Home

Themenspecial

Einbruchsrisiko – Haushalte in deutschen Städten zu wenig abgesichert

Einbruchsrisiko – Haushalte in deutschen Städten zu wenig abgesichert

In Deutschland kommt es laut dem Bundeskriminalamt (BKA) jährlich mehr als 100.000 Wohnungseinbruchdiebstähle. Dies entspricht etwa einem Einbruch alle fünf Minuten. Vier von fünf Einbrüchen (80 %) werden nicht aufgeklärt. Eine deutsche Versicherungsgesellschaft hat ermittelt, dass sich trotzdem vor allem junge Menschen oft nur unzureichend oder gar nicht mit einer Hausratversicherung vor Schäden absichern.

Paradox ist überdies, dass der Versicherungsschutz gegen Diebstahl in besonders einbruchgefährdeten Städten oft gering ist, während Personen, die in Regionen mit einem unterdurchschnittlichem Einbruchsrisiko leben, häufig einen sehr hohen Versicherungsschutz haben.

Risikoaverse Deutsche?

Im globalen Vergleich gelten Deutsche allgemein als risikoavers. Dies wird unter anderem bei Geldanlagen deutlich, wo statt auf Aktien oder ETFs auch in der derzeitigen Niedrigzinsphase noch immer viele Bundesbürger auf Sparbücher oder sogar Bargeld setzen. Auch die Vorliebe der Deutschen für Versicherungen spiegelt ein ähnliches Bild wider. Im Durchschnitt haben Bundesbürger sechs Versicherungspolicen, deren Beiträge insgesamt bei 2.500 Euro pro Jahr liegen.

Es wäre daher nur logisch, wenn auch die eigene Wohnung oder das Haus ausreichend durch eine entsprechende Versicherung abgedeckt wäre. Dies ist, obwohl Einbruchsdelikte der zweithäufigste Grund für eine Schadensmeldung bei einer Hausratsversicherung sind, oft nicht Fall.

Mangelhafte Absicherung in Großstädten

Besonders häufig fehlt eine entsprechende Absicherung in Großstädten mit einem sehr hohen Einbruchsrisiko.

Absicherungsindex der zehn größten deutsche Städte

Stadt

Einbrüche pro 100.000 Einwohner

Absicherungsindex (Verhältnis aus Einbruchsquote und Absicherungsquote)

Hamburg

4.601

0,16

Berlin

7.574

0,20

Köln

2.334

0,28

Düsseldorf

1.235

0,54

Frankfurt am Main

1.236

0,59

München

1.149

0,74

Dortmund

1.584

0,75

Leipzig

1.265

0,79

Essen

999

0,80

Stuttgart

619

1,69

 

Gute Absicherung in Städten mit wenig Einbrüchen

Hervorragend abgesichert sind laut der Studie, die die amtlichen Einbruchstatistiken des BKA in Verbindung zu den eigenen Kundendaten setzt, hingegen Menschen in vergleichsweise sicheren, kleineren Städten.

Städte mit besonders gutem Absicherungsindex

Stadt

Einbrüche pro 100.000 Einwohner

Absicherungsindex (Verhältnis aus Einbruchsquote und Absicherungsquote)

Mannheim

319

3,93

Mainz

272

4,05

Braunschweig

276

4,62

Augsburg

152

5,25

Darmstadt

181

7,39

 

Millennials mit geringem Versicherungsschutz

Auch eine Studie des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. In Deutschland haben demnach fast drei Viertel der Bevölkerung eine Hausratversicherung, in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen sind es aber nur 63 Prozent. Millennials, also Menschen, die in den frühen 1980er bis zu den späten 1990er-Jahren geboren wurden, haben also im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen ein anderes Versicherungsverhalten.

Dies resultiert häufig in einer fehlenden Absicherung bei eventuellen Diebstählen von Gegenständen aus der eigenen Wohnung. Als Grund sieht das Versicherungsunternehmen ihre generelle Skepsis gegenüber Versicherungsmaklern und Finanzdienstleistern und ihre Lebens- und Kommunikationsgewohnheiten, die dazu geführt haben, dass diese Bevölkerungskohorte auf Informationen und Dienstleistungen wie eine Versicherungspolice jederzeit digital zugreifen können, möchte.