Buch, Deutsch, 144 Seiten, Edition SternZeit
Autor: Christof Vieweg
Herausgeber / Co-Autor: Edition SternZeit Buchverlag
Erscheinungsdatum: 15.05.2017
ISBN: 3981735382
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Das Buch „Volltanken bitte“ widmet sich der Geschichte und Zukunft der Tankstelle. In acht Kapiteln erzählt es unter anderem ...
... wie Autos noch vor Apotheken tankten und mit Fleckentferner fuhren.
... wie aus Zapfstellen „Eiserne Jungfrauen“ und computergesteuerte „Dispenser“ wurden.
... wie Tankwarte neue Einnahmequellen entdeckten und das Geschäft mit Treibstoffen zur Nebensache wurde.
... wie die „Tanke“ zur Begegnungsstätte mobiler Menschen wird.
... wie sich Künstler, Architekten und Filmemacher mit dem Thema Tankstelle beschäftigten.
... wie sich die Stationen verändern werden, wenn der „Tankstopp“ künftiger Elektroautos eine halbe Stunde dauert.
Autos, die vor der Apotheke tankten – das war vor rund 100 Jahren ein ganz alltäg-liches Bild. Denn damals gab es hierzulande noch keine Tankstellen. Den Treibstoff für ihre motorisierten Kutschen kauften die Auto-Pioniere in Apotheken oder Drogerien und mussten dabei mit einem Leichtbenzin vorliebnehmen, das man eigentlich als Fleckentferner benutzte. Diesen Sprit gab es auch nur in Flaschen oder Kannen, was den Tankvorgang mühsam, langwierig und auch sehr gefährlich machte.
Erst 1907 – also rund zwei Jahrzehnte nach der Erfindung des Automobils – wurde in der US-Stadt Seattle die erste richtige Tankstelle eröffnet. Hier zapfte man Benzin erstmals bequem mittels Handpumpe und Schlauch in die Autotanks. In Deutschland
mussten Autobesitzer allerdings noch viel länger vor Apotheken oder Drogerien – später auch vor Fahrradgeschäften oder Kolonialwarenläden – tanken. Die erste deutsche Tankstelle wurde erst 1923 in Hannover eröffnet. Doch dann schossen die Sprit-
stationen plötzlich wie Pilze aus dem Boden: Mitte der 1930er-Jahre zählte man an deutschen Straßen bereits über 50.000 Tankstellen.
Ausführlich beschreibt das Buch „Volltanken bitte“ die Historie der Tankstelle und dokumentiert sie anhand zahlreicher historischer Fotos. Der Rückblick macht deutlich, dass die Geschichte der Tankstellen eine Geschichte großer Veränderungen ist. Denn immer wieder gab es in den zurückliegenden Jahrzehnten Ereignisse, deren Folgen sich auch an den Tankstellen widerspiegelten – politische Krisen wie die Ölpreisschocks in den 1950er- und 1970er-Jahren, neue Umweltvorschriften wie die Einführung bleifreien Benzins oder die Diskussionen über den Klimaschutz und alternative Treibstoffe.
Das Buch beschreibt, wie diese und andere Entwicklungen ein Umdenken in der mobilen Gesellschaft bewirkten und den früher oft sorglosen Umgang mit den Energierohstoffen beeinflussten. Die Folge war ein deutlicher Rückgang des Kraftstoffverbrauchs, der wiederum das Aus für viele Tankstellen bedeutete. Gab es 1970 in Deutschland noch etwa 46.000 Stationen, so werden Autofahrer heute nur noch an rund 14.500 Stationen mit Kraftstoffen versorgt.
Neben der spannenden Geschichte der Tankstelle beschäftigt sich „Volltanken bitte“ auch mit anderen interessanten Aspekten wie dem technischen Fortschritt an den Spritstationen und der Rolle der Tankstelle in Architektur, Film und Kunst. Ein Blick in die Zukunft beschreibt, wie Tankstellen zu „Eventcentern“ werden, die Elektro- und Brennstoffzellenautos mit Strom und Wasserstoff versorgen und für wartende Kunden Restaurants, Kinos und Fitnessstudios bieten.
„Volltanken bitte“ ist eine inhaltlich aktualisierte und erweiterte Neuausgabe des gleichnamigen Titels, der 2011 im Delius-Klasing-Verlag (Bielefeld) erschienen war und mit dem Autobuch-Preis der ADAC-Motorwelt ausgezeichnet wurde.
Das neue Buch kostet 29,90 Euro ist ab sofort lieferbar und kann im Online-Shop des Verlags unter www.editionsternzeit.de oder bei amazon.de bestellt werden
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