler können sich freuen, denn so wie die vorherige Version baut Shopware 6 auf Symfony auf. Das heißt, Entwickler müssen sich unabhängig der Version nicht in ein völlig neues PHP-Framework einarbeiten. Das spart Zeit und stellt bei einem geplanten Umstieg eine hohe Wirtschaftlichkeit und Effizienz sicher.

Unterschiede zeigen sich schon bei den ab Werk integrierten SEO-Funktionen. In Shopware 5 standen vor allem rudimentäre SEO-Funktionen zur Verfügung, mit der sechsten Version haben die Entwickler die technischen SEO-Features erheblich ausgebaut. Fortan ist es daher direkt ohne weitere Plug-ins möglich, Breadcrumbs und Rich Snippets zu definieren oder beispielsweise Meta-Tags festzulegen.

Weitere Unterschiede: 

  • Shopware 5 nutzt jQuery, während ab der Version 6.5 Vanilla JS (ES6) verwendet wird
  • Die fünfte Version von Shopware hat kein integriertes Frontend-Framework, Shopware 6 überzeugt in diesem Bereich mit Bootstraps 4 (ab Version 6.5 sogar Bootstrap 5) 
  • Shopware 5 nutzt als Template-Engine Smarty, während die 6. Version auf Twig umgestiegen ist

Das sind wichtige Punkte, die direkten Einfluss auf die Arbeit mit beiden Shopware-Systemen nehmen. Bei der fünften Version sind Back- und Frontend fest miteinander verbunden, so kann das Backend nicht separat existieren. Jedoch hat sich dies in Shopware 6 geändert, denn diese Version verwendet den sogenannten “API-first”-Ansatz. So können nun die Storefront des Online-Shops und das Backend für Entwickler und Mitarbeiter auf verschiedenen Servern gelagert werden. 

Die unterschiedlichen Technologien manifestieren sich in einer veränderten Responsive-Anpassung im Backend. Kann sich das Backend von Shopware 5 nicht an mobile Endgeräte anpassen, ist solch eine Ausrichtung bei Shopware 6 kein Problem.

Eine weitere positive Veränderung ist, dass in Shopware 6 nicht mehr die If-Regel verwendet wird. Denn die sechste Version bringt einen Rule Builder mit. Bei diesem ist es ganz einfach, mit einigen wenigen Mausklicks Regeln festzulegen und automatisierte Prozesse zur Effizienzsteigerung zu nutzen. Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Händler, jeweils ohne große IT-Abteilung, dürfte das einen Pluspunkt darstellen.

Auswirkungen auf die Performance durch die Unterschiede

Natürlich nehmen die verschiedenen neuen Technologien von Shopware 6 Einfluss auf die Performance. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Shopware 6 noch performanter als Shopware 5 ist, wobei auch die fünfte Version mit ihrer Performance überzeugte. Insbesondere die Integration von Technologien wie Bootstrap 4 im Frontend oder Vue.js verringert deutlich die Ladezeiten, was die Arbeit im Backend mitunter etwas effizienter gestaltet. Zudem legen Kunden großen Wert auf schnelle Ladezeiten. SEO-Punkte sammelt der Online-Shop mit geringen Ladezeiten sowieso.

Worin unterscheiden sich Shopware 6 und 5 bei Bestellungen und Co.? 

Aus Einkaufswelten werden in Shopware 6 jetzt Erlebniswelten. Einkaufswelten waren bisher lediglich auf Kategorieseiten umsetzbar, während Erlebniswelten sowohl auf Kategorie- als auch Detailseiten angewandt werden können. Eine Nutzung als Listing ist ebenfalls möglich, zumal sich die Erlebnisseiten jederzeit als CMS zweckentfremden lassen. Das resultiert im Endeffekt in noch mehr Möglichkeiten, um einzelne Seiten individuell anzupassen. Ein Vorteil für Händler ist, dass sie durch die Umstellung von Einkaufs- zu Erlebniswelten Geld sparen können, denn dadurch können Veränderungen noch leichter in Eigenregie umgesetzt werden. 

Mit Shopware 6 gibt es die Möglichkeit für Multi-Channel-Käufe ohne externes Plug-in oder der Benutzung mehrerer Kategoriebäume. Außerdem gibt es die Funktion "Headless Commerce", welche Bestellungen per Spracheingabe ermöglicht.

Zusätzlich können Händler fortan zwischen Bestellungen und Lieferungen im System unterscheiden, was in der fünften Generation noch nicht möglich war. Sofern notwendig, lassen sich Bestellungen und Lieferungen splitten, was für mehr Übersicht sorgt. 

SEO in Shopware 5 und Shopware 6 

In Shopware 6 laden die Einkaufswelten nicht per Ajax, da auf Ajax ausgelagerte Prozesse die Angewohnheit haben, beim Laden zu einer Layoutverschiebung zu führen. Dies wird von Google negativ ausgelegt und schadet somit dem Ranking der Seite. Durch die Umstellung auf Erlebniswelten in Shopware 6 entfällt der "Cumulative Layout Shift" komplett. Für ein noch besseres Suchmaschinenerlebnis mit höherer Leistungsfähigkeit können Sie mit Elasticsearch für Shopware 6 arbeiten. Die bereits eingangs dargelegten Unterschiede und neuen Features, zum Beispiel was Meta-Angaben betrifft, sind ein potenzieller SEO-Boost für den Online-Shop.

Erweiterung der Medienverwaltung in Shopware 6 

Shopware 5 war für seine sehr intuitiv anwendbare, einfache Gestaltung des Media-Managers bekannt. Nutzer brauchten kein großes technisches Wissen, um Medien hochzuladen und diese automatisch komprimieren zu lassen. In Shopware 6 gibt es nun viele neue Funktionen. Jedoch ist diese erweiterte Version ein wenig komplexer, und so müssen eventuell technisch weniger begabte Nutzer anfänglich ein bisschen Zeit in die Einarbeitung aufwenden. 

Unter anderem gibt es in der sechsten Version der Medienverwaltung und von Shopware eine automatisierte Kategoriezuordnung der Medien, obendrein bekommen Sie konsequent angezeigt, an welchen Stellen im Online-Shop die zuvor hochgeladenen Medien integriert sind.

Erweiterungen und Plug-ins für die Versionen 

Für Shopware 5 gibt es weitaus mehr Plug-ins, schließlich ist diese Version schon viel länger auf dem Markt als Shopware 6. Doch für die neue Version sind viele Plug-ins gar nicht mehr nötig, da deren Funktionen ins Shopware-6-System von Anfang an eingebunden sind. Dennoch wurden bereits einige nützliche Shopware-6-Plug-ins entwickelt, die Ihren Online-Shop mit zahlreichen Features bereichern können. 

Umstellung auf Shopware 6 

Shopware 5 wie Shopware 6 haben viele nützliche Features, und es besteht keine Eile, auf die neueste Version umzustellen, wenn Sie mit der alten Version sehr gut zurechtkommen. Jedoch profitieren Händler langfristig, wenn sie die aktuellste Version benutzen. Auch wird der Support der 5. Version nicht endlos weiterlaufen. Nach aktuellem Stand soll der Support im Jahr 2023 entfallen, da dann Symfony 4.4 und der Security Support eingestellt werden.