Sicherheitsplus

Sicherheitsplus

Telefonische Ortung in Rechenzentrum oder Industriebetrieb

Personen, die bei ihrer Tätigkeit potenziellen Gefahren ausgesetzt sind und allein arbeiten, brauchen in kritischen Situationen schnell Hilfe. Alleinarbeiten sind nach der berufsgenossenschaftlichen Regel (BGR) 139 solche, die von einer Person außerhalb der Ruf- und Sichtweite zu anderen Personen ausgeführt werden. Die BGR 139 gibt Hinweise zur Überwachung dieser Arbeitsplätze, insbesondere durch Personen-Notsignalanlagen (PNA). Das HiPath Personal Alarm System, bestehend aus dem Digitalen Alarm- und Kommunikationsserver (HiPath DAKS), Siemens HiPath 4000 mit HiPath cordless DECT-Infrastruktur und Gigaset M2 professional Endgeräten realisiert eine solche PNA mit Ortungsfunktionalität.

Für Mitarbeiter in Rechenzentren, Industriebetrieben, Stromversorgungsanlagen, Krankenhäusern oder als Nachtwächter gilt eines gleichermaßen – die Häufigkeit von Alleinarbeiten nimmt zu. Wenn es sich dabei um gefährliche Tätigkeiten handelt – und das kann bereits ein Rechenzentrum mit CO2 als Löschmittel sein – müssen diese Mitarbeiter nach Arbeitsschutzgesetz und Unfallverhütungsvorschriften durch eine Personen-Notsignalanlage geschützt werden, um im Notfall schnellstmöglich Hilfe zu erhalten. Laut BGR 139 sind solche PNA 'Einrichtungen zum Auslösen und Übertragen von willensabhängigen und willensunabhängigen Alarmsignalen in Notfällen'. Sie bestehen aus drahtlosen Signalgebern, sogenannten Personen-Notsignalgeräten, die im Notfall einen Personen-Alarm auslösen. Hinzu kommt eine Personen-Notsignal-Empfangszentrale (PNEZ), die diese Notrufe empfängt und verarbeitet. Erscheint die Lösung dieser Herausforderung zunächst sehr aufwendig, so zeigen Siemens und tetronik, wie man vorhandene TK-Infrastrukturen einfach um die gewünschten Features erweitern kann.

Moderne TK-Systeme zur PNA machen „Ein vorhandenes Telekommunikationsnetz mit DECT-Infrastruktur lässt sich problemlos um unsere PNEZ erweitern“, erklärt Heiko Trapp, Geschäftsführer bei tetronik und ergänzt: „Hiermit entsteht – ohne zusätzliche Infrastruktur – eine hochmoderne, BGR139-konforme Personen-Notsignal-Anlage mit integriertem Ortungs-, Alarmruf- und Notkonferenzserver. PNEZ ist eine weitere Applikation auf Basis unseres bewährten Digitalen Alarm- und Kommunikationsservers (HiPath DAKS), der mit seinen Alarm- und Konferenzfunktionen weltweit als Siemens-Produkt vertrieben wird."

Immer auf der sicheren Seite Visualisierungstool erweitert die Anwendung PNEZ um die Darstellung von Ortungsergebnissen in digitalisierten Geländekarten und Gebäudeplänen. Endgeräte zur Personensicherung sind beispielsweise Siemens Gigaset M2 DECT-Telefone, die in der explosionsgeschützten Ausführung selbst in Bereichen mit explosiven Stoffen eingesetzt werden dürfen. Diese Cordless-Telefone ermöglichen die Auslösung willensabhängiger Personen-Alarme durch Drücken der Notruftaste am Telefon und willensunabhängige Alarme durch integrierte Sensoren. Diese erkennen Lage, Bewegungslosigkeit oder Flucht der überwachten Person sowie den Verlust des Endgerätes. Darüber hinaus überwacht das System zyklisch die Funkverbindung zwischen Endgerät und TK-Anlage sowie die maximal zugelassene Betriebsdauer der Endgeräte.

„Neben der Zertifizierung durch die BG können wir mit dieser in die Telefonie integrierten Lösung gegenüber anderen Alarmierungs- und Notsignalsystemen mehrere Aufgaben gleichzeitig lösen“, so Heiko Trapp weiter. „Zunächst wird im Notfall in der entsprechenden Telefonzentrale sofort der Pförtner per Sirenensignal am Management-PC sowie das ‚rote Telefon’ alarmiert und der Aufenthaltsort des notrufenden Mitarbeiters wird in einer Karte auf dem Bildschirm angezeigt. Gleichzeitig alarmiert DAKS telefonisch mit Sprach- und Textmeldungen die erforderlichen Hilfskräfte über Art und Ort des Notfalls und startet für diese automatisch eine Telefonkonferenz. So können sie sich über die Hilfsmaßnahmen austauschen und natürlich auch mit der in Not geratenen Person sprechen, soweit sie dazu noch in der Lage ist.“

Ein weiterer Einsatzfall der PNEZ ist der willensabhängige, stille Alarm, der Wachpersonal bei nächtlichen Rundgängen unterstützt. Ein langer Druck auf die Notsignaltaste informiert beispielsweise das Pfortenpersonal darüber, dass Verstärkung benötigt wird, ohne eine akustische Rückmeldung oder den Ortungston beim Wächter.

Technik optimal nutzen PNEZ fragt beim Endgerät liefert die Feldstärkewerte der Basisstationen in seiner Umgebung ab. Diese Daten werden entweder direkt verwendet oder zunächst an das HiPath Positioning System „HPS“ übergeben, das daraus den exakten Aufenthaltsort ermittelt. DPS-view visualisiert das Ortungsergebnis durch Einfärbung der relevanten Ortungsbereiche in Gebäudeplänen, Skizzen oder Luftbildaufnahmen und ergänzt die Info durch Einblendung der empfangenen Basisstationen. Die Karten sind in DPS-view hierarchisch angeordnet und ermöglichen dem Benutzer eine Navigation vom Unternehmensstandort über Campuspläne bis hin zu detaillierten Raumplänen, um den Aufenthaltsort sehr eng einzugrenzen. Zusätzlich werden die Ortungsbereiche oder Basisstationsinformationen in Sprachansagen und Displaynachrichten für die alarmierten Teilnehmer umgesetzt.

Die Ortungsoption des DAKS beschränkt sich nicht allein auf DECT-basierte Personennotsignalgeräte, sondern umfasst auch DECT- bzw. WLAN-Notrufmedaillons ebenso wie normale DECT- oder WLAN-Telefone. Allerdings fehlen für eine BGR-zertifizierte PNA in Verbindung mit WLAN-Infrastrukturen derzeit noch die entsprechenden Endgeräte.

Fazit Durch die Verbindung von Alarmierung, Ortung, Personen-Notsignalanlage und Telefonie auf Basis von Siemens HiPath 4000 und HiPath DAKS – zugelassen gem. BGR 139 – befreien sich Unternehmen im Schadensfall von Fahrlässigkeitsvorwürfen. Die Lösung hat darüber hinaus eine monetäre Seite: Ohne die technische Absicherung mit einer High-Tech-Lösung wie DAKS/PNEZ müssten Alleinarbeiten unterbleiben mit der Folge: Doppelte Personalkosten und erhöhtes Risiko, denn auch zwei Mitarbeiter könnten beispielsweise durch ausströmendes Gas gleichzeitig handlungsunfähig werden.