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Das sind die wichtigsten Depotarten für den erfolgreichen Einstieg in das Wertpapiergeschäft 


Für einen möglichst erfolgreichen Einstieg in das Wertpapiergeschäft brauchen Privatanleger bekanntlich nicht nur das nötige Kleingeld, Mut und zumindest etwas Marktkenntnis, sondern darüber hinaus auch ein sogenanntes Depot, um die erworbenen Aktien und sonstige Wertpapiere dort sicher verwahren und verwalten zu können. Da es jedoch viele verschiedene Arten von Wertpapierdepots gibt, die sich zudem in gleich mehreren Aspekten voneinander unterscheiden, stellt sich vor allem für Einsteiger verständlicherweise zuerst die Frage, welches Depot denn überhaupt das richtige für die gewünschten Zwecke und Ziele ist? 

Vorab sei gesagt, dass es sich bei einem Depot für Wertpapiere einfach gesagt um eine Art Konto handelt, das von der Bank respektive dem verantwortlichen Broker geführt wird und das in der Hauptsache zur Aufbewahrung und Verwaltung sämtlicher Wertpapiere dient. Die gekauften Aktien, Anleihen, Fonds, Exchange Traded Funds (börsengehandelte Indexfonds oder kurz ETFs), Optionsscheine und Co. werden dort als Guthaben verzeichnet und können auf diesem Wege ganz einfach (weiter-)gehandelt werden. Um ein solches Depot zur Verwahrung der eigenen Wertpapiere zu eröffnen, kann sich der Anleger entweder direkt an die Hausbank oder alternativ dazu an eine sogenannte Direktbank im Internet wenden. Doch bevor es mit der Depoteröffnung losgehen kann, gilt es im ersten Schritt herauszufinden, welche Depotarten es überhaupt gibt, in welchen Punkten sie sich voneinander unterscheiden und warum die sogenannten Dritt- und Zwischenverwahrer eine überaus wichtige Rolle dabei spielen. 

Gut zu wissen: Ein Drittverwahrer übernimmt laut Depotgesetz (kurz DepotG) die Verwahrung und Organisation von Wertpapieren für den sogenannten Zwischenverwahrer (in der Regel die Hausbank). Die Wertpapiere verbleiben dabei jedoch in dem Besitz des Zwischenverwahrers beziehungsweise dessen Depotkunden (auch Hinterleger genannt). 


Die vier Hauptkategorien: Depot A, B, C und D

Bevor wir uns nun etwas näher mit den unterschiedlichen Depotarten beschäftigen, vorab noch ein kleiner Tipp: Es kann sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt machen, wenn man im ersten Schritt einen ausführlichen Depotvergleich durchführt – zum Beispiel auf einem der zahlreichen Vergleichsportale im Internet – um so schnell und einfach das günstigste Depot beziehungsweise den Anbieter mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis finden zu können. Bei den Depotarten selbst unterscheidet man dann zuerst zwischen den Hauptkategorien, die von dem Gesetzgeber als A, B, C und D klassifiziert wurden. 

Depot A: Das Eigendepot
Bei dem Eigendepot handelt es sich um ein Wertpapierdepot, welches direkt bei der Bank oder bei einem Broker angesiedelt ist. Und da die dort enthaltenen Wertpapiere in der Regel zum Eigenhandel des Kreditinstitutes dienen, können sie von der Bank bei Bedarf weiterverpfändet werden, um sämtliche Spekulationsgeschäfte eigenverantwortlich und ohne ständige Rücksprache mit dem Hinterleger durchführen zu können. Für den normalen Verbraucher ist diese Depotart also eher nicht geeignet. 

Depot B: Das Fremddepot
In dem sogenannten Fremddepot werden alle von dem Bankkunden gelieferten respektive durch Kommissionsgeschäfte angeschafften Wertpapiere hinterlegt. Diese verbleiben im Eigentum des Hinterlegers und werden von dem Drittverwahrer verwaltet. Dementsprechend ist das Fremddepot am interessantesten für Privatanleger, um die erworbenen Wertpapiere sicher einlagern und übersichtlich verwalten zu können. 

