Wer ist der richtige Nachfolger für mein Unternehmen?
Wer ist der richtige Nachfolger für mein Unternehmen?

Wer ist der richtige Nachfolger für mein Unternehmen?

Alternative Nachfolgergruppen im Vergleich

Beitrag, Deutsch, Eine Seite, exact Beratung GmbH

Autor: Jens Olbrich

Erscheinungsdatum: 2009

Quelle: Newsletter der Unternehmensbörse Hessen


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Wer ist der richtige Nachfolger für mein Unternehmen? - Alternative Nachfolgergruppen im Vergleich -  von Jens Olbrich - exact Beratung GmbH, Wetzlar



Die erfolgreiche Gestaltung und Umsetzung des Nachfolgeprozesses gehört zu den wichtigsten Herausforderungen an einen Unternehmer. Die Ablösung von dem Lebenswerk kostet zumeist große Überwindung und Anstrengung. Es zeugt aber auch von hoher unternehmerischer Verantwortung, das eigene Lebenswerk in gutem Zustand an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben.

Die Nachfolge ist im Regelfall ein einmaliges Vorhaben und erfordert daher die ganze Aufmerksamkeit des Unternehmers. Vielfältige Probleme und Schwierigkeiten existieren auf dem Weg und es besteht immer die Gefahr, dass das "Projekt Unternehmensnachfolge" scheitert und das Unternehmen nicht wie geplant an einen Nachfolger übergeht. Die Folgen und Konsequenzen für die Unternehmerfamilien, Mitarbeiter und regionalen Wirtschaftsstrukturen brauchen an dieser Stelle nicht näher beleuchtet zu werden. Sicher kennt jeder Leser ein entsprechendes Beispiel aus seinem direkten unternehmerischem Umfeld.

Grundsätzlich können Nachfolger aus den folgenden Kreisen entstammen:

  • Familie
  • Mitarbeiter
  • fremde Dritte

In vielen Fällen wird die familieninterne Nachfolge an die Kinder grundsätzlich den anderen Alternativen vorgezogen. Was den abgebenden Unternehmer angeht, wird aber nicht selten der Fehler gemacht, die Unternehmenszukunft im stillen Kämmerlein zu planen. Die Nachfolge innerhalb der Familie wird stillschweigend vorausgesetzt. Offene Gespräche finden nicht statt. In diesem Fall ist das Scheitern der Nachfolge häufig schon vorprogrammiert. Eine familieninterne Nachfolge sollte niemals durch offenen oder verdeckten Druck auf die Nachfolger, Sohn oder Tochter, "erzwungen" werden. Eigene Kinder und Familienangehörige sollten grundsätzlich, genau wie externe Nachfolger, auf Ihre Eignung und ihre Fähigkeiten geprüft werden. Bei Defiziten in diesen Bereichen kann durchaus für eine Übergangszeit externe Hilfe z.B. in Form eines Fremdgeschäftsführers in das Unternehmen eingebunden werden. Dieser hat die Aufgabe, temporär die Geschäftsführung zu übernehmen und die familieninterne Nachfolge vorzubereiten.

Grundsätzlich gilt: Nur durch offene und frühzeitige Gespräche können Enttäuschungen vorgebeugt und die familiäre Akzeptanz für das Thema Unternehmensnachfolge geschaffen werden.

Wenn eine familieninterne Lösung nicht möglich ist oder nicht angestrebt wird, muss für die Nachfolge des Unternehmens eine familienexterne Lösung gefunden werden. Diese ist keine „schlechtere“ Alternative zur Übergabe innerhalb der Familie, sondern sollte grundsätzlich in die allgemeinen Überlegungen rund um die Nachfolgeregelung einbezogen werden.

Häufig findet sich im direkten unternehmerischen Umfeld oder innerhalb der Belegschaft eine Führungskraft, die fachlich und persönlich in der Lage und willens ist, die Unternehmensnachfolge anzutreten. Ist dies nicht der Fall, kann sich die Suche nach einem externen Nachfolger freilich als äußerst schwierig erweisen. Nicht selten scheitert dann eine Übergabe. Durch eine zielgerichtete Vorbereitung des Unternehmens auf die Nachfolge kann häufig einer unbeabsichtigten Weiterführung, einem überstürzten Verkauf oder auch einer möglicherweise unausweichlichen Liquidation des Unternehmens entgegengewirkt werden. Kernpunkt hierbei ist der rechtzeitige Beginn und die systematische Suche nach einem Nachfolger.

Hilfestellung bei der Suche eines Nachfolgers bieten spezialisierte Unternehmensberater oder Nachfolgeinitiativen wie die Unternehmensbörse Hessen (www.unternehmensboerse-hessen.de), in der sowohl zu übergebende Unternehmen als auch Kaufgesuche potentieller Nachfolger erfasst werden.

Bei der Auswahl des geeigneten Nachfolgers sollten Unternehmer ihrer unternehmerischen Entscheidungskraft und ihren Erfahrungen vertrauen. Häufig ist es sinnvoll, das Anforderungsprofil des Nachfolgers schriftlich zu definieren und allgemeine Kriterien zur Auswahl des Nachfolgers vorzugeben. An diesem Profil sollten sich alle potentiellen Nachfolger, ob familienintern oder -extern messen lassen. Neben wichtigen Merkmalen wie Erfahrung, Know How und der fachlichen und persönlichen Kompetenz darf aber auch der monetäre Aspekt der Nachfolge nicht in den Hintergrund gerückt werden. Jeder Altunternehmer hat eine mehr oder weniger konkrete Vorstellung über die Werthaltigkeit des Unternehmens und den gewünschten Kaufpreis. Wann und in welcher Form diese Vorstellungen kommuniziert werden, ist abhängig von der Ausgestaltung und Planung des Verkaufsprozesses. Es darf aber nicht zu dem, in der Praxis häufig anzutreffenden Fehler kommen, dass dieser Punkt zu spät angesprochen wird und sich dann als K.O.-Kriterium entpuppt, da der Verkäufer nicht in der Lage oder willens ist, den gewünschten Kaufpreis zu zahlen. Wenn der Kandidat aus Sicht des Unternehmers gefunden ist, müssen rechtliche, steuerliche und finanzielle Fragen geklärt werden. In der Praxis zeigt sich häufig, dass der Idealkandidat, den der abgebende Unternehmer vor Augen hat, nicht existiert. Daher müssen oft Abstriche gemacht und Kompromisse eingegangen werden. Wo hierbei die Grenzen liegen, ergibt sich individuell aus dem erstellten Anforderungsprofil.

Einen Tipp, den ich an dieser Stelle noch unbedingt weitergeben möchte: nehmen Sie externe Hilfe in Anspruch. Eine Unternehmensnachfolge ist in der Regel ein einmaliger Prozess, der durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet ist. Da ein Unternehmer üblicherweise keine Erfahrung hierbei hat, ist es meiner Meinung nach immer sinnvoll, externe Unterstützung durch einen erfahrenen Berater in Anspruch zu nehmen. Dieser hat die Aufgabe, den Nachfolgeprozess zu strukturieren, zu begleiten und die Entscheidung des Unternehmers vorzubereiten. Die endgültige Entscheidung liegt natürlich immer in den Händen des Unternehmers. Er entscheidet, in welche Hände er sein Unternehmen, sein Lebenswerk übergibt.

Kontakt:

Jens Olbrich, jens.olbrich@exact-beratung.de, Tel. 06441/4479980

Jens Olbrich

DE, Wetzlar

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