Lehren aus dem Fall Gil Ofarim

Lehren aus dem Fall Gil Ofarim

Ein Mitarbeiter des Westin-Hotels in Leipzig habe sich antisemitisch geäußert und ihn schlecht behandelt. Das behauptete der jüdische Musiker und Schauspieler Gil Ofarim 2021 in einem Video, das er über die Social-Media-Plattform Instagram verbreitete. Über das Hotel und seine Mitarbeiter ergoss sich daraufhin eine Welle des Hasses. In den sozialen Medien wurde vielfach die Kündigung des Beschäftigten gefordert, oft verbunden mit Boykottdrohungen.

Die Geschichte war allerdings frei erfunden. Das hat der Künstler Ende November vor dem Landgericht Leipzig zugegeben.

Ein Einzelfall ist das nicht. Immer wieder werden Arbeitnehmern von Dritten in den sozialen Medien Vorwürfe vermeintlichen Fehlverhaltens gemacht und ihre Kündigung verlangt. So etwas kann Beschäftigte tatsächlich den Job kosten – auch wenn sie sich nichts haben zuschulden kommen lassen. (...)