Stammzellen - Quelle 'ewigen Lebens'?
Stammzellen - Quelle 'ewigen Lebens'?

Stammzellen - Quelle 'ewigen Lebens'?

Buch, Deutsch, 21 Seiten, GRIN Verlag

Herausgeber / Co-Autor: Volker Halstenberg

Erscheinungsdatum: 2008

ISBN: 3638432505

Quelle: Volker Halstenberg


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Durch neueste Forschungsergebnisse

... wird die jahrelange Debatte um die ethisch-moralische Zulässigkeit embryonaler Stammzellforschung wohl ad acta gelegt werden. Stammzellforschern ist es gelungen, adulte menschliche Stammzellen in embryonale Stammzellen umzuwandeln, sozusagen zu reprogrammieren. Durch Einschleusung bestimmter Gene (zumeist 4) mittels eines viralen „Gentaxis“ (Vektor) in die DNA-Struktur der adulten Zellen wird das „embryonale Programm“ dieser Zellen reaktiviert. Aus adulten werden embryonale Stammzellen. Man spricht von iPS (induzierte pluripotente Stammzellen). Allerdings besteht durch das Transportvehikel die Gefahr, dass die Zell-DNA mit dem Virus interferiert und Krebs entsteht.
Sicherer und einfacher ist die Reprogammierung der adulten Zellen durch einen bestimmten Protein-Cocktail, weil dabei keine gentechnischen Modifikationen des Erbgutes erzeugt werden. (siehe Cell Stem Cell, 23. April 2009) Die so entstehenden piPS (protein-induzierte pluripotente Stammzellen) verfügen wie die embryonalen Stammzellen über alleskönnerische Qualitäten, d. h. sie können sich in alle möglichen Zelltypen differenzieren. (im menschlichen Organismus versammeln sich rund 200 verschiedene Zelltypen)

Unbegrenzte Indikationsbereiche?
Wie kaum eine andere Forschungsrichtung beflügeln Stammzellen seit Jahren die Motivation und Phantasie der Forscher. Fast täglich berichten einschlägige Fachmedien von neuen Erkenntnissen und Erfolgen in der Stammzell-Forschung und -therapie. Douglas R. Higgs spricht im New England Journal of Medicine von “A New Dawn for Stem-Cell Therapy”.

Weitere Informationen z. B. unter

content.nejm.org/

www.stemcellgateway.net

gslc.genetics.utah.edu/units/stemcells/

www.medline.de/

Adulte Stammzellen aus Nabelschnurblut als "biologische Lebensversicherung" 
Unmittelbar nach der Geburt können Eltern eine Art >biologische Lebensversicherung< für ihren Nachwuchs abschließen, indem sie die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut einfrieren (kryo-konservieren) lassen. Erkrankt das Neugeborene im Erwachsenenalter beispielsweise an Alzheimer oder Parkinson oder erleidet einen Herzinfarkt, kann auf die eigenen Stammzellen zurückgegriffen und ein natürlicher Genesungsprozess in die Wege geleitet werden.
• Eine der ersten Erfolgsmeldungen überhaupt kam aus Brasilien. Dort wurde ein an einem Neuroblastom (Gehirntumor) erkranktes, 14 Monate altes Mädchen, mit seinen eigenen, nach der Geburt eingelagerten Stammzellen geheilt.

• In Deutschland staunte man 2001 über den aufsehen-erregenden Fall eines 46-jährigen Herzinfarkt-Patienten, der am Düsseldorfer Universitätsklinikum von Prof. Dr. Eckehard Strauer mit adulten Stammzellen, die er aus dem Knochenmark des Patienten gewonnen hatte, behandelt wurde. Katamnestische Untersuchungen weisen darauf hin, dass die autologen Stammzellen das zerstörte Herzmuskelgewebe größtenteils regeneriert haben. (In Deutschland sterben jährlich 80.000 Personen an Herzinfarkt.)
Mittlerweile haben Strauer und seine Kollegen an 13 Infarktpatienten körpereigene adulte Stammzellen in die Infarktarterie gespritzt: Keine Komplikationen, keine Immunreaktionen, keine Herzrhythmusstörungen. Die Patienten arbeiten wieder und treiben sogar Sport.

