Home

Themenspecial

Strompreisvergleich: Stromkosten für Verbraucher auf neuem Rekordhoch

Stromversorger müssen Insolvenz anmelden, große Energieversorger geraten in Schwierigkeiten und dies alles nur, weil der Strompreis seit Monaten nur noch eine Richtung kennt, die nach Norden. Der Verbraucher muss im wahrsten Sinne den Preis dafür zahlen, dass der Import von Brennstoffen wie Kohle oder Erdgas immer teurer werden und sich die sogenannte Ökostromlücke vergrößert. 

Strompreise im Großhandel steigen stetig

Am besten lässt sich die Entwicklung des Strompreises an den weltweiten Strombörsen ablesen. Dort müssen im September 2021 durchschnittliche Preise gezahlt werden, die um gigantische 250 Prozent höher liegen, als im Jahre 2019. In Deutschland wurden im August dieses Jahres für eine Kilowattstunde durchschnittlich 30,4 Cent verlangt, was ein Allzeithoch bedeutet. Im Augenblick wird die Megawattstunde in Leipzig zum Preis von 132,50 Euro angeboten, wenn der Strom am nächsten Tag geliefert werden soll. Seit der Jahrtausendwende ist der Strompreis in Deutschland damit insgesamt um über 100 Prozent gestiegen.

Wer als Verbraucher mit solchen Preisen konfrontiert ist, für den lohnt sich der Besuch auf einem seriösen Vergleichsportal und ein dort durchgeführter Strompreisvergleich. Mit einem solchen Preis- und Anbietervergleich lässt sich herausfinden, ob man durch einen Stromanbieterwechsel Geld einsparen könnte. Das Procedere ist einfach. Man gibt die Postleitzahl der Verbrauchsstelle ein, gibt an, wie viele Personen im Haushalt leben und nennt die Höhe des Stromverbrauchs (möglichst den vom letzten Abrechnungszeitraum, der meist ein ganzes Jahr umfasst).

Die erstellte Ergebnisliste zeigt dann, welche Stromversorger in der Region zur Verfügung stehen und wie viel Geld man bei einem Wechsel sparen würde. Grundlage dieser Berechnung ist allerdings meist der Tarif des örtlichen Grundversorgers, der aufgrund seiner kurzen Kündigungsfrist von lediglich 2 Wochen fast immer kostenintensiver ist.

Hohe Strompreise fordern Eigenverantwortung

Leider werden die Strompreise in naher Zukunft nicht wieder sinken, sodass jeder Verbraucher selbst gefordert ist, Wege zur Reduzierung seiner Stromkosten zu finden. Neben einem regelmäßigen Strompreisvergleich und dem Wechsel zu einem anderen Anbieter kann der Verbraucher selbst einiges tun, um Strom zu sparen.

Klug heizen, Smart-Home-Features nutzen

Wer mit Strom heizt, der kann vor allem dadurch viel Geld sparen, indem er nicht jedes Zimmer auf die gleiche Temperatur bringt, sondern je nach Frequentierung und Nutzungsart heizt. Das Wohn- und Kinderzimmer brauchen beispielsweise eine etwas höhere Temperatur, als das Schlafzimmer oder der Flur.

Ein, übrigens von einigen Anbietern zur Verfügung gestelltes Feature, sind intelligente Thermostate, die sich auch vom Smartphone aus steuern lassen. Verlässt man die Wohnung, kann man die Temperatur reduzieren und auf dem Weg von der Arbeit dreht man die Heizungen wieder auf.

Stoßlüftung statt permanent gekippte Fenster

Gerade beim Lüften machen viele Verbraucher den Fehler, dass sie in den verschiedenen Räumen die Fenster stundenlang gekippt lassen. Die bessere Lösung ist das Stoßlüften, bei dem das Fenster für einige Minuten ganz geöffnet wird. Im Idealfall lüftet man zwei gegenüberliegende Räume gleichzeitig. So findet ein rascher Luftaustausch statt, die Räume füllen sich mit Sauerstoff und man kann die Fenster wieder schließen. Gekippte Fenster dagegen sorgen für ausgekühlte Wände und Möbel, sodass die Heizung gegen die Kälte sozusagen „anheizen“ muss.

Umwälzpumpe erneuern

Ein sehr fleißiger Stromfresser ist die Umwälzpumpe der Heizung. Sie sollte immer auf dem neuesten technischen Stand sein und regelmäßig gewartet werden. Handelt es sich um ein älteres Modell, sollte man überlegen, ob man sie nicht gegen ein neueres Modell austauschen lässt. Eine neue Hocheffizienzpumpe kann im Jahr zwischen 300 und 400 kWh einsparen, was zu einer Reduzierung der Stromkosten um bis zu 106 Euro jährlich führt. Orientiert man sich an der durchschnittlichen Lebensdauer einer Umwälzpumpe, kann man ca. 1.100 Euro sparen, wenn man die Kosten von maximal 500 Euro für die Pumpe abzieht.

Langfristige Lösung zum Kosten sparen: Strom selbst erzeugen

Vor allem Hauseigentümer und Mieter mit Balkon, Terrasse oder Gartenteil können ihre Stromkosten senken, wenn sie sich von den horrenden Strompreisen zumindest teilweise unabhängig machen. Das funktioniert beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder ein kleines Solarkraftwerk für den Balkon, die Terrasse oder den Garten. Sie werden als Stecker-Solargeräte, Mini-Photovoltaik, Plug-In- bzw. Balkon-Kraftwerke bezeichnet.

Der von ihnen erzeugte Strom lässt sich mithilfe eines Wechselrichters und einer normalen bzw. einer Einspeise-Steckdose (sie wird auch als Wieland-Steckdose bezeichnet) direkt in den Haushalt einspeisen. Alle im Haushalt genutzten Geräte ziehen ihren Strombedarf dann vorrangig aus dem Solarstrom. Der Netzbetreiber, über den man seinen Strom bezieht sowie die Bundesnetzagentur, sind über die Nutzung zu informieren. Der Vermieter muss der Installation zustimmen. 

Bild 1: Pexels, Karolina Grabowska