Studie, Deutsch, 50 Seiten
Autor: Prof. Dr. Jörg Sydow
Herausgeber / Co-Autor: Auschra, C./Deisner, J./Berghöfer, A./Sydow, J.
Erscheinungsdatum: 12.12.2018
Quelle: Projektbericht Stiftung Münch. Berlin.
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Dieser Projektbericht gibt Aufschluss über etablierte und neu erprobte Versorgungsmodelle und Maßnahmen zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen. Entwicklungenwie der demographische Wandel, Urbanisierung, Fachkräftemangel und veränderte Erwartungen an die medizinische Versorgung können hier eine –teils vorhandene, teilsperspektivisch drohende Unterversorgung bedingen.
Dieses Projekt verfolgte daher auf Basiseinersozialwissenschaftlich verankerten, organisationstheoretischen Sichtweise und unter Zuhilfenahmeeiner qualitativen Forschungsmethodik folgende Ziele:
Hinsichtlich der Beschreibung und Systematisierung der vorhandenenVielfalt neuer Versorgungsstrukturen in ländlichen Regionen kommt diese Untersuchung zu folgenden Ergebnissen:
Den für die regionale Gesundheitsversorgung relevanten Stakeholdern stehen verschiedene Elemente der Gestaltung konkreter Versorgungsmodelle zur Verfügung. Dabei werden traditionelle Organisationsformen des deutschen Gesundheitswesens mit neueren Organisationsformen kombiniert, die im Kern eine Arbeitsteilung zwischen Ärzten bei gleichzeitiger Reduktion des wirtschaftlichen Risikos für angestellte Ärzte ermöglichen oder eine temporäre Tätigkeit an einem anderen Standort erlauben. Einzelpraxen werden so zunehmend von Medizinischen Versorgungszentren, Gemeinschaftspraxen oder kommunalen Eigeneinrichtungen abgelöst sowie um Zweigpraxen erweitert. Krankenhäuser werden für die ambulante Behandlung geöffnet. Zusätzlich können weitere Gestaltungselemente aus den Bereichen Organisation (z.B. Case Management, organisationsübergreifende Kooperationen), Technik (z.B. Telemedizin), Profession (z.B. Nutzung von Delegation) und Mobilität (z.B. Erhöhung der Patien-tenmobilität) eingesetzt werden, um einer (drohenden) Unterversorgung entgegenzuwirken.
Die Implementation solch neuartiger Organisationsmodelle kann von modellübergreifenden Maßnahmen der Kontextgestaltung (z.B. Niederlassungsförderung für Ärzte, Maßnahmen der Aus-und Weiterbildung ärztlicher und nicht-ärztlicher Professionen) unterstützt werden. Die konkreten Versorgungsmodelle unterscheiden sich stark in ihrer Zielsetzung (z.B. indikationsspezifisch vs. indikationsübergreifend) und agieren entweder innerhalb der Grenzen eines bestehenden Sektors(ambulant oder stationär) oder sind –deutlich seltener–sektorenübergreifend angelegt. Wichtige Treiber zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung sind regionale Akteure wie die Kassenärztlichen Vereinigungen, Krankenhausträger und Kommunen. Der Projektbericht illustriert konkrete neuartige Versorgungsmodelle mit unterschiedlichen Zielsetzungen durch kurze Fallbeschreibungen.
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DE, Berlin
Universitätsprofessor
Freie Universität Berlin FB Wirtschaftswissenschaft Lehrstuhl für Unternehmenskooperation
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