Beitrag, Deutsch, 2 Seiten, TH Medien KG Frankfurt
Autor: Prof. Dr. Götz-Andreas Kemmner
Erscheinungsjahr: 2012
Seitenangabe: 38-39
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Der Einzelhandel hat beträchtliche Bestandssenkungspotenziale. Durchschnittlich sind 13 Prozent des Einzelhandelsumsatzes in Beständen gebunden. Die sich hieraus ergebenden beträchtlichen Kostensenkungspotentiale werden jedoch häufig nicht erkannt und schlummern ungenutzt in den Lägern der Händler. Erstaunlich, wenn man die schwachen Margen dieser Branche berücksichtigt. Da aber trotz moderner Logistik- und ERC-Systeme (Efficient Consumer Response) nach wie vor häufig Stocks-Outs (Regallücken) auftreten, entscheiden sich viele Retailer gegen das Senken der Bestände. Denn fehlende Artikel im Regal führen zu geringeren Umsätzen.
Hauptursachen von Stock-Outs sind jedoch nicht zu niedrige Bestände in der Lieferkette vom Hersteller zur Filiale des Handelsunternehmens, sondern falsche Organisationsabläufe in den Filialen. Folglich stellen geringe Bestände und hohe Lieferbereitschaft auch im Einzelhandel keinen grundsätzlichen Widerspruch dar.
Eine geringe Kapitalbindung lässt sich vor allem über zwei wichtige Handlungsfelder erreichen: Die Bedarfs- bzw. Absatzprognose sowie die Dispositionsoptimierung. Moderne Simulationssysteme, wie z. B. DISKOVER SCO, helfen artikelspezifische Einstellung von Dispositionsparametern und Prognosemechanismen zu optimieren. So können Lieferbereitschaft und Bestandsniveaus in Lager und Lieferkette unternehmensspezifisch austariert und laufend nachjustiert werden. Die Praxis zeigt, in den meisten Fällen können Bestände dadurch um mehr als 20 Prozent reduziert werden, bei gleichem Lieferbereitschaftsgrad.
Prof. Dr. Götz-Andreas Kemmner
DE, Herzogenrath (Aachen)
Geschäftsführender Gesellschafter
Abels & Kemmner Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH
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