Liquiditätsrisiken im Kreditportfolio

Mit der Finanzkrise ist das Bewusstsein innerhalb der Finanzinstitute für Liquiditätsrisiken gestiegen. Große Aufmerksamkeit haben bisher insbesondere die Ungleichgewichte zwischen Anlage- und Refinanzierungsdauer bekommen. Allerdings wenig Beachtung fanden bisher die Liquiditäts-, Marktwert-, und Kreditrisiken die sich aus den Optionsrechten in Kreditverträgen ergeben. So gewähren Banken typischerweise Kreditlinien, bei denen der Kreditnehmer unterschiedliche Optionen besitzt diese Linien beispielsweise zu beliebigen Zeitpunkten, revolvierend und auch mit unterschiedlichen Währungen und Laufzeiten in Anspruch zu nehmen.

Durch diese einseitig verteilten Handlungsspielräume auf Seiten der Kreditnehmer stellen sich für Kreditgeber unter anderem die Fragen, in welcher Währung und Höhe und mit welcher Dauer eine Refinanzierung zu beschaffen ist, und wie hoch die risikogerechte Bereitstellungsprovision für die offene Kreditlinie sein sollte. Letztendlich müssen die Banken die Optionen in den Kreditverträgen bewerten und das Ziehungs- und Rückzahlungsverhalten der Kreditnehmer modellieren, um die Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiken aus dem Kreditportfolio zu steuern.