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FinTech: Die wichtigsten Entwicklungen und Trends

FinTech: Die wichtigsten Entwicklungen und Trends

Start-ups drängen in allen Branchen mit innovativen Produkten und neuen Ideen in den Alltag. Die Finanzindustrie ist hiervon natürlich nicht ausgenommen und junge FinTechs freuen sich über wachsende Beliebtheit. Bereits etablierte FinTech-Unternehmen wie Paypal, Transferwise oder die digitale Bank N26 sind nicht mehr aus der Branche wegzudenken. Für das zweite Halbjahr 2017 zeichnen sich für den Wachstumsmarkt der Finanztechnologie die folgenden Trends ab:
    

Kooperationen zwischen Banken und FinTechs

Anfänglich wurden FinTech-Start-Ups von großen Banken noch belächelt. Später wurden sie ignoriert oder als Bedrohung für die Marktstellung betrachtet. Mittlerweile kooperieren nahezu alle großen Banken mit FinTech-Start-Ups und haben sogenannte Acceleratoren eingerichtet. Dies sind Mentoring-Programme, bei denen FinTechs beim Start unterstützt werden und Zugriff auf die Technologie oder das Kontaktnetzwerk von Banken bekommen. Die Art und Weise wie Banken letztendlich FinTechs integrieren ist von Institut zu Institut verschieden. Einige Geldinstitute kaufen FinTech-Start-Ups, andere wiederum gründen unter dem Schirm der Muttergesellschaft eigenständige FinTechs; Direktbanken wiederum setzen oft auf die Kooperation mit bereits etablierten FinTech-Plattformen.

  

Banken-Apps

Das Smartphone ist mittlerweile für die meisten Menschen ein integraler Teil der Privatlebens und Arbeitsalltags. Daher ist es auch nicht überraschend, dass die mobile Kompatibilität von Finanzprodukten immer wichtiger wird. Die Nachfrage nach userfeundlichen Banking- und Finanzapps steigt kontinuierlich und immer mehr mobile Banken bringen innovative Konzepte auf den Markt. Eines der Zugpferde am deutschen Markt ist und bleibt die mobile Banke N26, die jedoch in den letzten Monaten mit unzufriedenen Usern aufgrund von schlechtem Kundenservice zu kämpfen hatte. In der Zwischenzeit drängen sich auch noch andere Mitbewerber auf den mobilen Banking-App-Markt, teilweise mit praktischen Konzepten für Nischenmärkte.

Die niederländische mobile Bank “Bunq” zum Beispiel, setzt auf Konten, die man auf Knopfdruck aktivieren und mit anderen Usern teilen kann. Dieser Service soll vor allem Pärchen mit gemeinsamem Haushalt oder Wohngemeinschaften ansprechen. Auch Großbanken erkannten diesen Trend und brachten schnell mobile Versionen ihrer eigenen Online-Banking-Systeme auf den Markt, um ihre Kunden weiterhin zu binden
  

Social Trading und Crowdfunding

Die FinTech-Branche machte es erstmals für Privatanleger möglich, transparent gemeinsam zu investieren. Der Trend der investierens auf Basis der Schwarmintelligenz bleibt auch 2017 ungebrochen. Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter, Gofundme oder Conda können sich über rege Zuwächse freuen. Allein in Deutschland wurden 2016 EUR 63,4 Mio. in Crowdfunding-Projekte investiert und der Bekanntheitsgrad von Crowdinvesting-Plattformen steigt kontinuierlich. Auch die Immobilienbranche hat neuerlich Crowdfunding für sich entdeckt. Auf hierfür spezialisierten Plattform bekommen Anleger die Möglichkeit, direkt an Immobilienprojekten zu partizipieren.

Neben dem klassischen Crowdinvesting, wachsen auch die Userzahlen von Social Trading-Plattformen. Bereits über 400.000 Anleger in Deutschland nutzen bereits Copytrading. Hierbei können Anleger auf die erfolgreichsten Händler im Netzwerk aussuchen und auf deren Strategie setzen. Dieses Konzept existiert bereits seit einigen Jahren, neu ist, dass einige Copytrading-Plattformen nun auch Fonds auf Basis ihrer erfolgreichsten Trader anbieten, um Anlegern das Auswahlverfahren zu erleichtern.
  

Kryptowährungen und Blockchain-Technologie

Virtuelle Währungen bekamen 2017 viel Medienaufmerksamkeit, da aus einem einstmaligen Randphänomen mittlerweile weltweit akzeptierte Zahlungsmittel wurden. Bitcoin kam 2009 als ein Experiment einer Gruppe Programmierer erstmals in Umlauf. Die Kryptowährung basiert auf einer Datenbankenform names Blockchain, über die man schnell, effizient und transparent Transaktionen abwickeln kann.

Bitcoin litt anfänglich unter einem schlechten Image, da es mit anonymen Transaktionen im wirtschaftlich Graubereich in Verbindung gebracht wurde. Die Blockchain-Technologie, auf der die digitale Währung basiert, wurde jedoch schnell von Großkonzernen unter die Lupe genommen. Der Blockchain-Algorithmus erlaubt es durch integrierte Prüfsumme, Transaktionen dezentral und ohne eine vertrauenswürdige Drittpartei zu validieren und abzuwickeln. Diese Technologie könnte somit verwendet werden, um die heutigen Abwicklungssysteme von Banken zu ersetzen. Anfang des Jahres gaben einige Zentralbanken, darunter auch die Bank of England und die EZB, bekannt sich ab jetzt eingehend mit potenziellen Anwendungsbereichen der Blockchain auseinanderzusetzen. Es handelt sich hierbei um eine Technologie, die höchstwahrscheinlich in der Zukunft des Geldsystems eine große Rolle spielen wird.

Die hier genannten Trends prägten das erste Halbjahr 2017 und eine weitere Entwicklung in diese Richtung ist wahrscheinlich. Dies liegt vor allem dann nahe, wenn man die Investitionen institutioneller Anleger in FinTech-Fonds oder FinTech-Inkubatoren betrachtet.