Depot C: Das Pfanddepot
Das Pfanddepot ist hingegen in der Hauptsache für die Einlagerung von verpfändeten Wertpapieren durch den Drittverwahrer geeignet. Diese verpfändeten Wertpapiere dienen dem Hinterleger in der Regel als Kreditsicherheit, nachdem sie an den Zwischenverwahrer übergeben wurden. 

Depot D: Das Sonderpfanddepot 
Beschränkt verpfändete Wertpapiere von Bankkunden, die als Sicherheit bei einem aktiv laufenden Kredit dienen, werden in dem Sonderpfanddepot hinterlegt. Dieser Bestand haftet dann als Rückkredit gegenüber dem Drittverwahrer. Diese Depotart eignet sich – ähnlich wie das zuvor genannte Pfanddepot – vor allem zur Stellung von Sicherheiten für einen Kredit.


Aktiendepot, Online-Depot und Co.: Die wichtigsten Merkmale der verschiedenen Depotarten

Die Depotarten werden innerhalb der eben erwähnten Hauptkategorien nochmals unterteilt, was gerade für Einsteiger schnell sehr unübersichtlich werden kann. Daher folgt nun eine kurze Zusammenfassung:

1. Das reine Fondsdepot
Da das Fondsdepot nicht bei einer Bank, sondern direkt bei einer Fondgesellschaft geführt wird, können in diesem Depot dementsprechend auch nur Fonds von der jeweiligen Gesellschaft aufgenommen werden. 

2. Das Aktiendepot
Der Begriff Aktiendepot beschreibt ein allgemeines Depot für Wertpapiere jedweder Art, wie beispielsweise Aktien, Fonds, ETFs oder auch Anleihen. Daher dürfte sich diese Depotart für den Großteil der privaten Anleger eignen. 

3. Das Online-Depot
Das Online-Depot ist wie das zuvor genannte Aktiendepot keine eigenständige Depotart, sondern ebenso eine Umschreibung für ein allgemeines Wertpapierdepot, das in der Regel jedoch ausschließlich über das Internet eröffnet und geführt wird. 


Welche Rolle spielt das Musterdepot und was hat es mit der offenen beziehungsweise geschlossenen Depotversion auf sich? 

Bei Depots für Wertpapiere wird in der Regel zwischen einer offenen und einer geschlossenen Version unterschieden. Bei der offenen Depotversion werden sämtliche Wertpapiere unverschlossen an den Verwahrer (also an die Bank) übergeben, der diese dann dem Depotkonto (Sammel- oder Streifbanddepot) des Hinterlegers gutschreiben kann. Bei dem geschlossenen Depot handelt es sich hingegen um eine Art Bankschließfach, da hier alle betreffenden Wertpapiere in einem Tresor vor Diebstahl und Feuer geschützt werden. Dementsprechend können in einem geschlossenen Depot nur Wertpapiere eingelagert werden, von denen auch tatsächlich eine physische Urkunde existiert. 

Abschließend sei gesagt, dass Einsteiger, die bislang noch nicht viel mit dem Wertpapierhandel zu tun hatten, am besten mit einem sogenannten Musterdepot beginnen sollten. Dieses in der Regel rein virtuell geführte Depot ermöglicht nämlich den Handel mit Wertpapieren ohne echten Geldeinsatz. Daher wird das Musterdepot häufig auch Test- oder Demo-Depot genannt. Tipp: Um als Börsenanfänger nicht direkt schon zu Beginn den Überblick zu verlieren, empfiehlt es sich, sich vorerst nur auf eine oder zwei Branchen und maximal vier bis fünf Werte (sprich Unternehmen) zu fokussieren und deren Wertentwicklung zu verfolgen. So lernt man auf spielerische Art und Weise, wie der Markt funktioniert, wie sich die Aktien entwickeln und mit welchen (Depot-)Kosten man rechnen muss.