Der Schutz gefährdeter Zeugen in der Bundesrepublik unter besonderer Berücksichtigung des Gesetzes zur Harmonisierung des Schutzes gefährdeter Zeugen (Zeugenschutz-Harmonisierungsgesetz ZSHG)

Die aussichtsreiche Abwehr der Kriminalität ist nur möglich, wenn es gelingt, die für Anklage und Hauptverhandlung notwendigen Beweise zu gewinnen. Bei Straftaten von außerordentlicher Bedeutung - wie beispielsweise aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität - ist dies vielfach mit erheblichen Hindernissen verbunden. In diesen Fällen kommt dem Zeugenbeweis oft herausragende Bedeutung zu. Daher versuchen häufig die Personen, gegen die sich die Strafverfahren richten, belastende Aussagen zu verhindern, indem sie direkt oder indirekt Druck auf aussagebereite Zeugen ausüben. Der Bereitschaft eines Zeugen zur Aussage im Strafverfahren steht demzufolge häufig eine außerordentlich hohe Gefährdung von Leib, Leben, Gesundheit, Freiheit oder wesentlicher Vermögenswerte des Zeugen oder diesem nahestehenden Personen gegenüber. In diesem Kontext kommt es ganz wesentlich auf die tatsächlich wie auch rechtlich korrekte Ausgestaltung des Schutzes gefährdeter Zeugen an.