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Coronapandemie verändert Konsumverhalten nachhaltig

Coronapandemie verändert Konsumverhalten nachhaltig

Der kürzlich erschienene UPS Smart E-Commerce Report zeigt anhand über 10.000 Umfrageteilnehmern aus acht europäischen Schlüsselmärkten, darunter auch Deutschland, wie das geänderte Konsumverhalten der Verbraucher den Onlinehandel im Jahr 2021 prägen wird. Der Fokus der Studie liegt dabei auf dem Einfluss der Coronapandemie, die laut Thomas Zeller, Marketing und Strategie Direktor bei UPS Deutschland, Österreich und Schweiz den bestehenden Trend zum E-Commerce „in einer nie dagewesenen Weise beschleunigt“ hat.

Lebensmittel und Co. im Internet bestellen

Die Umfrage zeigt, dass die Coronapandemie das Konsumverhalten vieler Menschen nachhaltig verändert hat. Auch wenn die Beschränkungen wegfallen, wollen 15 Prozent der Verbraucher weiterhin die „alle“ oder „die meisten“ ihrer Einkäufe online erledigen. Dies bestätigen auch Daten des Schnäppchenportals Mein-Deal.com, laut denen Produkte wie Lebensmittel, die zuvor vor allem im lokalen Einzelhandel erworben wurden, nun vermehrt über das Internet bestellt werden. Besonders stark betrifft diese Änderung des Konsumverhaltens die über 45-Jährigen, von denen 20 Prozent auch ohne Einschränkungen des Offlinehandels „alle“ oder „die meisten“ Einkäufe online tätigen wollen.

Ein Teil der Umfrageteilnehmer (40 %) will hingegen nach der Aufhebung der Beschränkungen wieder „ganz“ oder „überwiegend“ in den Geschäften einkaufen. Als Grund dafür nannten die Personen die Freude am Einkaufen im Laden (41 %) und das persönliche Erlebnis (38 %). Für den Onlinehandel sprechen hingegen, vor allem die Bequemlichkeit (48 %) und die oft günstigeren Preise (38 %).

Konsumenten bevorzugen große Einzelhändler

Bei der Frage, ob Konsumenten große Einzelhändler oder kleine unabhängige Geschäfte bevorzugen, erklärte die Hälfte der Verbraucher, dass sie „kleine Unternehmen unterstützen wollen“. Trotzdem bevorzugt die Mehrheit der Umfrageteilnehmer paradoxerweise über alle Produktkategorien hinweg große Einzelhändler und Onlinemarktplätze wie Amazon gegenüber kleineren Anbietern. Die beliebtesten Waren, die bei kleinen Händlern gekauft werden, sind Lebensmittel (25 %) und Kleidung sowie Schuhe (24 %).

Lieferpartner und Nachhaltigkeit sind wichtige Entscheidungsfaktoren

Der wichtigste Entscheidungsfaktor für die Wahl eines Online- oder Offlineshops sind die Lieferpartner des Händlers (85 %), gefolgt von dessen Nachhaltigkeit (75 %). Außerdem sind der Umgang mit Covid-19 (70 %), nachhaltige Liefermöglichkeiten (67 %), die Chancengleichheit (66 %) sowie der Umgang mit dem Brexit (34 %) wichtige Faktoren bei der Wahl eines Händlers.

Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit erwarten Kunden von großen Händlern (54 %) und kleinen Händlern (50 %) entsprechende Verpackungen. Am stärksten ist die Nachfrage nach nachhaltigen Produktverpackungen in Spanien (64 %) und Großbritannien (63 %). Insgesamt erwartet fast die Hälfte der Kunden (48 %), dass große Händler ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren.

Externe Faktoren beeinflussen den Onlinehandel

Als wichtigsten externen Faktor für den Onlinehandel identifizierte die Studie den Brexit. Zwei Drittel der befragten britischen Verbraucher ist der Meinung, dass Produkte aus der Europäischen Union (EU) für sie dadurch teurer werden. Ein Großteil (64 %) ist außerdem der Ansicht, dass die Zollformalitäten der Versand verzögern werden. Auch Kunden aus der EU (72 %) sind der Meinung, dass der Brexit für sie Waren, die aus Großbritannien versandt werden, teurer werden und dass der Versand länger benötigen wird (69 %). Außerdem haben in ganz Europa mehr als die Hälfte (57 %) der Verbraucher ihre Ausgaben als Reaktion auf die Pandemie reduziert.

Soziale Medien gezielt einsetzen

Ein Großteil der Umfrageteilnehmer (60 %) ist der Meinung, dass der Handel während der Covid-19-Pandemie zu viel über soziale Medien kommuniziert. Kleine Marken haben in der Kommunikation in den sozialen Medien laut den Befragten (57 %) im Mittel besser abgeschnitten. Der hohe Stellenwert der sozialen Medien für den Handel wird auch dadurch deutlich, dass 15 Prozent der Verbraucher es sich vorstellen können, direkt über soziale E-Commerce-Kanäle zu kaufen.