Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Neuaufbau der Berliner Justiz und zeigt ein lebendiges, illustrierendes Bild der Nachkriegszeit, das verdeutlicht, in welchem politischen Spannungsfeld der Neuaufbau stattfand. Anhand von ca. 3000 Gerichtsakten des Amtsgerichts Berlin-Mitte aus der Zeit von 1945 bis 1952 wird untersucht, wie rasch sich die Justiz und die Bevölkerung auf die neuen Machtverhältnisse einstellten. Dabei wird zu einem rechtshistorisch und rechtssoziologisch geprägten Bild der Probleme und Nöte der Justiz und der Bevölkerung in den ersten Nachkriegsjahren beigetragen und es werden spezifische Einblicke in die Entstehung eines neuen Rechts- und Gesellschaftssystems im Zeichen des Kalten Krieges gewährt.