• Ähnlich erfolgreich verlief in England die Behandlung eines Jungen, der mit eigenen Nabelschnurblut-Stammzellen ein Retinoblastom (eye cancer) bezwang.

• An der amerikanischen Duke University in North Carolina wurde ein Mädchen mit Nabel-schnurblut-Stammzellen erfolgreich gegen Morbus Krabbe behandelt. Dieses meist tödliche Hirnleiden entsteht in Folge einer Mutation der Gensequenz für das fettabbauende Enzym GALC (Galaktozerebrosid-Betagalaktosidase), die auf dem 14. Chromosom liegt.

• Auch schwerkranken Lupus-Patienten kann durch Transplantation eigener (autologer) Stammzellen geholfen werden, heißt es im US-Fachblatt JAMA ( 295, 2006, 527).

Bei über 60 Erkrankungen ist die adulte Stammzelltherapie mittlerweile eingesetzt worden, überwiegend mit vielversprechendem Erfolg. Sollte sie tatsächlich so etwas wie der holy grail of medicine sein?

Nicht nur Wissenschaftler fühlen sich beflügelt, auch profithungrige Wirtschaftsunternehmen versuchen, sich ihre Scheibe vom ‚Stammzell-Kuchen‘ abzuschneiden.

Pionier-Unternehmen
USA
Schon seit über 15 Jahren besteht die Cryo-Cell International Inc. Gegründet: 1989 in Clearwater (FL). Geschäftszweck: Kryokonservierung des Nabelschnurbluts von Neugeborenen, auf dass sie später im Krankheitsfall darauf zurückgreifen können.

Auf der Homepage www.cryo-cell.com heißt es:
Cryo-Cell’s strong reputation, longevity in the industry and high levels of client satisfaction have earned us the trust of over 135,000 families worldwide. Individually, these attributes are impressive. But together, they give parents the comfort of knowing they’re saving with the best.

Deutschland
Pionier und Marktführer in Deutschland ist die 1997 in Leipzig mit acht Mitarbeitern gegründete und heute rd. 60 Mitarbeiter beschäftigende Biotech-Firma Vita34 AG (www.vita34.de), deren „34“ das Oberflächen-molekül CD 34 bezeichnet, das blutbildende Stammzellen charakterisiert.
Die Leipziger bieten zwei Zahlungsvarianten an - VITA 34 Standard und VITA 34 Kompakt. Mit VITA 34 Kompakt können 160 Euro gespart sparen, wenn die Vertragsgebühr und die Jahresgebühren für die ersten 20 Jahre der Einlagerung in einer Summe gezahlt werden.

Mit dem griffigen Motto der ‚biologischen Lebensversicherung’ gewinnen Vita 34 & Co. immer neue Interessent(inn)en.

Marketing
Die Marketingstrategien der Stammzell-Einfrierer sind weitgehend identisch: Man fährt mehrgleisig, versucht einerseits medizinische Meinungsführer wie niedergelassene Gynäkologen, Chefärzte von Entbindungskliniken und Hebammen zu überzeugen, die dann die eigentlichen Zielgruppen: Schwangere, Kindplanende und junge Eltern zur Vertragsunterzeichnung führen sollen.
Gleichzeitig werden die Käufer-Zielgruppen direkt angesprochen. Zum Beispiel durch Direktmailings und Onlinewerbung auf Portalen wie babyclub.de und eltern.de. Darüber hinaus präsentieren sich die Firmen auf einschlägigen Messen und Kongressen und kooperieren mit außerklinischen Geburtshilfe-Organisationen.

 Rezension bei bücher.de

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